Paraguay: Nur wenige Ausländer gehen damit an die Öffentlichkeit

Colonia Blas Garay: Auf der Rückreise von San Pedro de Atacama wurde ein ausländischer Motorradfahrer von paraguayischen Straßenpolizisten in die Mangel genommen, weil er keinen Impfausweis besaß.

Der Argentinier Édgar Gill, der zusammen mit Freunden mit seinem Motorrad aus Chile kam und in Paraguay über Asunción nach Ciudad del Este unterwegs war, wurde Opfer der Straßenpatrouille. Er beschrieb seine Situation zum fürchten und als besonders traurig.

Gill und seine Freunde wurden von der Polizei auf Höhe von km 150 beraubt, da sie wegen fehlender Gelbfieberimpfung von den Uniformierten erpresst wurden. Es war offensichtlich, dass die Polizisten nur ein Ziel verfolgten: Geld einzuheimsen. Und wäre es nicht die Impfung gewesen hätten sie andere Gründe erfunden, wofür man ein Schmiergeld zahlen muss.

Nach längerem Hin und Her der Erpressungen und Erklärungsversuchen wurden den Ausländern 150 Reales pro Person abgeknüpft, was zusammen 450 Reales sind. Diese Summe haben sie jedoch nicht freiwillig gezahlt, sondern erst nachdem sie in einem Zimmer der Polizei eingesperrt wurden und nachdem man ihr Gepäck durchsucht hatte.

Die Furcht der Touristen wuchs weiter, da noch einige Kilometer bis zur brasilianischen Grenze in Ciudad del Este fehlten und erneut Uniformierte das gleiche Spiel mit ihnen treiben könnten.

„Ich wollte nur raus aus dem Land“, sagte Gill, und riet seinen Freunden dazu besser „nicht durch Paraguay zu fahren, da große Motorräder und ausländische Kennzeichen für die falschen Beschützer der Gerechtigkeit besonders reizvoll sind“.

„Werte Paraguayer, ich möchte klarstellen, dass ich absolut nichts gegen das paraguayische Volk habe, denn ich selbst war es der durch Paraguay fahren wollte, da mir das Land gefällt“, sagte Gill und fügte hinzu, „meine Abneigung geht gegen die korrupte Polizei, die nicht allein in Paraguay existiert. In Argentinien, Brasilien und Bolivien gibt es sie auch, obwohl man sie bekämpft“.

Zum Schluss schrieb er, dass er hofft, dass die Regierungen etwas gegen diese touristenfeindlichen Menschen etwas unternimmt.

Wochenblatt / Facebook

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7 Kommentare zu “Paraguay: Nur wenige Ausländer gehen damit an die Öffentlichkeit

  1. https://www.ultimahora.com/caminera-pide-grabar-y-denunciar-sus-agentes-al-911-n1116608.html

    Neben einer Beschwerdehotline, kann man auch die Polizei (911) anrufen und sogar filmen wenn man kontrolliert wird. Es ist also schon der Wille da, nur wissen das viele Bürger wohl nicht. Und Touristen natürlich noch weniger.

    Ich denke, Herr Wiens duldet sowas unter keinen Umständen aber auch er kann nicht von heute auf morgen jahrzehntelange Praktiken stoppen. Er hat ja bereits schon einige personelle Änderungen in der Caminera durchgesetzt.
    http://www.caminera.gov.py/noticias/verNoticia/565

  2. Im Grunde was ich gestern gesagt habe. beim Artikel mehr Einsatz gegen Verbrechen, bla bla bla. Ein Volk kann keine Wunder wirken, trotz Demokratie, Medien etc. auch die Lohnabhängigkeit bewirkt einen grossen Bremsklotz. ABER wenn sich wirklich gar nichts ändert und etwas schlicht wie Naturgesetz ist, dann ist es Mentalität.
    So ein Verhalten ist schlicht und einfach gehirnamputiert. Ansonsten ist dazu nichts mehr zu sagen. Wegen ein paar Dollar in der eigenen Börse einen Schaden anrichten, der diese paar Dollar ums x fache übersteigt. In Südamerika sehe ich das auch noch bei der Preispolitik. Man greift sich hier nur noch aufs HIrn, wenn sie stur auf ihren Fantasiepreisen bleiben.
    In Deutschland ist es die Mentalität immer Führung zu brauchen und sich noch dazu für die unfähigste zu entscheiden (darauf manipuliert zu werden, entscheiden ist es gar nicht) und daran festzuhalten offenbar resultierend aus dem Glauben, dass alle anderen besser seien als man selbst. Ewige ngestelltenmentalität.
    Wie gesagt, zu glauben, dass anderere besser seien, das würde einem Paraguayo aber wirklich nie einfallen, genauso nicht dass er Angestellter wäre, er ist immer Chef.

  3. Ich habe ja schon mal auf ein ähnliches Erlebnis hingewiesen:
    War am Freitag, 16.März 2018 gegen 9 Uhr zu Fuß Richtung Melgarejo unterwegs,
    kam an der Polizeistation Panetei 19 bei der Brücke über den Bach vor der Ortseinfahrt vorbei,
    wurde hereingewunken, kontrolliert, Paß abgenommen,
    dann wurden 500.000 G (rund 80 Euro) verlangt,
    weil ich auf dem Rand des Asphaltes gegangen wäre,
    wobei zu dem Zeitpunkt kaum Verkehr herrschte und niemand behindert wurde,
    eine Empfangsbestätigung bekam ich nicht
    und auch meinen Paß erst, nachdem ich bezahlt hatte.
    Ich habe daraufhin an die Botschaft von Paraguay in Deutschland geschrieben,
    wurde aber ohne inhaltliche Stellungnahme abgewimmelt
    Wohl keine Einladung für Touristen

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