Paraguay bleibt der Vergangenheit treu

Asunción: Paraguay geht davon aus, eines der ersten Länder zu sein, das eine Eisenbahn bei Río de la Plata und in Lateinamerika hat. Das ist aber vor vielen Jahren passiert und jetzt gibt die staatliche Eisenbahngesellschaft stolz bekannt, dass sie eine alte Zugstrecke reaktiviert hat, die über 150 Jahre alt ist.

“El Inglés” wird kurze Strecken auf den Überresten der alten Bahngleise machen, die Luque mit Asunción verbanden.
Diese “Reparatur“ kostete 240 Millionen Guaranies, während gleichzeitig in Frankreich der Geschwindigkeitsrekord für den TGV (Hochgeschwindigkeitszug) gefeiert wurde, der 580 km/h erreichte.

Dies bedeutet, dass Asunción in weniger als zwei Stunden mit Buenos Aires verbunden werden könnte. Mit diesem Zug konnte die 300 km lange Fahrt von Asunción nach Ciudad del Este in etwa 20 Minuten zurückgelegt werden.

Paraguay feiert, dass es vor 150 Jahren mit der Eisenbahn fahren konnte. Jetzt will das Land der Geschichte treu bleiben, wenn es der Zukunft treu bleiben soll.

Das Land begrüßt auch in Lateinamerika den Einstieg von elektrifizierten Bussen in Montevideo. In Paraguay denkt man erst einmal darüber nach, wann die Kosten für die öffentlichen Transportmittel günstiger werden, weil der Ölpreis gesunken ist.

Hier im Land wird nicht auf das geschaut, was wirklich wichtig ist, die Zukunft. Folglich wird nicht das getan, was man eigentlich sollte, wenn eigentlich elektrische Züge und Busse mit der reichlich vorhandenen Energie fahren müssten. Man denkt immer noch, dass das Beste für Paraguay darin besteht, der Geschichte treu zu bleiben.

Wochenblatt / El Independiente

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

9 Kommentare zu “Paraguay bleibt der Vergangenheit treu

  1. Im Kopfrechen bin ich besser: 300km/580km/60min gibt bei mir eine Zeit von 31min
    Und das auch nur, wenn der Zug schon mit voller Geschwindigkeit durch ASU saust und dann ohne Bremsen durch CdE zischt..Sonst wirds länger dauern.
    .
    Um die fantastische Zeit von 20min zu erreichen, müsste der Zug 900km/h als Durchschnitt erreichen, bei der langen Beschleunigung und Bremszeit wohl eher eine Spitze von 1000km/h machen. Toll!
    Wer meinem Kopf nicht traut, kann ja per Taschenrechner nachrechnen 🙂
    .
    Übrinx spannend mit 1000km/h durch die Kurve… ich möchte da nicht in der Nähe sein.
    Die Konstruktion der Oberleitung und Stromabnehmer ist sich auch spannend.
    Und die hochgesaugte Gleisschotter Wolke hinter dem TFV (TrenFantasticoVelocidad) wird ihn berühmt machen.
    Zwar kein Überschallknall, den gibt es erst bei rund 1200km/h aber der Einschlag des Schotters hat sicher auch schon was.
    .
    Im Spinnen bin ich auch besser 😛

  2. BTW die Spitzengeschwindigkeit eines extrem getunten Rekord TGV ist knapp unter 575km/h.
    Und zu den Durchschnitts- und Reisegeschwindigkeiten: 300km/h und 350km/h siehe
    https://de.wikipedia.org/wiki/Geschwindigkeitsweltrekorde_f%C3%BCr_Schienenfahrzeuge
    ganz unten letzte Tabelle. Der letzte CR400 schafft Peking Shanghai in 4:18 bei 1303km Strecke,.
    Was auch auf eine Verbindung zwischen ASU und BA passen würde. Also nix mit 2 Stunden!
    Und für Rückweg nach ASU locker 8h, denn wer will da von BA aus so schnell hin 🙂
    Und auf einer Scheibenwelt läge BA deutlich tiefer als PY, bergab ist man also eh schneller.

  3. diese rekordgeschwindigkeiten wird paraguay locker überbieten, zwar nicht in der reisegeschwindigkeit , aber wenn sie den kessel der lock ordentlich einheizen wird er sich in rekordzeit in in alle himmelsrichtungen verteilen. am besten wird es sein die lock solo alle paar jahre mal 100 meter vor und zurück fahren zu lassen . das hebt den nationalstolz der paraguayer, gibt dem eisenbanministerium eine daseinsberechtigung und beweist das es in europa zeiten gab als man noch qualität hergestellt hat die selbst ein paraguayer nicht so schnell kaputt bekommt.

