Politische Einflussnahme beim Zoll

Asunción: Der Schmuggel bleibt weiterhin das Problemkind des Landes, zum einen für den Zoll und zum anderen für die Unternehmer. Trotz verstärkter Kontrollen auf diversen Gebieten blüht der unversteuerte Handel wie eh und je.

Eduardo De Gásperi, Direktor des nationalen Zollamtes (DNA) sagte, er sie nach wie vor Anrufe von Politikern bekommen bei denen diese die Befreiung von Frachtgut erbitten.

Der Zolldirektor sagte gegenüber Radio 780 AM, dass letzte Woche ein Senator Druck ausgeübt hätte, um eine beschlagnahmte Lieferung nahe Ciudad del Este freizubekommen. Laut De Gásperí erhielt der Chef der technischen Eingreiftruppe des Zolls (Detave) den besagten Anruf und leitete ihn nach oben weiter.

„Ich sagte dem Detave Chef, dass wenn er erneut anrufen sollte er ihn bitte an mich verweist und dass überhaupt nichts freigegeben wird“. De Gásperi erklärte von Franco strengste Anweisungen erhalten zu haben nicht nachzugeben bei politischer Einflussnahme.

Der Zolldirektor lässt ausnahmslos alles beschlagnahmen was keine vollständigen Papiere hat. Von Januar bis Ende August wurden insgesamt Waren im Wert von 73,2 Milliarden Guaranies beschlagnahmt was etwa 14 Millionen Euro sind. Die am meisten beschlagnahmten Güter sind Zucker und Mehl.

„Unser Ziel ist es der großen Fische aus dem Wasser zu ziehen. Der Verkäufer in der Straße hat nur drei Kisten jedoch sein Lieferant, der verfügt über einen volles Depot. In Paraguay existieren richtig große Schmuggelwaren-Umschlagplätze“, schloss der Direktor ab.

(Wochenblatt / Hoy)

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6 Kommentare zu “Politische Einflussnahme beim Zoll

  1. Das war schon immer so und wird in Zukunft auch so bleiben. Der Schmuggel ist sehr ertragreich und hinter dem Geschäft stehen einflussreiche Personen, ansonsten würde es nicht funktionieren. Oder probieren sie einmal einen LKW voll mit Schmuggelware über die Grenze zu bringen. Man wird ihnen den A…. aufreissen!

    Mir als Konsument ist es egal. Ob das Geld nun irgendwo bei Staat versickert oder es der Staat erst gar nicht zu Gesicht bekommt, berührt mich wenig!

  2. Leider eine falsche Ansicht,Asuncioner, mit der neuen Regierung wird versucht den Schmuggel und die Korruption einzudämmen.
    Letztendlich dienen die Mehreinnahmen im Staatssäckel auch der Allgemeinheit.

    1. Das ist eine Fehlannahme erich!

      Jede bisherige Regierung nach Strössner hat gross verkündet den Schmuggel einzudämmen. Nur gelungen ist es keiner, da keine Regierung es auch tatsächlich gewollt hat. Es sind dies Geschäfte, wo es um sehr viel Geld geht und die, wie ich oben bereits geschrieben habe, einflussreiche Personen in der Hand haben und sie in Zukunft auch nicht aus der Hand geben werden.

      Es gibt immer kurzzeitige Erfolge um den Leuten Sand in die Augen zu streuen. Aber den Schmuggel ausrotten, wird auch Franco nicht. Schliesslich hat er jede Menge Parteikollegen, die gut gehende Handelsgeschäfte haben.

      Vor Jahren gab es einen Vorschlag den Schmuggel total zu unterbinden und alles was von den Nachbarländern auf dem Schmuggelweg ins Land kommt, beim Grenzübergang mit 10% Zoll zu belegen. Man hat dann hunderte Gründe gefunden es nicht zu machen, um das Monopol des Schmuggels nicht zu gefährden.

  3. Zölle weltweit abschaffen! Dann gäbe es auch nix zu schmuggeln. Die dem Staate fehlenden Einnahmen könnten durch erhöhten Export wieder wett gemacht werden, da die anderen auch keine Zölle auf Güter erheben würden. Aber eben, je höher der Preis, desto mehr verdient man am Kleinvieh, das auch Mist macht.

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