Peña will eine Arbeitsreform, die die Arbeitsplatzsicherheit nach 10 Jahren abschafft

Asunción: Santiago Peña sprach am gestrigen Nachmittag am Ende eines Wirtschaftstreffens und kündigte an, dass er dem Kongress in den kommenden Wochen einen Gesetzesentwurf zur Reform des Arbeitsgesetzes vorlegen wird, in dem er die Abschaffung der Arbeitsplatzsicherheit nach 10 Jahren vorschlagen wird.

Peña sprach am Ausgang einer Wirtschaftsveranstaltung der Expo Negocios 2024 und kündigte an, dass er dem Kongress in den nächsten Wochen einen Gesetzentwurf zur Reform des Arbeitsgesetzes vorlegen werde, in dem er unter anderem die Abschaffung der Arbeitsplatzsicherheit nach 10 Jahren vorschlagen werde.

Er versicherte, dass er die Absicht habe, den derzeitigen Rechtsrahmen in diesem Bereich zu überprüfen, und sagte, dass dies Teil eines Dialogs sei, den er mit den zentralen Gewerkschaften sowie mit Arbeitgebern und Unternehmensverbänden führen werde.

„Wenn wir 500.000 Arbeitsplätze schaffen und die Lebensqualität verbessern wollen, müssen wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse nutzen, die uns zeigen, dass es auf dem Arbeitsmarkt eine Tragödie gibt. Diejenigen, die es endlich geschafft haben, einen Job zu bekommen, werden jetzt entlassen, weil sie Angst haben, diese angebliche Zehnjahresschwelle zu erreichen“, sagte er.

Er sagte, man habe schon seit einiger Zeit darüber gesprochen, aber er behauptete, dass bereits ein juristisches Team an einem solchen Projekt arbeite. Die Abschaffung dieses Rechts werde zum „Nutzen“ der Arbeitnehmer sein, so Peña.

Der Präsident rechtfertigte die Absicht, diese Garantie für Arbeitnehmer, die sich in einer Situation der Abhängigkeit befinden, abzuschaffen, indem er versicherte, dass es in Wirklichkeit zu ihrem „Vorteil“ sein wird, den Ruhestand zu erreichen, der heute diese „Barriere“ hat.

Nach Peñas Logik ist die Stabilität nicht die Garantie für den Erhalt des Arbeitsplatzes, sondern der Grund, warum die Arbeitnehmer heute nicht in den Ruhestand gehen können.

Personen, die 10 Jahre erreicht haben und sich sicher fühlten, beginnen jetzt sich wieder über ihre Zukunft Sorgen zu machen. Dieser Plan hilft bestenfalls Peña eines seiner Wahlversprechen in Teilen umzusetzen. Doch 500.000 formelle Arbeitsplätze zu schaffen ist quasi unmöglich, auch nicht mit einer solchen Gesetzesänderung. Sollte dieser Vorschlag weiter verfolgt werden, ist nicht auszuschließen, dass die Gewerkschaften, die zum Schutz der Rechte der Arbeitnehmer eingerichtet wurden, einen Generalstreik ausrufen.

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Peña will eine Arbeitsreform, die die Arbeitsplatzsicherheit nach 10 Jahren abschafft

  1. Es ist aber eine Tatsache, daß viele Arbeitnehmer entlassen werden, kurz bevor sie diese 10 Jahre erreichen, weil sie der Arbeitgeber später nicht wieder los wird. Ganz egal ob sie faul und nachlässig, unzuverlässig und diebisch sind.
    Und viele Arbeitnehmer sind nach Erreichen dieser 10 Jahre der festen Überzeugung, daß sie jetzt überhaupt nichts mehr leisten müssen und der Jefe nichts mehr dagegen tun kann.

  2. Land Of Confusion

    Ich kenne persönlich keinen solchen Fall, aber ich hab auch schon gehört, dass Leute kurz vor diesen 10 Jahren sowieso entlassen werden, deswegen kann man ruhig dieses Schwachsinnsgesetz auch streichen. Gewerkschaften sehen natürlich rot, aber diese sind ja nur aktiv bei den faulen Staatsbeamten.
    Das Problem ist aber nicht dieses Gesetz, sondern das allgemeine Arbeitsklima in Paraguay. Während in den Behörden sich kein Mensch bewegt, weil die volle Verantwortung immer dem Direktor obliegt ist es in der freien Wirtschaft ganz anders. Die meisten PY-Unternehmer, vor allem ab der zweiten Generation, sind so derartig narzisstisch und abgehoben, dass sie ihre Angestellten quasi als ihren Eigentum ansehen – aber selbst die Haustiere behandeln diese besser als die Angestellten. Kritik/Verbesserungsvorschläge sind nicht erwünscht, man hat ohne Widerrede IMMER das zu tun, was Jefe sagt und soll froh sein, dass er oder sie für ihn oder sie malochen darf.
    Ich hab mal einen Unternehmer gehört, wie er sagte, man müsse bei paraguayischen Angestellten “wie die SS” handeln.
    Jetzt ist klar, dass bei der quasi nicht-existenten Erziehung junger Menschen hierzulande Unternehmen intern hart regieren müssen, aber Arbeitnehmerrechte, Respekt “gegnüber Kleinen” und ein gutes Arbeitsklima sollte man trotzdem mal respektieren.