Paraguay ist verpfändet

Asunción: Der emeritierte Bischof Mario Melanio Medina zelebrierte eine Messe auf dem Campus der Universität Salestanio. Dabei forderte er die jungen Menschen auf, für Paraguay zu beten, weil “das Land von großen Mächten verpfändet wird“.

Hunderte Gläubige hatten sich zur Eucharistiefeier am vergangenen Sonntag eingefunden, die als das Herz-Jesu-Fest in der katholischen Kirche gefeiert wurde. Studenten aus der Hochschule und Mitglieder von Religionsgemeinschaften aus der Region hatten sich in dem Innenhof der Universität zu der heiligen Messe eingefunden. Medina beschrieb in seiner Predigt die aktuelle Situation im Land.

Er sagte, das Land “ist schlecht“ und forderte die jungen Menschen auf für die Politiker zu beten. „Unser Land befindet sich in den Händen von großen Mächten, die es verpfänden. Sie nehmen keine Rücksicht. Mit einem autoritären Korporatismus werden wirtschaftliche und gesellschaftliche Gruppen eingebunden. Unternehmen werden einfach von der Regierung regiert“, erklärte Medina.

Der emeritierte Bischof beklagte die Situationen in Ñeembucú und Misiones. Sie leiden seit Monaten unter schweren Überschwemmungen, weil es einen Mangel an Nationalbewusstsein gibt. „Auch wenn die Behörden Hilfsgüter bereit stellen, heißt das noch lange nicht, dass die Menschen dort nicht mehr leiden“, sagte Medina.

Er fügte hinzu, die Mächtigen würden solche Situationen nie verstehen weil sie “in ihren eigenen vier Wänden wohnen, mit Klimaanlage, einer guten ärztlicher Versorgung und einem Luxusleben“.

Die Gewalttaten in Paraguay waren das letzte Thema von Medina: „Es gibt weniger Gewaltverbrechen, wird von der Regierung behauptet. 270.000 junge Menschen studieren und arbeiten nicht. Was werden sie wohl tun? Verbrechen begehen?“

Quelle: ABC Color

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6 Kommentare zu “Paraguay ist verpfändet

  1. Man kann Katholik sein oder nicht, man kann über die Kirche (n) denken wie man will, man kann gläubiger Christ sein oder Atheist. Aber eines ist unumstritten: Die katholische Kirche ist (wäre) nach wie vor eine moralische Macht und hat indirekt sehr viel Einfluß auf die Menschen. Doch die katholische Kirche mit ihren Vertretern bleiben meist hinter ihren Möglichkeiten zurück. Sie scheuen offene und klare Worte, reden um den “heißen Brei” herum dafür umso verzwirbelter und nebulöser, so daß sie die Menschen im Grunde nicht mehr ansprechen und somit nicht erreichen. Die Kirchen passen sich zusehends dem Zeitgeist an, ducken sich weg wo es gälte Farbe zu bekennen und zu mahnen, übernehmen links-grüne Ideologien anstatt sich auf ihr Fundament und die Bibel zu besinnen. Damit verlieren sie immer mehr Autorität und den Anspruch auf Wahrhaftigkeit. Wir leben in einer Zeit der Anpassung, der zunehmenden Gottlosigkeit. In Europa noch mehr als in Südamerika. Unter Merkel wird es demnächst die “Ehe für alle geben” und das ist erst der Anfang. Homosexuelle und Lesben werden kirchlich getraut oder gesegnet und ziehen in Pfarrhäusern ein. Alles eindeutig im Widerspruch zum christlichen Fundament der Bibel. Es ist überall ein schleichender Prozeß des moralischen Niedergangs. Sodom und Gomorra lassen grüßen – die Folgen sind allseits bekannt.

  2. Bis auf das Schwulen und Lesbenbashing stimme ich dir zu. Ich selbst bin kein Fan von Religion, jedoch kann Diese als moralisch ethischer Wegweiser gute Dienste leisten.
    Aber die Paraguayer spechen vornerum über Gott und hintenrum bestehlen sie dich oder stechen dich ab, das hat natürlich nix mit christlicher Nächstenliebe zu
    tun? Die Kirche hat tatsächlich hier noch grosse Macht, nutzt diese aber nur um eigene Pfründe zu sichern…

    1. Damit ich nicht falsch verstanden werde – ich persönlich habe nichts gegen Schwule und Lesben, solange sie mich in Ruhe lassen und in der Öffentlichkeit nicht durch lautes, aggressives Werben für die “tolle Besonderheit” ihres Tuns auffallen. Doch im Moment gibt es, hauptsächlich in der westlichen Welt, eine “Regenbogenwelle” (i.d.R. organisiert von links-grünen Meinungsfaschisten) die den Menschen suggerieren will, daß die “normal Veranlagten” (alles was der Mehrheitsnorm entspricht gilt als normal) rückständig und eben nicht normal wären, obwohl es doch gerade die sind, die eine Gesellschaft durch Fortpflanzung erhalten und für deren Zukunft und Renten sorgen. Aber wir leben ja in einer irren Zeit, in der das normale verpönt wird und das unnormale als zeitgemäß, tolerant, liberal und fortschrittlich erklärt wird. Die Kirchen beugen sich diesem Unsinn, weil ihr Innenleben nicht besser ist und weil sie glauben, damit ihre Kirchen wieder füllen zu können. Doch gerade dieses Hinterherlaufen und Beifallerhaschen von den falschen Leuten macht sie immer unglaubwürdiger. Daher will auch ich mit den Landeskirchen nichts mehr zu tun haben und sehe mir sehr genau die vielen autonomen Kirchengemeinden in Paraguay an.

  3. Ich gabe nichts gegen Pfaffen und deren Anhänger, so lange zumindest nicht wie sie sich nicht in Sachen einmischen, die sie de facto nichts angegen.
    Ich bin Anhänger einer kompletten Trennung von Kirche(n) und Staat und lege keinen Wert auf die Meinung der Kirchenleute. Glücklicherweise wurde die heilige Inquisition abgeschafft und ich darf heute meine Meinung darüber offen vertreten, genauso wie ich heute offen schwul sein dürfte, wenn ich diese sexuelle Veranlagung denn hätte.

    Schwule und Lesben haben komischerweise die letzten 2000 Jahre viel weniger Leid über die Menschheit gebracht als religiöse Fanatiker, egal ob es sich dabei um die römisch-katholische Kirche oder Islamisten handelt.

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