Paraguay: Das Attentat auf Jorge Rafaat

Am Mittwochabend kam es in Pedro Juan Caballero zu einer der größten Auseinandersetzung unter rivalisierenden Drogenhändlern. Dabei wurde der Unternehmer und mutmaßliche Drogenhändler Jorge Rafaat ermordet. Die Angreifer, 12 an der Zahl vermuten die Ermittler, lieferten sich ein mehrstündiges Feuergefecht mit rund 30 Leibwächtern von Rafaat. Es kamen schwere, panzerbrechende, Waffen zum Einsatz. Sogar Flugabwehrgeschosse wurden von den Ermittlern gefunden.

Rafaat war zwar in einem gepanzerten Wagen der Marke Hummer unterwegs, aber gegen diese Art von Waffen hielt auch die Panzerung nicht stand. Der Drogenbaron starb an 16 Einschüssen. Nach dem Mord hielt der Krieg in der Stadt Pedro Juan Caballero noch weiter an, erst gegen 22:30 Uhr war die Schießerei, die gegen 18:45 Uhr begonnen hatte, beendet. Der Tod Rafaats kam, laut dem Direktor für technische Ermittlungen der Nationalpolizei, López Báez, durch ein Maschinengewehr der Marke FN MAG, Kaliber 7,62 x 51 mm, zustande. „Er war sofort tot und hatte nicht den Hauch einer Chance, auch nicht in dem gepanzerten Fahrzeug“, sagte Báez.

Staatsanwältin Kathi Uemura nannte das Geschehen eine wahre “Hölle“ und ein bedauerliches Ereignis, bei der sogar die Nationalpolizei aufgrund der großen Feuerkraft kalte Füße bekam. Der gewählte Senatspräsident Robert Acevedo bezichtigte die Staatsanwältin sogar, an dem Mafianetzwerk beteiligt zu sein. Schon im März kam es zwischen rivalisierenden Drogenhändlern zu einer Auseinandersetzung. Ein Fahrzeug, das bei dem Verbrechen damals verwendet wurde, ist von dem Ehemann der Staatsanwältin angeblich gemietet worden. Acevedo betonte, anscheinend würde die Nationalpolizei und Staatsanwaltschaft wohl selbst das kriminelle Treiben der Drogenbarone erleichtern.

Kurzzeitig wurde nach dem Attentat sogar daran gedacht den Notstand in Pedro Juan Caballero auszurufen, um so Militäreinheiten in der Stadt zum Einsatz zu bringen. Gestern aber verkündete der Verteidigungsminister, Diogenes Martinez, das Militär sei für solche Taten nicht zuständig. „Es war kein Terrorakt, es war eine Abrechnung wie sie an den Grenzen häufiger vorkommt. Das liegt außerhalb der Zuständigkeit der Streitkräfte“, sagte Martinez. Er fügte aber an, der Staatspräsident sei der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und wenn er sie “zum Einsatz bringen will, dann kann er das tun“.

Das Gefecht fand übrigens nur 100 Meter von der regionalen Kriminalpolizei und 200 Meter von einer Polizeistation der Nationalpolizei statt. Laut gestrigen Informationen der Forensiker seien es 12 Angreifer gewesen.

Nach dem tödlichen Attentat war trotz des Schocks die Freude groß, sieben Personen verhaftet zu haben. Traurig nur, dass diese alle Bodyguards von Rafaat waren und bei Beginn des Angriffs kalte Füße bekamen. Die tatsächlichen Angreifer flohen einen halben Kilometer weiter über eine Baustelle, die von einer Firma von Jarvis Chimenes Pavão’s Sohn geleitet wird. Dies war Grund genug für die Staatsanwaltschaft, alle Geschäftsräume der Immobilienfirma zu durchsuchen. Pavão wird trotz seines Aufenthaltes in Tacumbú als möglicher Drahtzieher angesehen. Sein Anwalt wiederum sprach von einer freundschaftlichen Beziehung zwischen Rafaat und seinem Mandanten.

Quellen: ABC Color, Ultima Hora

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3 Kommentare zu “Paraguay: Das Attentat auf Jorge Rafaat

  1. Das das Militär für solche Sachen nicht zuständig ist Richtig.Ganz genau,hier gibt es einen Notstand.
    Die Polizei ist aber auf Grund ihrer Ausbildung und dürftigen Ausrüstung nicht in der Lage gegen diese Art von Straßenkampf oder Krieg der Drogenbarone vor zu gehen.
    Sr.Martinez bekennen sie sich mal zur Verantwortung der Streitkräfte für die Sicherheit der Bevölkerung des Landes. Die gerade nach nach den Schatten der Strosserdiktatur eine besondere Verantwortung zum Schutz der Bevolkerung haben.
    Die Streitkräfte sind eine wichtige tragende Säule des Staates.
    Sie haben es hier nicht ein paar Eierdieben/Ladendieben zu tun,sondern mit Staatsgefährde Verbrechen zu schafen, die alles in Frage stellen.

    1. Probleme ja und nein je mach Verbundpanzerung,Legierung,Tefferdichte.Bundeskanzler Kohl sein Haus in Bonn/Ludwigshafen war oder ist mit Scheiben aus Verbundplexiglas zun Rhein hin abgesichert die Halten das aus.Lt.Hersteller. Kl.50/12,7mmx99 ist auch Scharfschützenkaliber.(AS50,G82)
      Wobei sich hier die Angaben beissen, der eine schreibt 7,62x51mm und der andere 12,7x99mm.

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