Paraguay: Ein Urteil und dann enteignet

Stellen Sie sich vor, Sie leben 60 Jahre in einem Haus in Paraguay und werden dann von einem Richter davon vertrieben. Er hat anscheinend eine legale Überschreibung ausgesetzt und private Verträge von zweifelhafter Legalität priorisiert.

Calim Resk Mussi (96), und seine Ehefrau, Nelli Elba Ortigoza (84), mussten diese Erfahrung erleben. Mussi ist der Cousin von Luis Alfonso Resk, überzeugter Verfechter der Menschenrechte und verstarb letztes Jahr. Auch Mussi setzt sich dafür ein.

Keiner der Eheleute dachte, dass sie jemals, gerade jetzt in der letzten Phase ihres Lebens, mit der Möglichkeit konfrontiert werden, an dem Ort, an dem sie leben, vertrieben zu werden. Mussi sagte, er hätte das Haus Mitte der 50er Jahre von seinem Bruder gekauft. Der hatte keine Kinder und überschrieb das Haus einem Verwandten. Die Eheleute hätten aber lebenslängliches Wohnrecht, so die Vertragsbestimmungen.

Allerdings soll das Gerichtsurteil aussagen, dass die Überschreibung nur eine “Simulation“ sei, und die wirklichen Eigentümer andere Personen wären.

Wie dem auch sei, der Richter priorisierte andere Dinge. Er gab dem Verwandten Recht und hob das lebenslange Wohnrecht auf, denn das Verkaufs- oder Überschreiberecht gehe vor und dies auch vor dem lebenslangen Bleiberecht. Die Entscheidung des Richters, César Báez, beruht sogar auf gesetzlichen Grundlagen, vor allem aus der internationalen Lehre für Rechtsprechungen aus Argentinien, die auch in Paraguay gültig sind.

Quelle: ABC Color

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4 Kommentare zu “Paraguay: Ein Urteil und dann enteignet

  1. Ein Hauskauf oder -Verkauf in Paraguay ist ein Buch mit 7 Siegeln. Wenn man da nicht einen guten Escribano seines Vertrauens UND einen Anwalt seines Vertrauens dabei hat kann sowas durchaus schiefgehen. Das Problem ist nur WELCHEM Escribano und WELCHEM Anwalt kann man vertrauen?!?!?! Alles nicht so einfach wie man sich sowas denkt und mehr als groesste Vorsicht ist in jedem Fall geboten um sich bei dem einen oder anderen mehr als genug abzusichern

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