Kongress könnte grünes Licht für Enteignung eines Deutschen geben

Asunción: Heribert Rödel (63), deutscher Unternehmer und in seiner Heimat als Betrüger aus den Achtzigern bekannt, besitzt nahe Pozo Colorado rund 60.000 ha Land, welches er mit dem Geld der deutschen Betrugsopfer kaufte. Diese Ländereien, die auf seine Firmen Kansol S.A. und Roswell S.A. eingetragen sind gehören zu etwa einem Viertel dem indigenen Stamm der Sawhoyamaxa von der Ethnie der Exnet. Dieser klagte erfolgreich vor dem Interamerikanischen Gerichtshof weswegen der paraguayische Staat zur Rückgabe aufgefordert wurde. Dieser Forderung kam jedoch seit sieben Jahren keine Regierung nach, da es ein schlechtes Signal für investitionsfreudige Ausländer sein könnte.

Rödel war bereit das Land dem Staat zu verkaufen. Die geforderte Summe lag jedoch weit über dem üblichen Satz pro Hektar. Diverse Personen mit großen Landflächen versuchten in der Vergangenheit zu hohen Preisen ihre Ländereien an den Staat abzustoßen.

Nichtsdestotrotz erlaubte sich Ex Präsident Federico Franco einen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen, der die Enteignung der 14.404 ha erzwingt. Dieser wurde von drei verschiedenen Kommissionen des Senats befürwortet und steht am kommenden Donnerstag auf der Tagesordnung der Kammer. Damit könnte ein Missstand gegenüber indigene Bevölkerung abgestellt werden und die rund 500 Menschen könnten wieder auf ihrem Stammesland leben anstatt den Seitenstreifen der Verbindungsstraße von Pozo Colorado nach Concepción zu bevölkern.

(Wochenblatt / Abc)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

5 Kommentare zu “Kongress könnte grünes Licht für Enteignung eines Deutschen geben

  1. Also los, enteignen und zum Teufel jagen !
    Aber das kommt doch wie es hier immer kommt,
    da haben die “Hohen Herrn” doch wieder keinen Arsch für in der Hose, dafür aber sicher hinterher eine Menge mehr Geld in den Taschen der Selbigen.
    Und warum sollte Investoren das Abschrecken ?
    Wenn das so durchgezogen wird beweisst das doch nur, das in Paraguay Rechtssicherheit herrscht. Abgeschreckt werden nur Leute die krumme Touren schon von vorneherein vorhaben.

  2. Und was haben seine Opfer davon ?Enteignung ist immer verkehrt, wenn von der Enteignung direkt oder indirekt (wie in diesem Fall) der enteignenden Organisation auch nur im entferntesten nützt. Dann lieber Hilfsfond gründen, der die ha verwaltet. In Parzellen aufteilt und an Opfer aufteilt. Diese können es dann den Indianern bis zu 20% pro Jahr ihres Enkommens nach und nach spenden. Diese Spende kann dann von der Steuer in Deutschland abgesetzt werden. So haben die Opfer doch was davon und die Indianer auch.

Kommentar hinzufügen