Paraguay kann – glückliche Wende für die Raubkatzen

Asunción: Eine tragische und sogleich glückliche Wende für die Raubkatzen vom Zirkus Osvaldo Terry. Besitzerin, Gini Salem de Guasconi, spendete am 19. Februar 2013 ihre neun bengalischen Tiger und sieben afrikanischen Löwen der Fundación Maris Llorens.

Frau Brigitte Fuzellier von der Fundación OIPIC zeigt sich sichtlich erleichtert. „Mehr haben wir für die Tiere nicht erhofft“, so Frau Fuzellier. „Die Raubtiere bleiben in Paraguay“, so wörtlich, Frau Llorens.

Frau Llorens beabsichtigt ein Großtiergehege für die Raubkatzen im Zoobereich des botanischen Gartens von Asunción zu errichten.

Auf Grund der neuen Rechts- und Besitzlage sind weitere Spendenaktionen für die Raubkatzen nun nicht mehr von Nöten. Die bis dahin von der Fundación OIPIC vereinnahmten Spendengelder sind noch für die Fertigstellung des Zauns des zweiten provisorischen Raubtiergeheges verwendet worden. Die zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Elektrozaun, fallen ab sofort in die Zuständigkeit der Fundación Maries Llorens.

Tragik und ein Kleinkrieg hinter den Kulissen

Am 02. Februar 2013 wird Tigerin – Tina – wegen ihres angegriffenen Gesundheitszustandes auf Intention von Frau Brigitte Fuzellier in die zoologische Veterinär-Medizin verlegt. Dr. Agustin Ayala Diego Oviedo wurde die ärztliche Betreuung der Tigerin anvertraut.

Frau Fuzellier begab sich am 04. Februar auf eine Geschäftsreise nach Deutschland im Vertrauen alles Notwendige für die Tigerin getroffen zu haben. Die Volontäre der Fundación OIPIC die sich über den Gesundheitszustand der Tigerin erkundigen wollen erhielten plötzlich keinen Zugang mehr zur Veterinär-Medizin. Dr. Ayala erklärt dass er ohne richterliche Anordnung die Tigerin nicht behandeln wird. Erst sieben Tage nach ihrer Verlegung, am 09. Februar, lag ein richterlicher Beschluss vor, um mit der Behandlung der Tigerin beginnen zu können.

Frau Fuzellier, zurück von Ihrer Geschäftsreise aus Deutschland, erhielt am 15. Februar einen Anruf vom Bürgermeister Arnaldo Samaniego, welcher sich sehr besorgt über den Zustand der Tigerin – Tina – zeigte. Herr Samaniego bat Frau Fuzellier doch Sorge zu tragen, dass die Tigerin in eine besser ausgestattete Tierklinik verlegt wird.

Frau Fuzellier holte sich hierzu die Genehmigung von Herrn Alfons Starri, den Vertreter des Zirkus Oswaldo Terry, und wendet sich gleichzeitig an Dr. Guerreno, eine Kapazität in Sachen Veterinär-Medizin. Dr. Guerreno schlägt vor, die Tigerin in die tierärztliche Fakultät zu verlegen, wo mit weiteren Ärzten die weitere Behandlung besprochen werden kann. Alle notwendigen Vorbereitungen waren für den Montag den 19. Februar getroffen. Dr. Guerreno wollte sich jedoch zuvor noch ein persönliches Bild vom Zustand der Tigerin verschaffen.

Am nächsten Tag, Samstag den 16. Februar, wurde die Tigerin in Beisein von Herrn Alfons Starri, des Tiermediziner Dr. Guerreno, dem RA. Dr. Guillermo Trovato und von Frau Fuzellier in der zoologischen Veterinär-Medizin aufgesucht. Sie fanden die Tigerin in einen Käfig vor, verhüllt mit einer Plane, bei einer Hitze von ca. 35 Grad, ohne Wasser. Dr. Guerreno sagte: „Hier kann das Tier auf keinen Fall bleiben, wir müssen die Tigerin sofort verlegen.“ Zwei Stunden später waren alle Vorbereitungen getroffen, um die Tigerin zu verlegen. Zoodirektor Emerson Aguilar hatte bereits hierzu schriftlich seine Genehmigung erteilt.

