Migrationsbehörde arbeitet mit Schmiergeld in Rekordgeschwindigkeit

Asunción: Um als Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung für Paraguay zu erhalten, muss man ein einen etwa 3-monatigen Prozess in Kauf nehmen sowie viele Dokumente unterzeichnen und mit oder ohne Einwanderungshelfer von Pontius zu Pilatus rennen.

Um die drei Monate zu umgehen oder besser gesagt damit die Funktionäre der Behörde noch über eine zusätzliche Einnahmequelle verfügen, bieten sie den Service in nur einer Woche an. Das kostet allerdings extra und die Art von Praktiken, um einen schnellen Ablauf zu garantieren ist vielen Menschen in dem Land bekannt.

Die Ausländer die nach Paraguay kommen, egal ob Chinesen oder Deutsche, bekommen alle die gleiche Behandlung und ihre Aufenthaltsgenehmigung wird nach drei Monaten ausgehändigt. Vielen von den Antragstellern ist nicht bewusst, dass 90 Tage schon schnell sind und müssen für eine Aufenthaltsgenehmigung in 5 Werkstagen zwischen 1.500 und 5.000 US-Dollar zahlen.

Quellen der Migrationsbehörde lassen durchscheinen das der Ex Direktor César Núñez Alcaron, speziell ausgebildetes Personal anheuerte, was diese Behandlung erneut einführte und perfektionierte. Diese Personen kamen aus Asunción, Pedro Juan Caballero und Ciudad del Este.

Unter der Vorherrschaft der Colorado Partei war ein eine Tradition oder auch ein Brauch Schmiergelder zu fordern. Es wurde quasi schon als normal anerkannt. Diese ständig sich wiederholende Kette wurde zumindest zeitweise von Lugos Regierung unterbrochen.

Diese illegal erwirtschaftete Summe wurde zwischen dem speziellen Organisator und den Direktoren der Migrationsbehörde geteilt.

Als Lugo an die Macht kam ernannte er Rafael Filizzola als Innenminister der somit auch verantwortlich für die Migrationsbehörde war. Er wiederum ernannte Julio Benítez als Vorsitzenden der Institution.

Mitte 2011 entließ Lugo Rafael Filizzola aus dem Amt des Innenministers, was auch Benítez traf, der am 12. Juli sein Posten räumen musste. Er wurde von César Bernardino Núñez Alcaron ersetzt.

Alte Funktionäre kamen durch César Núñez Alcaron zurück zur Behörde. Die Benítez Getreuen wurden ausgetauscht und seit August nahm die Ausstellung der Aufenthaltsgenehmigungen sprunghaft zu.

Laut den Quellen wurde Núñez entlassen, als dies mit den Spezialkräften herauskam und ersetzt von einem Vertrauensmann des aktuellen Innenministers Carlos Filizzola, Amado García.

Die Ausländer, die in Paraguay verweilen oder es als Sprungbrett für andere Aktivitäten nutzen wollen, benötigen eine Aufenthaltsgenehmigung. Dieser Vorgang dauert um die 90 Tage.

Ein Fall, der eben erst die Einwanderungsbehörde durchlief ist der mit N° 0000000406, Buch C auf den Name der Schweizerin Brigitte Ruegg. Am 14. Oktober beantragte sie die Aufenthaltsgenehmigung und sechs Tage später wurde sie schon ausgehändigt. Ein weiterer Fall ist der mit N° 00000002538, Buch B auf den Namen der Deutschen, Antje Meta Hartwig, welche am 12. Oktober ihre Bleibeberechtigung einreichte und fünf Tage später ausgehändigt bekam. Ein dritter Fall ist der von dem Deutschen Richard Johann Palant, mit N° 00000002546 beantragt am 13. Oktober und ausgegeben ganze sieben Tage später.

Die Einwanderungsbehörde ist von Montag bis Freitag von 07.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Außer die Mitarbeiter an der Grenze arbeitet keiner von ihnen am Wochenende. Einige Fälle wurden der Staatsanwaltschaft übergeben die es sich vorbehält Verdächtige der korrupten Struktur anzuklagen.

(Wochenblatt / Abc / Foto: Abc)

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9 Kommentare zu “Migrationsbehörde arbeitet mit Schmiergeld in Rekordgeschwindigkeit

  1. Das sehe ich genauso – selber schuld, wenn sie eine Extrawurst brauchen.
    Der Preis hängt vermutlich davon ab, wie weit sich der Sachbearbeiter herunterhandeln läßt 😉
    Stellt sich nur die Frage, warum es jemand so eilig hat.
    Wandert er aus oder ist er auf der Flucht?

  2. Die drei Beispiele haben offensichtlich geschmiert. Was soll ich von solchen Menschen halten? Kann man darum den Beamten der Migrationsbehörde böse sein? Die Schmiergelder sind viel Geld für sie.
    Schade, dass es überhaupt möglich ist, denn bei einer Differenz zwischen Eingabe und Aushändigung von sieben Tagen ist offensichtlich, dass geschmiert wurde. Der Schuss könnte also auch mal hinten hinaus gehen.
    Ich warte nun schon seit über 6 Monaten. Na und? Für 5.000 gesparte Dollars dürfen die sich noch Zeit lassen und für diesen Betrag kann ich noch 100x im goldenen Taxi zur Migration fahren – keinen Guarani gibt es meinerseits.

    Sollte ich dann endlich meine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, so wird mir niemand den Vorwurf machen können, ich hätte geschmiert. Schmieren ist meiner Meinung nach genau so verwerflich wie die Korruption.

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