Machtspiele im Mercosur

Während am gestrigen Dienstag Vertreter der Mercosur Gründerstaaten in Montevideo zusammenkamen, um einen Ausweg aus der erzeugten Krise zu finden, rief die venezolanische Botschaft in Montevideo ein zweites Treffen für den heutigen Mittag aus.

Auch wenn die Vertreter Paraguays, Brasiliens und Argentiniens nicht teilnahmen, da sie die temporäre Präsidentschaft Venezuela nicht anerkennen, sind zumindest diplomatische Vertreter Uruguays und Bolivien dabei. Letzteres Land befindet sich im Aufnahmeprozess.

Während sich die Gründerstaaten Paraguay, Argentinien und Brasilien selber koordinieren und mit Uruguay versuchen eine gemeinsame Lösung zu finden, versucht es Nicolas Maduro es ihnen gleich zu tun.

Mercosur Venbol

Nach der letzten Äußerung Maduros, dass das heutige Paraguay noch einer Stroessner Diktatur entspräche und dem gleichzeitigen Entlassen von allen nicht Maduro Anhängern aus dem öffentlichen Dienst in seinem Land, zeichnen sich Parallelen ab, jedoch nicht zum aktuellen Paraguay. Alfredo Stroessner sagte während seiner Amtszeit immer: Wer ist der beste Freund eines Colorados? Ein Colorado!

Nach alphabetischer Anordnung hätte Ende Juli Venezuela die temporäre Präsidentschaft des Gemeinsamen Marktes des Südens (Mercosur) übernehmen sollen. Da es jedoch starke Bedenken wegen nicht unterzeichneter Gesetze und Auflagen gab, die Grundvoraussetzung für ein Vollmitglied sind, wurde kein Gipfel zur Amtsübergabe einberufen und offiziell keine Präsidentschaft übergeben. Auch wenn Uruguay dafür gewesen wäre, waren Paraguay, Argentinien und Brasilien dagegen. Da Entscheidungen jedoch nur mit einem Konsens getroffen werden können, gab es ein juristisches Problem, was die Regierung in Caracas dazu veranlasste, sich selbst die Präsidentschaft zu verleihen.

Restlos wird die Krise wohl erst nach der 6-monatlichen Periode der temporären Präsidentschaft zu lösen sein, wenn Argentinien wieder dran ist.

Quelle: Abc Color / Última Hora

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