Dr. Ayala, welcher zwischenzeitlich mitbekommen hatte dass die Tigerin verlegt werden sollte, scheint dem Bestreben gegen gesteuert zu haben. Denn als die Tigerin – Tina – verlegt werden sollte, erschien Dr. Ayala in Beisein des Zoodirektors und eine Gruppe von sich selbst nicht näher bezeichneten Tierschützern. Zoodirektor Aguilar widerrief seine erteilte Genehmigung und verweigerte die Herausgabe der Tigerin. Selbst der Aufforderung von Herrn Starri widersetzte sich der Zoodirektor, in dem er sagte: „Die Tigerin bleibt weiterhin hier in der ärztlichen Betreuung von Dr. Ayala“.

Frau Fuzellier erklärte gegenüber den Anwesenden: „dass sie auf Grund der vorliegenden Sachlage keine Verantwortung für die Tigerin – Tina – übernehmen kann. Es wäre auf Grund der Gesamtsituation angebracht, dass sich Frau Guasconi wieder mehr um ihre Tiere kümmere. Letztendlich gibt es zwischen der Fundación OIPIC und Frau Guasconi nur eine schriftliche Vereinbarung über die Fütterung der Raubkatzen. Die gesundheitliche Betreuung war da nicht inbegriffen. Lediglich der Bau des provisorischen Raubtiergeheges geschah einvernehmlich auf Intention von Frau Fuzellier, die das Leiden der Tiere nicht mehr mit ansehen konnte.

Einen Tag später, am 17. Februar, zieht sich die Fundacion OIPIC offiziell zurück, da es im Grunde genommen nur noch an Frau Guasconi lag eine zufriedenstellende Lösung für ihre Raubkatzen herbeizuführen. Frau Guasconi, wieder alleinig für deren Verpflegung verantwortlich, spendete kurzerhand am 19. Februar ihre 16 Raubkatzen der Fundación Maries Llorens.

Die Odyssee der 16 Raubkatzen wurde dann auch noch von einer Tragik überschattet, am 19. Februar stirbt die Tigerin „Hermosa“ und am 24. Februar die Tigerin „Tina“. Beide Tiere waren zum Zeitpunkt des Todes in medizinischer Betreuung von Dr. Ayala, welcher im Rahmen seiner Behandlung die ihm angebotene medizinische und fachliche Unterstützung Dritter strikt verweigerte.

Am 19. Februar 2012 kommt es zu einer offenen Diskussion im Radio Ñandutí zwischen den Tierärzten Dr. Ayala und Dr. Guerreno, und Frau Fuzellier. Bei dieser Rundfunksendung verlautete Dr. Ayala dass er keine ärztliche Hilfe bis zum 09. Februar der Tigerin zukommen ließ. Dass Herr Ayala erst unlängst seinen Doktor in Tiermedizin machte, werfen im Hinblick auf die zwei verstorbenen Tigerinnen erneut Fragen auf.

In Kritik geraten übt Dr. Ayala sich derzeit in allen Medien mit Schuldzuweisungen, zu Lasten Dritter insbesondere der Fundación OIPIC und Frau Fuzellier. Ob derartiges Verhalten Erfolg versprechend ist, nur um sich seiner Verantwortung als Tierarzt zu entziehen, bleibt jedoch fraglich.

(Wochenblatt / TS / Foto: Oipic)

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5 Kommentare zu “Paraguay kann – glückliche Wende für die Raubkatzen

  1. Wie sie doch alle mitmischen wollen und am Ende nichts erreicht haben. Hauptsache ihre Fotos waren in den Zeitungen und auch im Fernsehen durften sie ihren Senf dazu geben. Wie die Italiener, wenn sie ihre Schweine scheren. Viel Geschrei und wenig wolle. Im Spanischen bezeichnet man solche Leute als “FIGURETIS”.

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