Paraguay ein gescheiterter Staat: Das Militär soll ausrücken

Asunción: Die Abgeordneten verurteilten das Attentat auf den Bürgermeister von Pedro Juan Caballero und sprachen davon, das Militär auf die Straße zu bringen sowie ein weiteres Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten der Republik, Mario Abdo Benítez, in die Wege leiten zu wollen.

Der Präsident der Abgeordnetenkammer, Pedro Alliana, eröffnete die heutige Sitzung mit der Ankündigung, dass auf dem Parkplatz des Kongresses und anderer Institutionen strenge Kontrollen durchgeführt werden, auch mit Spürhunden, um die Sicherheitskontrollen zu verstärken.

Der Abgeordnete Rocío Abed de Zacarías eröffnete die Debatte, verurteilte die Eskalation der Gewalt und argumentierte, Paraguay sei ein gescheiterten Staat, weil die Exekutive in den Händen der organisierten Kriminalität liege, nach dem neuen Attentat auf den Bürgermeister von Pedro Juan Caballero.

„Es scheint wie das Kolumbien der 90er Jahre, nicht einmal eine Woche nach der Ermordung des Staatsanwalts Marcelo Pecci gibt es schon wieder ein Attentat. Wir sind alle schuldig, dass der politische Prozess gegen den Präsidenten der Republik, Mario Abdo Benítez, nicht erfolgreich war“, bemerkte er und brachte die Amtsenthebungsdebatte erneut auf den Tisch.

Andererseits sprach der liberale Abgeordnete Édgar Ortiz davon, Polizei und Militär zu vereinen und die 17.000 Soldaten für die Sicherheit des Landes einzusetzen, da mit keinem Land Kriegsgefahr bestehe.

„Wir haben keinen Fahrplan in Bezug auf die Unsicherheit im Land. Also wäre zumindest das Militär eine Lösung, für mehr Sicherheit zu sorgen“, sagte er.

Wochenblatt / Mas Encarnación / Beitragsbild Archiv

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1 Kommentar zu “Paraguay ein gescheiterter Staat: Das Militär soll ausrücken

  1. Jetzt sorgen sich die Politiker, weil sich die Fälle häufen und nun ihresgleichen mehr betroffen sind.
    Eine Cartes-Abgeordnete meinte allen Ernstes, dass der ermorderte Staatsanwalt ein “Märtyrer” ist. Diese Zustände sind in Pedro Juan Caballero seit Jahren Alltag – und der paraguayische Staat schaut nicht nur zu, nein, sie sind sogar mit dran beteiligt am Drogentransport nach Brasilien. Polizisten wissen alle Bescheid, lassen sich einfach bestechen um nicht eingreifen zu müssen. Der reichste Mann Paraguays hat diese Zustände nochmal auf ein neues Level gebracht.
    Solange der unantastbar bleibt, geht es munter so weiter.
    Die können ja mit ihrem Militär einen Panzer durch Asuncion fahren lassen, um “Stärke” zu zeigen. Die Straßen sind ja eh schon in einem miserablen Zustand und der Bürger fühlt sich dann bestimmt sicherer.

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