Lebensstandard der Paraguayer hat sich verbessert

Asunción: Es gibt häufig Klagen darüber, dass das paraguayische Wirtschaftsmodell nicht funktioniert, weil es nur einer wirtschaftlichen und politischen Elite zugutekomme. Trotzdem hat sich aber der Lebensstandard der Paraguayer in den letzten Jahren deutlich verbessert.

In den letzten 15 Jahren wuchs die Mittelschicht von 26% auf 53% an. Als Resultat von dem Ergebnis sind die Haushalte der Paraguayer besser ausgestattet. Das fängt bei kleinen Dingen an, die das tägliche Leben vereinfachen, wie mit Waschmaschinen, aber auch langlebige Güter, wie Fahrzeuge, sind vermehrt angeschafft worden. Die Daten über den Lebensstandard wurden von der Weltbank durch die ständige Haushaltserhebung (EPH) sowie MF Economiá ermittelt und ausgewertet.

Bei den Zahlen, die sich auf die Mobilität der Menschen beziehen, gab es einen deutlichen Sprung nach oben. Im Jahr 2002 hatten 13% der Haushalte ein Motorrad, aktuell sind es 59%. Bei den Autos stieg der Wert in demselben Zeitraum von 12% auf 22% an. In der Metropolregion war die Dynamik noch größer: Heute haben 4,6 von 10 Haushalten mindestens ein Auto. 2002 lag der Wert bei 2,1. Entscheidend für den Sprung waren Kreditfazilitäten für 0 km Fahrzeuge und der massive Kauf von Gebrauchtwagen aus Chile.

Im Sektor Internet-Anschlüsse gab es ein Plus von 2.300% in dem vorher genannten Zeitraum. Auch Anschlüsse für Kabelfernsehen und die Anzahl von Smartphones stiegen rasant an.

„Paraguay hatte einen großen Anstieg in der Mittelschicht, was wiederum den Menschen Zugang zu langlebigeren Gütern und einen höheren Lebensstandard ermöglichte. Zwei Elemente waren von grundlegender Bedeutung: der größere Zugang und die bessere Information durch Mobiltelefone und die größere Mobilität in einem Land, in dem der öffentliche Verkehr ziemlich schlecht ist“, erklärte der Wirtschaftswissenschaftler Manuel Ferreira Brusquetti.

Wochenblatt / 5dias

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

12 Kommentare zu “Lebensstandard der Paraguayer hat sich verbessert

  1. Naja, wer blind den “offiziellen ” Zahlen glaubt, bestimmt. Die Realität sieht aber anders aus….. überall auf der Welt. Aber mit Schukden baut man auch kein Land auf, man ruiniert es. Ein Schelm, wer da böses denkt oder die Amerikaner erwähnt. 🙂

  2. Für mich ist diese Statistik nichts als Verdummung. Dieser angebliche “Wohlstand” wird an Dingen gemessen, die eindeutig auf Pump erworben wurden. Was tatsächlich angestiegen ist, ist die enorme Verschuldung der Menschen, weil sie den Werbeversprechungen der Firmen auf den Leim gehen. Es bildet sich eine riesige Schuldenblase ohne daß gleichzeitig die Menschen in notwendigem Umfang mehr verdienen oder daß die Arbeitslosigkeit abgebaut worden wäre. Über kurz oder lang können sie den Schuldendienst nicht mehr erfüllen – und was dann? Kriminalität ist die Folge, denn irgendwo her muß das Geld ja kommen. Der Zusammenhang zwischen immer größer Verschuldung und immer höherer Kriminalitiät (ist ja Realität) wird ganz bewußt nicht untersucht, denn das würde zur Ernüchterung all dieser schönen Statistiken führen.

  3. Manni Sie behaupten doch, dass Sie mit den Paraguayern leben.
    Und doch wissen Sie von den Einheimischen nichts.
    Wie viel wird in Deutschland auf Kredit gekauft, die meisten gehen in den Urlaub mit einem Kredit im Rucksack.
    Die Paraguayer brauchen einen Kredit um Ihre Klimaanlage oder sonstiges zu bezahlen.
    Was soll denn das immer mit Ihrer Besserwisserei, Sie wissen Garnichts von Paraguay. Sie leben neben ihnen, und sehen nicht was sich da abspielt.
    In Deutschland wird alle 3 Minuten Eingebrochen, und Deutschland soll eine Vorbild sein, das denken Sie.
    Ich denke Sie solltes sich mehr sorgen für Deutschland machen, da geht es nicht mehr lange, übernimmt die Kriminalität alles in die Hände. Fazit, Schauen Sie , dass Ihr Heimatlands alles funktioniert, wie es sollte, und nicht immer über Ihr Gastland nörgeln.

    1. Hallo Rolf, offensichtlich sind Sie “betriebsblind” und sehen nur das was Sie wollen. Wenn ich mich in meiner Nachbarschaft umsehe, stelle ich fest, daß überall ein Moto oder Auto, eine Klimaanlage, Lautsprecheranlagen für das Auto, Satellitenschüssel u.a. gekauft wurde. Mehrmals die Woche kommen dann die Gläubiger bzw. deren Geldeintreiber um die Raten abzuholen. Wenigsten bei 50 % der Gläubiger-Besuche machen die Nachbarn nicht auf. Ein sicheres Zeichen, daß sie das Geld nicht bei einander haben. Das sagt doch alles und kann keine gute Entwicklung sein. Und nun frage ich Sie, was hat das mit Deutschland zu tun? Der Artikel in dieser Zeitung beschreibt Zustände in Paraguay. Ich habe darauf exakt reagiert und meine Meinung abgegeben. Wollen Sie mir die Meinung verbieten zu Themen mit denen ich hier täglich konfrontiert werde? Soll ich genau wie Sie alles mit einer rosa-roten Brille betrachten? Soll ich etwa meine Verstand und mein logisches Denken an den Nagel hängen um solchen Paraguay-Verstehern wie Ihnen zu gefallen? Da können Sie lange darauf warten!

