Neues Verkehrsgesetz in Kraft – Flensburg lässt grüßen

Asunción: Der Weg für einen neuen Führerschein mit Punktesystem, ähnlich dem aus Deutschland, wird mit der gestrigen Billigung des Verkehrsgesetzes bald Realität. Laut Senator Eduardo Petta, ist dafür die Einrichtung einer zentralen Datenbank Grundvoraussetzung. Am gestrigen Dienstag setzte Präsident Horacio Cartes das neue Verkehrsgesetz N° 5.016 in Kraft.

Petta, der Ecuador gerne als Beispiel für die Einführung der neuen Fahrerlaubnis anführt, verweist darauf, dass nur schwere Vergehen mit Punktabzug bestraft werden. In Ecuador führte die Umstellung dazu, dass binnen eines Jahres 1,5 Millionen Einwohner keine Fahrerlaubnis mehr hatte und sich daran gewöhnen musste, die Regeln einzuhalten, was schlussendlich klappte.

„Wenn jemand also ein Verkehrsvergehen in Ciudad del Este begeht kommt dies ebenso in die Datenbank, damit der Punktabzug auch in Asunción ersichtlich wird. Die Einführung muss schrittweise erfolgen und dies dauert seine Zeit. Da dieses System in ganz Lateinamerika funktioniert werden die Erfahrungen anderer Länder zu Hand genommen damit die Umsetzung in Paraguay reibungslos vonstatten geht“, so Petta bei einem Radiointerview.

Bis dato war es eher unwahrscheinlich, dass diverse Vergehen registriert wurden. Interne Vernetzung bei der Straßenpolizei ist bis heute noch ein Fremdwort. Neue Führerscheine konnten besonders bei kleinen Gemeinden problemlos gekauft werden. Selbst bei den Identitäten der Antragsteller gab es Spielraum.

(Wochenblatt / Hoy)

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8 Kommentare zu “Neues Verkehrsgesetz in Kraft – Flensburg lässt grüßen

  1. Das wird doch auch wieder so ein Schuss in den Ofen !
    Bei anderen Ländern was abgucken,
    was bei denen selbst nicht klappt, tolle Leistung.
    Zentralen Datenbank + Interne Vernetzung = ein Fremdwort.

  2. Und werden zuvor auch Straßen gebaut? Ich meine solche, welche nicht gepickt mit Schlaglöchern sind? Einspurstreifen zum Abbiegen? Kanalisation überirdisch statt in die Straßen eingebettet? Existierende und klare Verkehrssignalisation? Verkehrsampeln mit intakter Beleuchtung? Baumfreie Straßen? Kennzeichnung von Hauptstraßen, wenn sie den zwar Hauptstraßen sind aber mehr an Ackerstraßen gleichen? etc.

    Hier in PY fahren alle wie die Kriminellen und keiner nimmt es einem übel: es bleibt nichts anderes übrig!

    1. Politiker haben Politiker-Handys, damit sie etwa in Europa auf Autobahnen und dergleichen immer ein Signal haben (Otto-normal wird rausgeworfen, damit Politiker Telefonieren kann – stimmt wirklich).

      Politiker haben oft einen Fahrer oder Body-guard, welcher im Zweifel für alles verantwortlich ist (auf Steuerzahler (= deine) Kosten natürlich.

      Politiker in Paraguay werden vielleicht mal aufgehalten…aber dafür gehen die Straßenpolizisten dann auch in die Strafversetzung, weil das darf man doch nicht tun.

      Nein, nein – macht euch mal keine Sorgen um die armen Politiker, deren weitläufige Familien, die Polizei, deren Familien und alle Parteifreunde…denen wird niemals ein Punkt abgezogen.
      Dieses Gesetz dient dazu noch mehr Beamte zu beschäftigen (=die Söhne und Töchter der Parlamentarier) und auch teures Gerät anzuschaffen (da bleibt immer etwas hängen an den befreundeten Geschäften) und auch mehr Bestechungsgeld zu kassieren – weil neben der Multa zahlst du jetzt auch für das “nichtmelden der Punkte”.

      DAS ist der Sinn der ganzen Sache.
      Wer anderes vermutet ist wohl noch nicht lange genug in Paraguay.

      1. Genau so ist es geplant und so wird es laufen.
        Geld machen!!
        Nur bei absolut hirnrissigen Dingen wie die ITV geht man schon mal auf die Barikaden, aber bei Änderungen die man erst in zwei drei Jahren bemerkt verschwendet keiner einen Gedanken an die Zukunft, die für die meisten PYer sowieso morgen Abend endet.

  3. Und die Mitglieder der freundlichen Straßenpolizei werden dann ganz freundschaftlich gegen ein “kleines Geldgeschenk” die erfundenen Straftaten unter den Tisch fallen lassen, damit man keine Punkte abgezogen bekommt.
    Auf die und ihre Vorgesetzten kommen goldene Zeiten zu.

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