MasterChef Teilnehmerin verursacht Kontroverse zwischen Paraguayern und Argentiniern

In Paraguay führte ein Instagram Post der berühmten Fernsehköchin Patricia Zacaias, die aus dem Programm MasterChef bekannt ist, zu einem wahren Shitstorm. Laut ihres Posts stamme das Rezept für „Chipa Pleple“ aus der argentinischen Region Misiones und noch heute so unbekannt, dass nicht mal Google dieses finden könne. Neben vielen positiven Reaktion seitens der Argentinier werden nun auch immer mehr Kritiken laut, denn die Paraguayer fühlen sich angegriffen. So schrieb die Zeitung Crónica aus Paraguay folgendes:

„Zunächst war es das Tereré (ein traditioneller Tee aus Mate), dann das Chipa Guazú (eine Torte aus Mais) und nun die Tortilla (eine Art frittiertes Brot). Schon wieder verschärft sich die Kontroverse mit den Argentiniern nachdem die Teilnehmerin aus dem Programm MasterChef Argentinien […] das traditionelle paraguayische Rezept als ein Argentinisches betitelte. Für sie (die Argentinier) heißen die Tortillas „Chipa Pleple“ und sind typisch für [die Region] Misiones de Ashá.“

Info: MasterChef ist ein im Fernsehen ausgestrahlter Kochwettbewerb. Mittlerweile ist das Unternehmen in verschiedenen Ländern, darunter Argentinien, die USA und Panama, bekannt und vertreibt hochwertige Kochutensilien. So werden beispielsweise unter anderem von der Firma Steakmesser online und in Kooperation mit Supermarktketten vertrieben.

Der kulinarische Kampf besteht schon seit Jahren

Laut dem Online-Portal der Zeitung Crónica würde diese Aussage den Ärger vieler Paraguayer noch mehr anheizen. Schon seit etlicher Zeit bestehen Unstimmigkeiten der beiden Länder bzw. dessen Landsleuten, denn die Argentinier – vor allem der nördlichen Region Misiones de Ashá – würden immer wieder die für Paraguay typischen Gerichte für die eigenen ausgeben. Während einer Umfrage der Zeitung Crónica wurden verschiedene Personen bezüglich dieses Themas gefragt. Eine Teilnehmerin, Eva Rojas, sagt dazu: „Ich denke, das die Argentinier zur Zeit einen wahren Kriegszug durchführen, um uns alles wegzunehmen, was eigentlich uns gehört. Die Tortilla und alle anderen typischen Speisen, die sie als argentinisch ausgeben, sind eigentlich aus Paraguay […]“

Richtig entfacht ist der Streit zwischen Argentinien und Paraguay im letzten Jahr (2018). Damals bezeichnete ein Fernsehprogramm das typische Chipa Guazú als „Choclotorta“. Daraufhin folgte die Diskussion über die Herkunft der Chipa sowie der Caburei. Kein Wunder also, dass der Post der argentinischen MasterChef Köchin Öl in der ohnehin schon brennenden Diskussion zwischen den Landmännern & Landfrauen beider Länder ist.

Speisen in Lateinamerika ähneln sich stark

Tatsächlich liegt der Unterschied zwischen verschiedenen Speisen aus ganz Lateinamerika in kleinen Nuancen. Viel Mais und Rindfleisch sind vor allem in Argentinien sowie Paraguay nicht wegzudenken. Der Kampf um die Herkunft verschiedener Gerichte ist deshalb keine Seltenheit. Auch zwischen Venezuela und Kolumbien herrscht eine rege Diskussion, ob die Arepa (ein Fladenbrot aus Maismehl und Wasser) von den Venezolanern oder den Kolumbiern erfunden wurde. Auch die Empanadas (mit Fleisch, Käse oder Meeresfrüchten gefüllte und anschließend gebackene Teigtaschen) lassen sich in allen lateinamerikanischen Ländern finden.

So kann also ein einfacher Instagram Post, in dem eine Teilnehmerin von MasterChef in der Nostalgie ihrer Kindheitserinnerungen schwelgt, zu einem Streit zwischen zwei Nationen führen. Die Produktionsfirma der Kochsendung, halten sich bisweilen dezent zurück.

CC
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