Polizist erschießt Jungen an seinem 19. Geburtstag

Hohenau: Ein junger Mann der heute Nacht von seiner Geburtstagsfeier Nummer 19 wieder nach Hause fuhr wurde während einer Polizeikontrolle auf einem Seitenweg der deutschen Kolonie Hohenau von einem Polizisten erschossen.

Julio Rafael Sanabria Amarilla (19), Sohn von Eligio Sanabria wurde von dem Unteroffizier der Nationalpolizei, Fermín Delvalle Carreras (29) erschossen. Hohenau liegt ungefähr 40 km nordöstlich von Encarnación, in der Provinz Itapúa.

„Mein Sohn wurde hingerichtet“, signalisiert sein Vater und bittet um die Aufklärung dieses Falles sowie den Urheber zur Verantwortung zu ziehen, der Dienst im 12. Revier der Stadt leistete.

Das Opfer wurde nachts begleitet von seinen Freunden Sandro Manuel Bohn Sitzmann (18), dem Fahrer des Wagens, José Adrián Samudio Barboza (20) und Sebastián Hamann González (19), alle wohnhaft in Hohenau.

Die vier Jugendlichen waren unterwegs den Geburtstag ihres Freundes zu feiern und hätten sich niemals vorgestellt, dass Rafael Sanabria, ein bekanntes Colonias Unidas Mitglied, so eine Ende finden würde, nachdem sie auf eine Patrouille der Polizei trafen.

Nach Aussage der Freunde fuhren sie von der Esso Tankstelle wo sein Geburtatg gefeiert wurde in Richtung ihrer Häuser als sie eine Polizeikontrolle an der Kreuzung Obligado bemerkten. Um diese zu umfahren bogen sie einige hundert Meter zuvor rechts ein und wollten über Nebenstraßen an ihr vorbeihuschen. Sie wurden von der Polizei verfolgt. Gleich nach Beginn der „Verfolgung“ schossen die Polizisten weswegen sie sich entschlossen anzuhalten und zu warten. Die vier jungen Herren waren in einem weißen Hyundai Santa Fe unterwegs, mit Kennzeichen NAJ 279 gefahren von Sandro Manuel Bohn Sitzmann, Eigentum von Haidy Sofía Sitzmann.

Die Polizisten befohlen den Jungs sich aus dem Auto zu begeben und in reihe mit ihren Beinen nahe dem Fahrzeug aufzustellen. Im nächsten Moment sah sein Freund wie Julio Rafael zu Boden fällt, mit einer Verletzung im Rücken.

Der Vorfall ereignete sich gegen 03.30 Uhr im Stadtteil Graciela, nahe dem Stadtzentrum von Hohenau. Der Tod des Jungen trat 45 Minuten später im Sanatorium Adventista ein, nach einem Herzstillstand, hervorgerufen durch zu hohen Blutverlust.

„Es war ein Unfall“

Der Chef der Polizei der Provinz Itapúa, Kommissar Roque Lezcano Pico, meinte, dass dies ein bedauernswerter Unfall war und das nach Erklärung des Unteroffiziers er ihn ausversehen anschoss als sie ausstiegen, was im Widerspruch zur Aussage des Freundes steht.

Lezcano Pico sagte, „dass sie mit der Staatsanwaltschaft zusammen arbeiten werden um den fall bestmöglich aufzuklären. Auf jeden Fall handelte es sich nicht um eine gewollte Tötung“, fügte er hinzu. Wir alle kennen die Konsequenzen und Verantwortlichkeiten einer solchen Situation.

Die Polizei habe eine Straßensperre errichtet um nach der Anzeige eines Bankraubes in María Auxiliadora (etwa 100 km nördlich) die Verdächtigen zu fassen. Die Information der Polizei bezog sich nur darauf, dass es sich um vier Personen handele in einem dunklen Geländewagen. Das verdächtige verhalten, das Fliehen vor der Kontrolle war nicht vorteilhaft.

Der Polizist hätte ausversehen geschossen, sie ist ihm allein losgegangen, sagte er.

Im Inneren des Wagens wurde danach eine Flasche Sandy Mac Whisky sowie Dark Dog Energizer gefunden. Der durchgeführte Alkoholtest am Schützer wie am Fahrer des Wagens war negativ, alle beide waren nüchtern.

Der Polizist, der den Jungen erschoss wollte nicht mit den Medien sprechen. Er befindet sich bis auf weiteres in Haft in Encarnación.

(Wochenblatt / Abc)

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