Kuriositäten und Wissenswertes aus Paraguays Vergangenheit – Teil 2

Die Straße zum Paraná

Am 26. August 1931 wurde ein Gesetz ausgerufen, wonach eine Straße von Asunción aus an das gegenüberliegende Ufer der Stadt Foz de Yguazu konstruiert werden sollte. Um den Bau zu planen wurden Daten von den russischen Gebrüdern D`Arbeloff zu Rate gezogen. Am 1. November 1937 begann die nordamerikanische “J.G. White Engineering Cooperation” mit den ersten Studien zur Umsetzung. Einige der Charakteristiken der Straße waren eine Asphaltierung Typ „Macadam bituminoso“ mit einer Kapazität von 10.000 Fahrzeugen pro Tag und acht Metern Breite. Ebenso sollte eine Änderung der Straßenführung im Nachhinein möglich gemacht werden, wie es später auch passierte. Die 404 km lange Strecke begann in Asunción und ging über San Lorenzo, Capiatá, Itauguá, Ypacaraí, Caacupé, Piribebuy, Itacurubi, San José, Coronel Oviedo, Yataity, Villarrica, Caaguazú, Caayobai, San Vincente, Guillermo Teil und Tacarupucú bis ans Ufer des Paraná Flusses. Am 29. September 1939 wurde der Vertrag zwischen der Regierung und R.H. Hebard & Co Inc. unterzeichnet. Im November des gleichen Jahres kamen die ersten Arbeiter nach Paraguay und im Februar 1940 wurde der Bau der Strecke begonnen.

Die ersten deutschen Kolonisten in Paraguay

Im April 1881 startete das erste Schiff mit deutschen Kolonisten in Hamburg. Die ersten Ankömmlinge waren fünf deutsche Familien. Diese gründeten den Ort San Bernardino. Mit dem Namen huldigten sie General Bernardino Caballero, Gründer der Colorado Partei und damaligen Präsidenten des Landes. Die ersten Familien waren: Schönfeld, Siedow, Stanzel, Degennard und Wache. Um den Ort der Ansiedlung zu wählen wurde Herr Otoniel Pena beauftragt.

Villarrica, die umsiedelnde Stadt

Auf der Suche nach der wichtigen Sicherheit vor den Sklavenhändlern im jetzigen Brasilien ließen sich die Bürger 1636 in dem Ort „Villa Rica del Espiritu Santo“ nach dem fünften Umzug nahe der jetzigen Stadt von San Isidero de Curuguaty nieder. Da verweilten sie 40 Jahre bis erneut 1676 die Bandeirantes (Sklavenhändler) sie dazu zwangen, sich weiter Richtung Westen in dem Ort Espinollo nahe Coronel Oviedo niederzulassen. Dies war der letzte Ort vor dem jetzigen Platz, den die geschichtsträchtige Stadt in seiner Geschichte besetzte. Müde von den ständigen Umzügen blieben einige Bewohner an dem Ort, der 40 Jahre später durch Diego de los Reyes Balmaceda im April 1716 als San Isidro de Curuguaty bekannt wurde. Auch dieser Ort wurde am 31. August 1721 mit dem Titel Villa beehrt.

Die deutsche Immigration

Die ersten Deutschen die Paraguay betraten kamen nur Jahre nach der spanischen Eroberung. Im Jahr 1535 kamen mit dem Erkunder Pedro de Mendoza rund 80 Deutsche über den Paraguay Fluss ins jetzige Land. Einer von ihnen war Ulrich Schmidl, ein späterer Chronikschreiber aus Asunción. Die deutsche Gesellschaft in Paraguay formte exklusive Treffpunkte für familiäre und soziale Aktivitäten und galt als sehr reserviert. Die erste deutsche Kolonie war San Bernardino. Bernhard Förster, Schwager des deutschen Schriftstellers, Friedrich Nietzsche gründete 1887 die Kolonie Nueva Germania in der Provinz San Pedro. Die hauptsächlichste Aktivität der Einwohner war und ist immer noch die Produktion von Yerba Mate. In dieser Epoche wurde auch die Kolonie Elisa gegründet, die Obst und Gemüse für den argentinischen Markt anbauten. Im Jahr 1896 wurde am Paraná Fluss die Kolonie Hohenau gegründet. Am 17. Januar 1920 fand die Gründung der Kolonie Independencia statt. Die ersten Einwohner, die mit Zügen von Asunción über Villarrica kamen, waren Reservisten des deutschen Militärs aus dem ersten Weltkrieg. Im Jahr 1924 wurde die erste Parteigruppe der Nazis außerhalb Deutschlands gegründet. Zwischen 1932 und 1936 wurden diverse deutsche Kolonien in Paraguay gegründet, in der Mehrzahl in der jetzigen Provinz Guairá.

(Wochenblatt / Luis Veron)

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