Man kann sich auch alles schön reden

Asunción: Eine Sprecherin des Sekretariats zur Vorbeugung der Geldwäsche (Seprelad) brüstest sich damit gute Ergebnisse erzielt zu haben, verteidigt jedoch in ihrem Diskurs die Tabakindustrie unkontrolliert außen vor zu lassen.

Carmen Pereira, Direktorin für finanzielle Analysen und Strategie des Sekretariats zur Vorbeugung der Geldwäsche (Seprelad), sprach am heutigen Morgen bei einem Radiointerview über die Fortschritte, die man im Kampf gegen die Finanzdelikte mache. Angesprochen auf die ausbleibenden Kontrollen der Tabakindustrie, erklärte Pereira, dass kein Land in Südamerika diese Industriezweig auf finanzielle Delikte untersucht und ihn diesen Kontrollen zu unterziehen der lokalen Industrie schaden könnte.

Mit anderen Worten gibt man allen Tabakproduzenten einen Freifahrtschein, wohlwissend, dass dieser zwar viele Steuern zahlt und Arbeitsstellen schafft, aber auch 90% seiner Produktion dem Schmuggel zur Verfügung stellt. Einer der Tabakproduzenten, Ex-Präsident Horacio Cartes, erklärte sogar, dass Zigaretten bei der Ausfuhr keine Schmuggelware sind und demnach selbst diese Aktivität als legal anzusehen wäre.

Pereira gab zu verstehen, dass es eventuelle Beziehungen zum Schmuggel geben könnte, doch dann gehen die Alarmglocken bei mehreren Institutionen an und diese funktionieren. „Schmuggel ist für uns ein großes Thema und Problem. Diese illegale Arbeit schadet der Staatskasse und mit unseren Normen erreichen wir gute Ergebnisse“, sagte Sie weiter.

Die Vorbeugung solcher Delikte trägt langsam Früchte, wenngleich es in dem einem oder anderem Bereich etwas länger dauern kann. Die Regierung billigte in den letzten Jahren eine Reihe von Gesetzen, um die Anforderungen der Gafilat (Grupo de Acción Financiera Internacional/Latinoamericana) zu erfüllen und international auf einem Niveau zu sein.

“Schmuggel ist eine Straftat. Wenn wir die wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Schmuggel regulieren, werden wir Fehler machen. Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Tabaksektors sind nach dem was wir wissen, kein obligatorisches Thema (von Berichten). Wir könnten Wirtschaftssektoren betreffen, die uns nicht entsprechen. Dies ist eine staatliche Situation, in der wir bestimmte Einschränkungen haben“, faßte Pereira zusammen.

Diese Prüfungen, die Paraguay bestehen muss, um die Genehmigung dieser internationalen Organisationen zu erhalten, werden auch während der COVID-19-Pandemie online durchgeführt. Die Schlussfolgerungen werden im Juli nächsten Jahres gezogen, wie Carlos Arregui, Leiter von Seprelad, letzte Woche erwähnte.

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Man kann sich auch alles schön reden

  1. DerEulenspiegel

    Erfolgreich zu sein ist relativ. Wer seine Zielsetzung schon von vornherein niedrig ansetzt (wahrscheinlich so vorgegeben!) der redet freilich immer von “Erfolg”. Und daß Zigarettenschmuggel in´s Ausland nichts mit dem Hersteller zu tun hat, das ist doch klar, auch wenn der Hersteller (Cartes) das natürlich weiß und davon sehr gut lebt. In normalen Rechtsstaaten nennt man das Hehlerei. Und was den Tabakkonsum angeht ist auch klar, daß Rauchen absolut nicht gesundheitsschädlich ist, wie Cartes ehemaliger Gesundheitsminister öffentlich bekundete. Wenigstens hatte er nicht gesagt, das Rauchen die Gesundheit fördert. Vielleicht werden demnächst auch Zigaretten mit Zusätzen hergestellt, die Covid-19 vorbeugen oder gar vernichten. Wäre doch eine Idee, oder nicht?

  2. Das ist doch überall hier, in jedem Bereich. Schönreden, Lügen und Betrügen. Dies funktioniert nur, wenn der andere gegenüber tot gequatscht und mit Lügen überhäuft wird.