      1. Sie, Manni, sind der “Betriebsblinde”, nicht Rolf. Paraguay kann kaum als Garten Eden bezeichnet werden, aber es ist vor allem auch nicht das “Hinterwäldlerland” wie Sie behaupten. Es ist immer noch arm, aber es entwickelt sich in die richtige Richtung. Selbst entwickelte Staaten haben Ihre Probleme, warum sollte denn ausgerechnet hier alles top sein?

  4. Was ist die Definition von Mittelschicht? Ein Einkommen über 170 Euro? Pro Monat!
    Eine andere schlaue Statistik, erschienen von wenigen Monaten, bescheinigte noch, dass ca. 60% der Häuptlinge nicht einmal eine Million Guaranies pro Monat verdient. Aber mit Mischen und der Einsparung der Müllabfuhr und Zuschauen, wie diese am Hause vorbeifährt, leben wohl alle glücklich und zufrieden in ihrer brennendes Scheiße bei HugiHugi-Julio-Iglesias auf 130 dBA. Und Sonntags sogar noch ein gegrilltes Leder. Toll.

  5. Der Mindestlohn für Hausangestellte beträgt etwas über 1.200.000.- pro Monat mit Kost und Wohnen. Für diesen Lohn findet man kaum Mädchen oder junge Frauen die in Asuncion im Haushalt arbeiten wollen. Ebenso zahlen die Firmen für gute Angestellte immer über dem Minimumlohn. Gehälter zwischen 3 – 6.000.000.- sind bestimmt nicht mehr die Ausnahmen.
    Dies ist eindeutig Zeichen, dass der Lebensstandard in Paraguay gestiegen ist. Wenn auch der Motorrad- und Autoverkehr massiv zugenommen hat so müssen auch irgendwie die Kreditraten bezahlt werden und dies kann eben nur mit erhöhtem Einkommen gemacht werden.
    Wer hier im Land vorwärtskommen will, kann das bestimmt, doch leider gibt es eben viele ohne Initiativen die nur jammern. Die gibt es auch in Deutschland, diese aber durch ein großes Sozialnetz gestützt werden was es eben in PY nicht gibt. Damit werden alle Menschen zur Arbeit aufgefordert und müssen sich den Gegebenheiten anpassen. Zur Verringerung der Arbeitslosigkeit kann man ja einem der jungen Leute an den Verkehrsampeln anbieten im Garten zu arbeiten. Nachfrage wird gleich null sein.

  6. Kenne den Arbeitsmarkt nicht bis in das letzte Detail, aber ich hatte vor kurzer Zeit einer Tochter in Asuncion einen Praktikumsplatz in einer Firma verschafft, weil 350 Stunden Praktikum fuer das Studium abgeleistet werden muessen. Das Praktikum war rum und sie rueckte wieder mit Sack und Pack hier an.
    Nach einer Woche klingelt das Telefon und man bietet ihr, obwohl etwas fachfremd einen Arbeitsvertrag an weil die Zusammenarbeit sehr gut war und 3 Millionen Anfangsgehalt. Ich habe sofort zum Zuschlag geraten, denn so kommt man auch zu Berufspraktik und Arbeitszeugnissen fuer spaetere Veraenderungen
    Wer hier etwas will und auch kann, der kommt auch unter, auch ohne den Ortsgruppenfuehrer irgendeiner pol. Partei.
    Nebenbei gibt es freien Mittagstisch und im Bedarfsfalle auch Schlafplaetze und es werden gelegendlich intern. Verkaufsmessen angesteuert, die Wege fuehren bis nach China. Was geht denn fuer einen jungen Menschen noch mehr fuer den Anfang? Aber man muss auch sehen, der Ton in den Firmen ist oft rau und es ist allesparamillitaerisch organisiert.
    Ich sehe Paraguay wirklich nicht durch die rosarote Brille, aber diese ganzen Noergler, Pessimisten, Besserwisser, Randstaendigen, Fremdsprachenwunder, Wandeltapeten, Drogen- und Alkoholwracks nerven doch nur noch. Das faellt langsam auch den Hiesigen schon auf

    1. Herr Wolfgang, sehr guter Kommentar.
      Vor allem mit den letzten drei Sätzen, Sie haben mir wirklich aus meinem Herzen gesprochen.
      Wenn Herr Manni glaubt er kenne Paraguay besser als ich, da täuscht er sich aber gewaltig.
      Ich bin da Geboren, und leben und Arbeite hier. Da kommen Menschen aus Europa daher, und glauben sie seien unersetzbar und müssen sich überall einmischen, haben aber selbst in ihrem Heimatort nichts erreicht, was sie wollten, und da in ihrem Gastland glauben sie, dass sie die grossen spielen müssen. Darum sagen die Paraguayer zu diesen Menschen, es mi país, dass aber auch mit recht.
      Wir fühlen uns da wohl, wir brauchen keine nörgler und Weltverbesserer.
      Auch ich bin nicht mit allem einverstanden, was da abgeht, aber dazu brauchen wir keine Hilfe von Personen die nur alles in diesem Land schlecht machen.

Kommentar hinzufügen