Neufeld Gläubigerversammlung brachte viele Opfer zusammen

Bad Salzuflen: In normalen Fällen finden Gläubigerversammlungen in Gerichtsgebäuden statt. In diesem speziellen Fall, wo rund 20.000 Gläubiger ihren Traum aufgeben mussten, sollte ein größerer Versammlungsort herhalten, das Messezentrum der Stadt.

Am vergangenen Donnerstag wurden alle anwesenden Besucher beim Eingang aus sicherheitstechnischen Gründen überprüft. Die Polizei war überall präsent.

Die Insolvenz Beantragung der Neufeld GmbH hatte große Auswirkungen und das nicht nur in Deutschland. Die russischsprachige Zeitung „Semljaki“ wurde allein schon von 20.000 Menschen abonniert und im Voraus bezahlt.

Zu den lesenden Interessierten gab es weitere 1.600 Menschen die nach Paraguay Auswandern wollten. Die Mehrzahl hatte schon die Eintrittskarte, ein Grundstück, bezahlt.

Nach einem vollen Arbeitstag von acht Stunden Sitzung war der zuständige Insolvenzverwalter Raimund Schafmeister zufrieden. Von den 4.500 Personen, die Forderungen gegen die Neufeld GmbH gestellt haben kamen allerdings nur 300.

Dies hatte allerdings auch einen Grund. Viele der Geschädigten wussten im Vorfeld schon, dass ihr Geld verloren ist. In Paraguay seien zudem alle Güter beschlagnahmt wurden, laut dem Bericht der Lippischen Landes-Zeitung.

„Gläubiger fordern“, so Schafmeister, „knapp 30 Millionen Euro zurück. Zur Verteilung stehen allerdings nur 1,8 Millionen Euro abzüglich der Verfahrenskosten“.

Der „kleine“ Rest wurde danach anteilmäßig verteilt. Es ist unwahrscheinlich, dass einer der Gläubiger mehr als 1% der eingesetzten Summe wiedererhält.

Den Gläubigern wurde, so die LZ, je nach Höhe des Verlustes ein kodierter Stimmzettel mit mehr oder weniger Wertigkeit ausgestellt.

(Wochenblatt / Lippische Landes-Zeitung / Foto: www.messeostwestfalen.de)

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