Paraguay: Glyphosat auf der Anklagebank

Asunción: Tausende Krebskranke wollen den Chemiekonzern Bayer wegen seines Unkrautvernichters verklagen. Die Chemikalie Glyphosat trage Schuld an ihrer Erkrankung. Auch in Paraguay steht das Mittel auf der Anklagebank.

Während in den USA etwa 5.000 Betroffene geltend machen, an den Folgen von Glyphosat schwer erkrankt zu sein, ist in Paraguay bis jetzt noch kein Fall bekannt geworden. Aber in den Vereinigten Staaten laufen mehrere Prozesse gegen den Agrochemie-Riesen Bayer, dessen Richter nun die Gefährlichkeit von Glyphosat untersuchen.

Ein Beispiel ist Dewayne Johnson, ein 46-jähriger Amerikaner, der an Krebs leidet und mit Roundup seit mehr als zwei Jahren in Berührung kam. Dieser Fall wäre der erste, der mit diesem Produkt und seinen möglichen krebserregenden Wirkungen in Verbindung gebracht wird.

Roundup, das seit mehr als 40 Jahren verkauft wird und ein weltweit verbreitetes Herbizid ist, enthält Glyphosat.

Diese Substanz ist sehr umstritten, weil sie Gegenstand wissenschaftlicher Studien ist, die ihrer karzinogenen Natur widersprechen. Die Verwendung von Glyphosat ist in etwa 750 Produkten für die Landwirtschaft, Forstplantagen und städtische Umgebungen zugelassen.

In Paraguay führt nun die Behörde für die Nationale Pflanzen- und Saatgutqualität (Senave) Überprüfungen aller agrochemischen Aufzeichnungen durch. Ein Sprecher sagte, dass die Klagen in den USA dazu geführt hätten, auch den Bereich im Land genauer zu untersuchen.

Das Ministerium für Gesundheit und Soziales bemüht sich seinerseits, die Auswirkungen von der Agrochemikalie Roundup, die sie hervorbringen, genauer zu ermitteln.

Wochenblatt / 5 Dias / ABC Color

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6 Kommentare zu “Paraguay: Glyphosat auf der Anklagebank

  1. Es passiert genau das was ich prophezeite, erst wird Bayer veranlasst, Monsanto zu kaufen und gleich danach beginnt die Klagewelle dagegen, kommt das keinem komisch vor? Nachdem Monsanto jahrzehtelang die Welt unbestraft vergiften konnte, sollen nun, am Ende, mal wieder die Deutschen dafür zahlen…

    1. So ist es. Im Juni war die Übernahme perfekt, im Juli wird die Klage zugelassen.
      Bleibt abzuwarten wie die US-Richter die Kurve kriegen, nachdem die US Umweltschutzbehörde im letzten September noch die Unbedenklichkeit erklärt hat.
      http://news.trust.org/item/20180710183930-oquz6

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