  4. Ob da ein Neuer Rekord in Geschwindigkeit aufgestellt ist ist im ersten Augenblick nicht von Relevant . Freuen wir uns das nach Jahren des Reden nun etwas Bewegung in die Sache kommt. Dieser Alte wunderschöne Zug ist für Touristen bestimmt ein Erlebnis und im Zuge dessen werden bestimmt in Zukunft Andere Strecken eröffnet zum Modernen Transport von Menschen und Gütern. Immer alles Runter machen ist nur ein Zeichen eigener Unzufriedenheit. Sich Freuen ist bestimmt auch mal schön und für Paraguay bedeutet dieser Anfang viel. Werde bestimmt mit meiner Familie eine Zug Fahrt mit diesen Zug machen.

    1. Das runtermachen hab ich nicht im Sinn, sollen die Intelligenzsimulaaten machen.
      Ich wollte lediglich meine Rechenkünste vorführen. Da ist übrinx noch ein kleiner Teppfühler drin, 1 Zeichen flasch.
      Bemerkt man aber nur ohne Intelligenzsimulation 🙂

      Auch ich würde gerne mit dem Zug mitfahren. Hab das ein paarmal in D beim Brückenfest für die
      Müngstener Brücke (RS-SG Strecke) mit alten Dampfloks (ohne ‘c’ !!!) mitgemacht. SG-Ohligs, SG-Schaberg, Müngstener Brücke, RS, W-Oberbarmen, W-Elberfeld, SG-Ohligs tolle Rundreise. Mit Picknic-Korb und ein paar Tropfen Bier 🙂

  5. Ich bin noch mit dem Zug gefahren, als es die Verbindung Asunción – Ypacaraí noch gab.
    Er zuckelte ganz gemütlich auf den schon damals nicht besonders gut gewarteten Schienen dahin. Zeitweise hätte man in aller Ruhe nebenher gehen können um Blumen zu pflücken.
    Aber es war immer wieder ein schönes Erlebnis.
    Ich würde mich sehr freuen, käme es tatsächlich zu einer Reaktivierung der Strecke, wenn auch nur am Wochenende als Touristenattraktion.

  6. Kaneshapillai Kanagasuntharam

    Schon mehrmals habe ich in meinen Kommentaren erwähnt, dass ich eine Eisenbahn sinnvoll finde. Weil viele Staaten kleiner 8. Weltland auch ein Schienennetz aufweisen. Jeder Ökonom wird mir da zustimmen. Ok, ob es für den Paragauy ökonomisch nicht weiterhin sinnvoll ist Güter und Personen mit dem Ochsenkarren zu befördern, kann ich nicht beurteilen.
    Auf jeden Fall aber ein tolles Hobby. Ich kann mir schon vorstellen, wie sich alle fast in die Hosen machen und übers ganze Gesicht strahlen, wenn sie dann wieder fährt. Sicher werden auch ein oder zwei Touristen mehr kommen.
    Dass El Ingles rentabel sein wird und in zwei Jahren noch fahrtauglich sein wird, das mag ich allerdings bezweifeln.
    Jedoch würde es mich sehr freuen, wenn das Unterfangen gelingen wird. Toi, toi, toi.

  7. Wie schon “xyz” geschrieben, stimmen die 20 Minuten nach Ciudad del Este wohl nicht. Rechnerisch nicht möglich.
    Es muss auch bedacht werden, dass die 580 km/h die Höchstgeschwindigkeit sind. Wer gesehen hat, wie diese zustande kommt, weiß, dass das im normalen Betrieb nicht möglich ist. Laut https://de.wikipedia.org/wiki/TGV#Langstreckenrekord war eine durchschnittliche Geschwindigkeit von knapp über 305 km/h bei einer dreistündigen Rekordfahrt möglich. Und ja, man muss immer auch bedenken, dass man beim An- und Abfahren noch nicht so schnell ist 😉

    TGV, ICE, Shinkansen o.Ä. sind wohl eher was für mehr besiedelte Gebiete mit viel Bewegung gedacht. Auch wohl mehr für Industriestaaten. Von Asunción nach Ciudad del Este und weiter nach z.B. Sao Paulo wird wohl ebenso ein langsamerer Zug erfüllen. Gleiches für die Strecke nach Buenos Aires. Finanzierung mithilfe des Güterverkehrs. Turisten werden das wohl nicht so viele nutzen. – Stichwort Güterverkehr: Hier sieht man auch wie Paraguay wohl kaum Gehör fand. Fährt der Bi-Ozean-Zug nun irgendwann im Norden des Landes, doch leider nicht über CDE und ASU.
    Strecken sehe ich zuerst einmal zwischen diesen beiden Hauptzentren. Ebenso auch in der Hauptstadtregion. Doch die Entwicklung braucht Zeit.

Kommentar hinzufügen