Lebensversicherung für Arme vom Staat finanziert?

Asunción: Ein neues Projekt, welches zur finanziellen Eingliederung von Armen in die Gesellschaft gedacht ist sorgt zumindest für viel Aufregung und Sorge. Was steckt dahinter?

Das Sekretariat für soziale Aktionen (SAS) hat einen Vertrag mit dem Versicherer Tajy abgeschlossen, der armen Paraguayern und deren Familienmitgliedern in einer plötzlichen Notlage helfen soll. Begünstigte Personen sind demnach Tekoporã Unterstützungsempfänger. In einer ersten Etappe sollen 13.109 Familien aus Caazapá und San Pedro eine solche Lebensversicherung erhalten. Die monatliche Selbstbeteiligung beträgt nur 4.000 Guaranies, so das SAS.

Die SAS implementiert die Versicherung mit Unterstützung der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ) und der paraguayischen Bank für Entwicklung (BNF). Die Versicherung soll gegen Unfälle, Behinderung und Tod des Familienoberhauptes und drei Familienmitgliedern schützen. Sollte eine wichtige Säule der Familie wegen eines Unfalles, Behinderung oder dem Tod wegbrechen, tritt die Versicherung ein.

Weitere Details dazu werden frühesten am morgigen Mittwoch bekannt gemacht.

Wochenblatt / Última Hora

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5 Kommentare zu “Lebensversicherung für Arme vom Staat finanziert?

  1. Das Projekt ist ja gut gemeint und unbedingt nötig, denn vielen bleibt dann nur noch übrig an einer Kreuzung zu betteln, doch eine monatliche Selbstbeteiligung von nur 4.000 Guaranies/66 Cents müsste im Vergleich zur Vatikan-Versicherung – bei der Millionen EU-Bürger (freiwillig) jährlich Milliarden Euro Kirchensteuergelder einzahlen, um im Bedarfsfall einen Teller Puchero mit Mandioka zu erhalten – eher diametral entgegengesetzt rentieren.
    13.000×4.000 Guaranies, das wären dann – Moment TR-App – 52 mtl. Mio. Guaranies, ca. 8.600 Euro, zwar viel Geld für Paraguay, doch das Problem dürfte die Mentalität vieler Menschen sein, dann das Recht zu haben, diese Gelder lebenslang beziehen zu können, also sich nie mehr um eine Lösung bemühen werden wieder einmal vom Tropf loszukommen.
    Jedenfalls, falls das Projekt im Geldfluss auch überwacht wird – d.h. man nicht erst Jahre nach dem Fehlen von Millionen US-Dollar bemerken wird, das diese fehlen, eine gute und notwendige Sache. Mal abwarten wie morgen die Details aussehen werden

    1. In diesem Sinne wollte ich auch gerade schreiben. Der “Beitrag” von 4.000 G monatlich ist ja geradezu lächerlich. Man sollte das Ganze beitragsfrei stellen, da der Verwaltungsaufwand die 4.000 G bei Weitem überschreiten wird. Dazu müsste man allerdings rechnen können und einen Überblick von der Sache haben, die man da betreibt.
      Wenn ich nun noch lese, dass die deutsche GiZ mit im Boot ist und nichts merkt, wundert mich das keinesfalls.

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