Asunción: Mitglieder des Direktoriums der Oppositionsparteien haben bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen den ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes wegen Untreue und krimineller Vereinigung erstattet.
Sie betonten, dass zumindest die entsprechenden Maßnahmen im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen rechtswidrigen Handlung ergriffen werden, da die Staatsanwaltschaft dem ehemaligen Präsidenten gegenüber verantwortlich sei.
Nach Angaben des Vorsitzenden der Revolutionären Partei Febrerista, Guillermo Ferreiro, wird die Strafanzeige wegen Scheinschulden eingereicht. Er bekräftigte, dass trotz der Tatsache, dass eine Prüfung nicht durchgeführt werden konnte, “die vorgelegten Dokumente sehr klar sind und zeigen, dass seit 1992, nachdem Paraguay einen Rückzahlungsschein abgelehnt hatte, eine Schuld gegenüber Argentinien akzeptiert wurde, die nicht von beiden Vertragsparteien genehmigt wurde; daher wurde eine Zahlung zum Nachteil der paraguayischen Staatskasse geleistet”.
In diesem Sinne wies Ferreiro darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft bereits jetzt “klare Erkenntnisse” über den mutmaßlichen finanziellen Schaden in Höhe von rund 4.193.000.000 US-Dollar hat, so dass es angebracht ist, eine strafrechtliche Untersuchung einzuleiten und entsprechende Anklagen zu erheben.
Ferreiro wies darauf hin, dass sie mit der Einreichung der Klage ihre “Pflicht” erfüllen, da die Staatsanwaltschaft seiner Meinung nach nur die Interessen des ehemaligen Präsidenten Cartes vertritt. Er deutete auch an, dass sie sich an die Öffentlichkeit wenden werden, um darauf zu drängen, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu dem angeblichen Vergehen einleitet.
Bezüglich des Eingreifens der derzeitigen Regierung in den Fall sagte er, dass die Behörden an einer Prüfung “arbeiten”.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Beamten, die mit dem mutmaßlichen finanziellen Schaden in Verbindung gebracht werden, sowohl straf- als auch zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden müssen.
Wochenblatt / Abc Color
DerEulenspiegel
Sehr mutig, aber notwendig. Wenn Cartes nichts zu befürchten hat, dann müßte er im Grund selbst größtes Interesse an einer wirklichen Prüfung der Vorwürfe gegen ihn haben. Am besten unter internationaler Beobachtung. Daher gehe ich davon aus, daß Cartes alles in seiner Macht tun wird, daß möglichst schnell alles geprüft wird was zu diesen ungeheuerlichen Vorwürfen geführt hat. Das beinhaltet die Herausgabe sämtlicher Akten und Protokolle. Man darf gespannt sein.
Schorächt Albrächt
Mutmaßlichen finanziellen Schaden in Höhe von rund 4.000.000.000 US-Dollar! Und erst jetzt wird jemand aktiv. Ich denke, dass sich Staatsanwaltschaft von den Wörtern Anwalt und Staat ableiten lässt.