Nun geht es den Garagen-Universitäten an den Kragen

Asunción: Als Bildung zum Geschäft wurde und laxe Kontrollen fast alles erlaubten, sprießten Universitäten wie Pilze aus dem Boden. Die Studiengänge waren meist nur für Brasilianer interessant oder von geringer Qualität. Eine Sucht nach Titeln entfachte.

Die Studenten, ganz gleich ob Informatik oder Medizin, merken meist erst am Ende der Studienzeit, dass ihr Titel keine Wertigkeit hat oder nicht vom Bildungsministerium anerkannt wird. So wie jetzt. Dank eines Beschlusses des Universitätsrates (Cones) wurden an vier Universitäten die Studiengänge für Medizin bestrichen, da sie seit Jahren ohne Erlaubnis gegeben wurden. Die betroffenen Bildungseinrichtungen sind Tres Fronteras, Hispano-Guaraní, María Auxiliadora und Autónoma San Sebastián .

“Es existieren Universitäten die die Medizinstudiengänge anbieten, ohne eine legale Befähigung dafür zu haben”, sagte Hidelgardo González, der Leiter des Cones.

Demnach wurden in der autonomen Universität San Sebastián der Studiengang Medizin, in der Universität María Auxiliadora Medizin, Krankenpflege, Apotheker, klinisches Labor, Radiologie und Physiotherapie in den Filialen Capiatá, San Ignacio Misiones, Encarnación und San Estanislao gestrichen. In der Universität Tres Fronteras in Pedro Juan Caballero wird ebenso wie an der Hispano-Guaraní Universität in Asunción, Misiones, Coronel Oviedo und Ciudad del Este Medizin und Gesundheit aus dem Lehrplan genommen. Tausende Studenten zahlten trotz fehlender Approbation regelmäßig ihre Monatsbeiträge und merken erst jetzt, dass sie betrogen wurden.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Nun geht es den Garagen-Universitäten an den Kragen

  1. “Es existieren Universitäten die die Medizinstudiengänge anbieten, ohne eine legale Befähigung dafür zu haben”

    Das heisst, die haben nicht bezahlt, dass die dieses Fach überhaupt lehren dürfen. Die Qualitaet der Lehre juckt die Leute doch gar nicht.

  2. Traurig aber wahr. Vor allem für die Bevölkerung. Nichtsahnend opfern sie das wenige Geld, dass sie verdienen. Eltern für ihre Kinder, in der Annahme, dass diese Lehrgänge nur angeboten werden dürften, wenn sie vom MEC anerkannt wurden.
    Konsequtive Kollateralschäden eines unfähigen Ministeriums. Die dort arbeitenden Menschen haben wohl auch ihr Wissen und Können an solchen “Universitäten” vermittelt bekommen.
    Wie viele Jahre geht das schon so und wie viele fifth class “Alumni” machen dem Staate Paraguay alle Ehren?
    Aber das war noch nicht der Witz, der kommt erst jetzt: Die verantwortlichen Leute arbeiten immer noch beim Ministerium für Cultura und Educación. Man darf gespannt sein auf die kulturellen und schulischen Errungenschaften dieses Ministeriums für die Zukunft.

  3. Das Ministerio de Educación y CIENCIAS arbeitet an diesem Thema zusammen mit CONES und ANEAES. Die hiesigen Hochschulabsolventen unisono als “schlecht” zu qualifizieren zeigt wohl eher auf, dass die Kommentatoren kaum eine Aus- und/oder Weiterbildung in Paraguay gemacht haben. Ist das Problem endemisch? Nein. Die Trump-Universität lässt grüssen.

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