PLRA muss sich neu erfinden wenn sie bestehen will

Asunción: Die Niederlage in der Präsidentschaftswahl hat die PLRA hart getroffen. Einige rechneten damit, andere verfolgen Geister. Obwohl die liberale Partei mehr als das Doppelte der ANR für ihre Wahlwerbung investierte (zuzüglich nicht eingerechneter Grupo Cartes Spots) war das Ergebnis nicht das gewünschte. Diverse Skandale, die die Medien gerne aufgriffen sowie das Umschwenken der Unabhängigen und die Rückläufer der Unace sorgten für das Resultat. Der Präsident der Partei, Blas Llano, ein enger Freund von Horacio Cartes, nahm heute seinen Hut. Sein Platz wurde derweil von Miguel Abdón Saguier eingenommen.

Efraín Alegre, der mit fast 9% sich hinter Cartes platzierte, brauchte eine Auszeit und denkt über seine politische Zukunft nach. Franklin Boccia, paraguayischer Vorsitzender von Itaipú, beschuldigte die schlechte Presse während andere die interne Auszählung der liberalen Partei (Urnas delivery) als den Punkt ansehen, der sie ins Verderben führte. Wieder andere sehen eine Verschwörung zwischen Blas Llano und dem gewählten Präsidenten Cartes als Grund für die Niederlage, die andere wiederum als Teilerfolg ansehen.

Während noch kurz nach den Wahlen davon auszugehen war, dass die PLRA nur zwei von 17 Provinzen regieren darf, erhöhte sich die Anzahl auf 4 bzw. 5 (Presidente Hayes = PEN). Für die PLRA war es wichtig in Central und Cordillera zu gewinnen, wo die Einwohnerzahl hoch ist.

Jetzt wird es Zeit sich als Partei neu zu erfinden und sich vom Rest abzuheben, um nicht ebenfalls wie die Unace bzw. die Patria Querida ganz von der Oberfläche zu verschwinden. Von weiteren Wechseln auf allen Ebenen ist auszugehen.

(Wochenblatt)

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2 Kommentare zu “PLRA muss sich neu erfinden wenn sie bestehen will

  1. Leider stochern die Verantwortlichen bei der PLRA entweder im Nebel oder sie wollen der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen. Eine Partei, die unmittelbar vor den Wahlen, den von ihr im Rahmen einer Koalition ins Amt gebrachte Präsident, zusammen mit der Opposition, in die Wüste schickt, verliert sofort das Vertrauen ihrer Wählerschaft und ihre gesamte politische Glaubwürdigkeit. Würde es um langfristige politische Ziele gegangen sein, hätte man (ggf. auch unter Zähne knirschen) diese Koalition bis zum Ende der Wahlperiode gebracht und deren Erfolge gefeiert und für sich reklamiert. Im Rahmen eines neuen, gemeinsamen Wahlkampfes hätte man einen eigenen Kandidaten als Präsidenten küren und ins Amt bringen können. Statt dessen hat man einer machtgierigen Einzelperson ihren Willen durchgehen und ihn zum Präsidenten werden lassen. Dieser hat sein Amt nicht im Sinne der PLRA und ihrer langfristigen Ziele ausgeführt sondern seinen Förderern und seinen eigenen Interessen gedient. Eine Parteiführung, die dies so geschehen lässt, ist unfähig und gehört aus dem Amt gejagt. Das Wahlergebnis war vorhersehbar und hat mich keineswegs überrascht. Was mich, bezogen auf mein Demokratieverständnis, am meisten stört, ist die Tatsache, dass man sich bei dem Wahlsystem, wie es hier, den USA und vielen weiteren Staaten der westlichen Welt praktiziert wird, das Amt des Präsidenten quasi “kaufen” kann.

  2. da muss ich ihnen widersprechen herr paessler
    in den vierziger jahren liess general higinio morinigo
    die liberale partei einmal in einem sarg beerdigen.
    die liberale partei ueberstand die grausame verfolgung
    durch die colorados mit alfredo stroessner matiauda an
    der spitze.sicher fehlen heute kaempfer wie commandante
    juan jose rotela, fuehrer der “columna 14 de mayo”
    masakriert am ufer des paranas, doch die liberale partei
    paraguays wird niemals untergehen.sie glauben doch nicht,
    dass “autenticos liberales” sich vor diesem “zigaretten-
    buerschchen”” fuerchten. was sicherlich fehlt ist eine
    bessere organisation der partei mit fuehrern vom schlag eines eusebio ayala oder jose p guggiari.keine rally-
    fahrer wie blas llano.

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