Kritik vom Nobelpreisträger

Formosa: Eine Reise von 14 Stunden, mit dem Bus aus Cordoba, konnten den Biologen Raul Montenegro nicht davon abhalten, sich in die Rednerliste der öffentlichen Informationstagung einzutragen und auf ihr zu sprechen. Die Rede, die er am 15. Juli in Formosa über die Installation der Wiederaufbereitungsanlage hielt, war eine der kritischsten und zeigte die verheerende Wirkung für die Umwelt auf.

Raul Montenegro ist Forscher und Professor an der Nationalen Universität von Cordoba, Präsident der Vereinigung, der Verteidigung der Umwelt (Funan). Seine Leistungen, bei der Verteidigung der Menschenrechte und Ökologie, wurden im Jahr 2004 mit dem alternativen Nobelpreis in Schweden gewürdigt.

In seiner Rede bezeichnete er den Gouverneur von Formosa als “Umwelt-Terroristen”.

In der Informationsveranstaltung überreichte der Biologe eine umfassende technische Analyse, aus der auch hervorgeht, dass die Installation einer solchen Anlage illegal ist. In der geplanten Anlage werden durch Aufbereitungsprozesse giftige und radioaktive Stoffe produziert, welche darlegen, dass es sich nicht nur um eine Chemiefabrik, sondern um eine Kernanlage handelt. Der Betreiber Dioxitek, (Eigentümer sind das nationale Komitee für Atomenergie (CNEA) und die Provinz Formosa) hatte bislang nur von einer Errichtung einer chemiebearbeitenden Anlage gesprochen, nicht einer Kernkraftanlage.

Dieses ist wichtig, so der Biologe, denn das Landesgesetz 1060 vom Jahr 1993, verbietet die Installation von Kernkraftanlagen in Formosa.

Der Biologe kritisierte auch das Umweltgutachten der Consulting Firma EC & Assosiados, in welchem überschrieben, ausgeschnitten und eingefügt wurde. Es ist ausserdem technisch ungültig. Im ganzen Gutachten gibt es keine Beschreibung des Urans, sowie seiner giftigen, oder radioaktiven Eigenschaften. In den Studien fehlen auch die Beurteilung des Uranzerfallprozesses und ihrer “radioaktiven Töchter” -Radon 222, -Blei 210, oder Radium -226. Das Uran und seine Töchter sind ionisierende Stoffe, mit onkogenen Kapazitäten (krebserregend) . Uran ist krebserregend und schädigt die Nieren. Es kann nicht akzeptiert und wirtschaftlich korrekt sein, eine Umweltbeurteilung auszustellen, ohne die Beurteilung der Gesundheitsrisiken.

Im  Nivel der ionischen Strahlung gibt es keinen Gefährdungsgrenzwert, der sicher ist, so der Biologe.

Raul Montenegro hatte im Juni dieses Jahres, in Paraguay, vor dem Parlament und zivilen Organisationen über den “Nuklearplan” an der paraguayischen Grenze gesprochen. ” Die Personen, welche den Plan des Kernreaktorbaues hatten, haben vergessen, Paraguay zu informieren, ein Land, welches nach internationalen Recht, befragt werden müsste.

Er werde Aktionen, wie die Demonstrationen in der Stadt Pilar, begrüssen und unterstützen.

(Wochenblatt / Ultima Hora)

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2 Kommentare zu “Kritik vom Nobelpreisträger

  1. Im Atlantik liegen ca. 30.000 Fässer mit radioaktivem Abfall. Diese wurden bis zum Verbot in den 90-ern dort versenkt. Zum Teil sind diese noch intakt, geborgen werden sie aber nicht, da die Verantwortlichen sagen, man lasse sie am besten wo sie sind. Viele der Fässer sind schon durchgerostet.
    Das Versenken von Fässern mit radioaktivem Abfall ist also verboten. Was tun? Sowohl in der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Frankreich sowie in Schottland führen je ein dickes Rohr direkt ins Meer. Gesetzlich ist das nicht verboten! Allein Frankreich hat über 50 Atomkraftwerke in Betrieb.
    Diese Verantwortlichen sind der Meinung, dass sich das radioaktive Material sehr verdünnt bei dem vielen Wasser das es auf der Erde gibt. Kritische Wissenschaftler sagen, dass sich der radioaktive Abfall nicht gleichmäßig verteilt, wie etwa warme und kalte Luft in einem Raum, sondern sich nur lokal “verdünnt”.
    Regelmäßige Kontrollen von Algen und Sand durch die Verantwortlichen ergibt stets, dass alles im Toleranzbereich liegt. Sie entnehmen an jeder Messstelle auch nur gerade eine Probe. Kritische Wissenschaftler entnehmen mehrere Proben, weil die Konzentration 50m weiter schon wesentlich eine andere ist. Diese kommen auf Ergebnisse von tausendfacher überhöhter Radioaktivität.

    Vieles Strahlt, die Sonne, die Herdplatte, die Glühbirne. Nur sind diese Strahlen bedingt schädlich. Die Evolution der Menschheit ist nicht nur durch natürliche Auslese und Vererbung gegeben, sondern auch durch die natürlich vorkommende Radioaktivität.

    Tja, leider wissen die Verantwortlichen aus Regierungen, Medizin und Wissenschaft immer noch nicht, wodurch Krebs – eine der häufigsten Todesursachen – hervorgerufen wird.

    Ich glaube an die These von kritischen Wissenschaftlern, wenn die Atommüll-Wiederaufbereitungsanlagen gesetzlich Filter einbauen müssen, bevor sie ihren Müll ins Meer kippen, diese finanziell vor dem Abgrund stehen würden bzw. es sich nicht mehr “lohnen” würde.

    Nun werden sicherlich einige mir antworten, dass ich ja auch Energie brauche. Meine Antwort: Ja, aber ich achte darauf nicht zu verschwenden.

    Aus diesen Gründen bin ich gegen noch mehr Atomkraft.

  2. Sehr gutes Kommentar,Herr Hans W.Urst
    Bin mit Ihnen voll einverstanden,was aber in Europa passiert,wird mit einem oder vielleicht 2 Atomkraftwerken in Argentinien,
    nicht passieren.50 Atomkraftwerke in Frankreich und noch viele dazu in Europa sind nicht nach dem neuesten Stand gebaut,wie die neuen, in Planung in Argentinien.Man schaut den Russen schon auf die Finger!!

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