Mindestlohn 3 Millionen Guaranies

Asunción: Der Arbeitnehmerverband (CUT) vertritt die Auffassung, dass die Kaufkraft des Gehalts nach den letzten Preissteigerungen bei Kraftstoff, öffentlichen Verkehrsmitteln und Produkten des Familienkorbs erheblich zurückgegangen ist. Sie bestehen darauf, dass die Erhöhung mindestens 3 Millionen Gs. beträgt.

Die Teuerungsraten von Kraftstoff, Fahrkarten der Busse, Produkten des Familienkorbs und der hohe Kurs des US-Dollars sind ein Schlag für die Wirtschaftskraft der Arbeiter. Aus diesem Grund schlug der Verband CUT die Erhöhung des derzeitigen Mindestlohns von 2.112.562 Guaranies vor.

„Die Realität sieht ganz anders aus als in den Vorjahren. Wir glauben, dass das Gehalt mindestens auf 3 Millionen Gs. steigen muss. Die Wirtschaft stagniert absolut, die Kaufkraft der Menschen ist am Boden zerstört, es gibt keine Zukunftsperspektive”, sagte der Vorsitzende vom CUT, Víctor Insfrán.

Er merkte an, dass die Situation angesichts der in den letzten Tagen eingetretenen Anstiege sehr heikel sei und Arbeitnehmer die Grundbedürfnisse nicht mehr decken könnten.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass diese und andere Gewerkschaften die Regierung um eine Lohnanpassung bitten, mit der der Mindestlohn auf 3 Mio. Guaranies angehoben wird. Die Nationale Föderation der Arbeiter (CNT) hatte es bereits in ihrem ersten Treffen mit Präsident Mario Abdo Benítez im Dezember letzten Jahres angesprochen.

Bei einem Marsch am 1. Mai gab es sogar eine Wiederholung durch eine Gruppe von anderen Gewerkschaften.

Es kam zu einem Anstieg der Kraftstoffkosten. Im Zuge dessen verteuerten sich alle Busfahrkarten. 70% der Produkte aus dem Grundnahrungsmittelkorb, nach der Behörde für den Verbraucherschutz Sedeco, verteuert sich ebenfalls. Im Allgemeinen verzeichneten Obst und Gemüse die höchsten Zuwachsraten.

„Alle diese neuen Kosten werden in einer Preisstruktur nicht analysiert, die im Inflationsbericht der Zentralbank von Paraguay vorgestellt wird. Diese Studie ist unrealistisch und hat keinen Bezug zur Veränderung der Lebenshaltungskosten”, erklärte Insfrán.

Angesichts der Möglichkeit, dass die Regierung beschließe, das Gehalt um 3% anzupassen, werde dies eine “totale Beleidigung der Arbeiterklasse” sein, fügte er hinzu. „Nachdem die Preise um 45% angestiegen sind, glauben wir, dass das gleiche Niveau gegeben sein sollte”, betonte Insfrán.

Unter der Regierung von Horacio Cartes wurden von 2014 bis 2018 vier Gehaltsanpassungen vorgenommen, in denen der Mindestlohn von 1.658.232 Guaranies auf 2.112.562 Gs. anstieg.

Wochenblatt / Ultima Hora

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7 Kommentare zu “Mindestlohn 3 Millionen Guaranies

  1. Gestern noch ein Artikel über argentinische Journalisten, die sich im Paragau erkunden wie man eine Inflation von 0,3 % auf die Reihe kriegt, dazu noch ein spezielles Gejammere eines Deutsche Hobby-Finanzexperten, der auch mal was sabbern wollte und fand durchschnittlich 0,3 % für Kinderarbeit, halb verfaultes Obst und Dreck-Wasser-Akl-Benzin mehr zu bezahlen im Land der Bananen sei durchaus gerechtfertigt und heute ist für Kinderarbeit, halb verfaultes Obst und Dreck-Wasser-Akl-Benzin (Kraftstoff, öffentlichen Verkehrsmitteln und Produkten des Familienkorb) die Kaufkraft erheblich zurückgegangen, na, auch egal, der alteingesoffene DÖCHLER mag das um so viel teuer gewordene Bier dennoch im 12-Pack, ne, nicht 3 cl Dosen, 12-Pack-0.9l-Flaschen trotzdem leer aussaufen und der 7 bis 11 Uhr-Grundschulabsolvent fordert auch schon einen Drittel mehr Lohn für PY-Handwerkskunst, die ich mit Abschluss des Kindergartens schon gewissenhafter erledigen konnte. Ja, fühle mich auch langsam Schweinewohl aufm Planet der Affen.

  2. genau, der mindestlohn muss steigen! wie sonst können altbekannte drecksunternehmen wie essap, ande, diverse importeure und supermärkte ihre preise erhöhen, ohne an absatzmenge zu verlieren?

    1. wo lebst du??? meine frau hat sogar noch etwas mehr…

      aber mindestlohnerhöhung ist nicht schön, denn dadurch werden ja auch alle staatlichen kosten, bzw. geldstrafen (Auto) teurer, da es nach tagessätzen vom mindestlohn geht…

  3. Gestern 0.3 % Inflation und heute… ist ein anderer Tag. Man müsste also schon umziehen? So wie mir gestern geraten wurde? Vielleicht sind die Argentinier ja noch in Asuncion und berichten bereits, dass sich die Situation in Argentina schon verbessert hat, weil es in Paraguay doch nicht so läuft. Wenn man etwas lernen sollte, dann dass die heutige Zeit eine schnelllebige ist zumindest in gewissen Bereichen und um diese zu finden, deshalb braucht es so viele Experten..

  4. Was soll das bringen? Dann werden sofort alle Waren verteuert. Und das Spiel geht von vorne los. Es sollte oder muss eine Regulation von Preisen von Grundnahrungsmittel geben, aber dann laufen die superreichen Supermarktbesitzer (es gibt ja nur eine Handvoll) Amok. Stock (Vierci) halte ich für unverschämt teuer, und die anderen ziehen natürlich nach.
    Mittlerweile sind viele Waren über deutschem Preisniveau – das könnte ich nicht glauben, wenn ich es nicht selbst sehen würde. Nationale Ware ist oft im gleichen Wert wie importierte – und die Importeure und die Amigos vom Zoll verdienen sich dumm und dusselig.

    Das Preisniveau in Paraguay ist völlig aus den Fugen geraten. Die Inflation wird noch richtig in die Höhe schiessen.

  5. Lohnerhöhungen gibt es im Normalfall bei Produktivitätssteigerung oder eben zum Inflationsausgleich.
    Eine Produktivitätssteigerung ist hier weit und breit nicht zu sehen Bleibt der Inflationsausgleich. Und die Inflationsrate wird nun einmal von der BCP ausgewiesen.
    Gemessen an Chile, dem wirtschaftlich stärksten Land in Südamerika, wo der Mindestlohn bei 434 US$ liegt, wird die Maßlosigkeit der Forderung offensichtlich, da 3 Mio. PYG umgerechnet auf 540 US$ hinauslaufen.

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