Mehr Transparenz, mehr Überraschungen

Asunción: Bisher verhielt es sich immer so, dass zwar jeder staatliche Angestellte eine Vermögenserklärung abgab, wann man es von ihm verlangte aber keiner verifizierte ob die Daten darin stimmen, denn verantwortlich dafür war jeder selbst.

Jetzt wo tausende diese Erklärungen offengelegt wurde, muss die Staatsanwaltschaft automatisch dagegen vorgehen, da die Politiker selbst Eigentumszuwächse von 125 bis zu 4600% (siehe Beitragsbild) hatten, was nicht durch ehrliche Arbeit zustande gekommen sein kann. Einige der Volksvertreter waren sogar zu dumm ihre angegebenen Summen zu addieren und vertan sich so um ein paar Millionen Guaranies.

Der Druck der Bevölkerung auch die Vermögenserklärungen nach 2017 offenzulegen müsste wachsen, damit dauerhaft diese Dokumente und ihr Inhalt die Politiker daran erinnert werden, dass sie dem Volk dienen sollten und dieses mittels der gegebenen Transparenz sie kontrollieren kann.

Während 18 Abgeordnete versuchten die Minister des Obersten Gerichtshofes zu überzeugen, gegen die Offenlegung zu stimmen, was ein direkter Eingriff in die Gewaltenteilung eines demokratischen Staates darstellt, läuteten diese eine neue Ära ein, die hoffentlich anhält.

Wochenblatt

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2 Kommentare zu “Mehr Transparenz, mehr Überraschungen

  1. Elijahu Ritter Pfeiffer von Palmenkron

    @Monosapiens
    Wenn Sie nicht “fromm” sind so verschwinden sie auch ganz schnell von der Liste der Kandidaten fuer erkleckliche Poestchen. Ansonsten gelten ja auch alle oeffentlichen Posten in den Mennonitenkolonien als Pfruende die zu vergeben sind an Guenstlingen. Wie ja offensichtlich die Liste des Vermoegenszuwachses der Politiker klar zeigt dass es Pfruende sind. Es ist die Belohnung fuers Mitspielen.
    Wie eben bei den Drogendealern: man muss nur zaehlen koennen aber rechnen koennen braucht man nicht. Solange man nur das Coima Geld abzaehlen kann und dafuer sorgt dass nix rausgeht, is ja alles gut. Zaehlen kann der Paraguayer aber nicht rechnen deswegen klappts mit der Addierung nicht aber mit dem Einkassieren ja.
    Viele der Hochprozentigen sind von den Liberalen. Das vermutete man schon immer da die PLRA eigentlich als die Partei der Banker und Reichen gilt wo die ANR als Partei des kleinen Mannes, des Volkes und des gewoehnlichen Spiessers gilt. Viele der ANR Politiker sind effektiv ehemalige PLRA wie z.B. Wasmosy und andere Wendehaelse. Parteizugehoerigkeit wird in Paraguay per Clan und Sippe gemacht, also wohinein man geboren wurde. Deswegen waehlen die meisten Paraguayer standardmaessig die Partei die auch schon ihr Uropa gewaehlt hat – es ist halt Tradition. Einer meiner Arbeiter stammt von einer ANR Sippe ab, hat aber eine Frau die einer PLRA Sippe entstammt – sie nennen das feindliche Uebernahme. Die Abstammungs- und Parteigrenzen verschwimmen allerdings schnell in den Nebeln des Tres Leones und anderer Schnaepse welches die Gemeinsamkeit aller darstellt zusaetzlich zu den Geldscheinen.
    Das ganze ist ja nur im grossen Stil wie es auch innerhalb der Kooperativen und Mennonitenkolonien laeuft – meist sind die Komiteemaenner, Schulzen und Oberschulzen und andere danach Grossunternehmer. Das zeigt eines: das Gehalt ist hoeher als die Arbeitsanstrengung dieser oeffentlichen Arbeiter. Die Einkommen sind hoeher als die Ausgaben. Gebt ihnen alle ein Mindestlohn und schon ist das Problem geloest. Staatsgehaelter duerfen natuerlich nicht Staatsangestellte bestimmen sondern muss eine Volksabstimmung machen. Genausowenig wie die Gehaelter der Kooperative die Kooperativsangestellten bestimmen koennen sondern das muessen die Mitglieder einer anderen Kooperative machen – e.g. Kooperative Colonias Unidas fuer die Kooperative Fernheim, Kooperative Fernheim fuer die von Carlos Pfannl, etc damit man sich nicht nur selbst was gutes goennt.

  2. Saminathasarma Kanesharajakkurukkal

    Die hiesig Steuerbehörde hat nun der Zeitung entnehmen können, dass diese Leute in den letzten Jahren bis zu 4600% Vermögenszuwachs ausweisen? Phänomenal! Dabei hättens dies schon seit Jahren in deren Vermögenserklärungen lesen können. Naja, dazu sind sie sicher noch am Versuch die hierzulande üblich 7 bis 11 Grundschul erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Aber ist immerhin schon mal was. Top! Weitermachen.

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