Asunción: Einerseits verbietet es die Verfassung Fernando Lugo erneut Präsident zu werden und andererseits könnte sie ihn dazu zwingen, wenn Cartes und Afara vorher zurücktreten.
Die Möglichkeit besteht, dass sich Horacio Cartes und Juan Afara als Kandidaten auf Senatsposten sich wie von Artikel 234 der Verfassung vorgeschrieben sechs Monate eher aus ihrem aktuellen Amt scheiden. Dies würde bedeuten, dass bald weder Präsident noch Vizepräsident des Land regieren. Laut Verfassung muss eine Rangfolge in einem solchen Fall eingehalten werden. Fernando Lugo ist derzeit Senatspräsident und würde im Fall, dass beide aus Wahlkampfgründen zurücktreten, neuer Präsident, bis das Mandat im August 2018 endet.
Genaugenommen würde man Fernando Lugo damit einen Teil seiner fehlenden Amtszeit zurückgeben, die ihm mit dem Amtsenthebungsverfahren vom 22. Juni 2012 eher als geplant aus seinem Amt brachte. Im Falle, dass Lugo dankend verzichtet würde der Präsident des Abgeordnetenhauses dran sein. Dieser, Pedro Hercules Alliana, ist jedoch ebenso mit seiner Wiederwahl beschäftigt und würde auch ausfallen.
Demnach hängt alles an dem seidenen Faden, ob sich Präsident und Vizepräsident an die Auflagen der Verfassung halten. Da diese in der Vergangenheit schon mehr als notwendig falsch interpretiert wurde, kann es auch hier zu einer anderen Art der Interpretierung kommen.
Wochenblatt / 5días