Proteste gegen elektronische Stromzähler

Encarnación: Kunden der ANDE protestierten gestern vor dem Regionalbüro der Entität in der Hauptstadt von Itapuá wegen hoher Stromrechnungen. Sie wollen die elektronischen Zähler entfernt haben, so wie das in Brasilien und Argentinien nach Protesten ebenfalls passierte.

Menschen aus verschiedenen Stadtteilen von Encarnación und einiger benachbarter Bezirke konzentrierten sich vor dem Regionalbüro des staatlichen Energieversorgers ANDE, um die Entfernung digitaler Zähler zu fordern, weil sie behaupten: “Sie sind dafür da, den Kunden zu berauben”. Die Demonstranten verlangen auch eine Überprüfung aller Rechnungen für den Verbrauch des Dienstes.

Unter den Kundgebungsteilnehmern befanden sich Personen mit sehr begrenzten wirtschaftlichen Ressourcen und berichteten, dass sie früher im Durchschnitt Beträge in Höhe von 50.000 Guaranies hatten und nun zwischen 200.000 Gs. und 250.000 Guaranies zahlen müssen, nachdem digitale Stromzähler eingebaut worden seien.

Andere Fälle zeigen, dass bei einem regelmäßigen Stromverbrauch von 350.000 Guaranies die Rechnungen auf Beträge von eine Million Gs. und mehr angestiegen sind, Kosten, die für Familien, die mit Mindesteinkommen überleben, nicht zu zahlen sind.

„Dies ist einfach Raub. In anderen Nachbarländern wie Brasilien und Argentinien wurden solche Zähler installiert und mussten aufgrund von Protesten der Bevölkerung aus dem Verkehr gezogen werden. Hier müssen wir dasselbe tun, um diese Messgeräte zu entfernen, die kalibriert wurden, um den Benutzer zu berauben”, klagte Nicolás Barrios, einer der Demonstranten.

Es gab auch Beschwerden über die Privilegien von Politikern, Parlamentariern, Beamten der ANDE und aus Yacyretá (EBY), die Ermäßigungen für den Verbrauch oder Subventionen von Elektrizität erhalten, obwohl sie ein Gehalt von Millionären haben.

Der Verwaltungsbeamte des Regionalbüros von der ANDE, Luis Moreno, erklärte den Antragstellern, es liege nicht in seinen Händen, eine Entscheidung zu treffen, die Zähler aus dem Verkehr zu ziehen. Er schlug vor, eine schriftliche Beschwerde zu verfassen, die er dann an seine vorgesetzten Stellen weiterleiten werde.

Wochenblatt / ABC Color

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10 Kommentare zu “Proteste gegen elektronische Stromzähler

  1. Personen mit im wahrsten Sinne des Wortes sehr begrenzten Ressourcen wundern sich nun, dass mit dem elektronischen Stromzähler die Rechnung für den Betrieb von SAT- und Smartphone, Kühlschrank, Waschmaschine, Klimaanlage und elektrischen Müllanzünder etwas höher ausfällt als früher, als man diese noch versuchte mit geeichten Kerzen in Betrieb zu halten und daher über Nacht ziemlich schnell mit dem Restmüll verschwanden. Sie möchten die Abschaffung dieser Zähler, den Stromkonsum wieder selbst zählen und wieder 3 Guaranies pro Monat zahlen müssen. Naja, mache auch nur zwei Guaranies, kommt ganz auf die verwendete Calc-App an.

    1. Null Verstand,null Ahnung,Null Wissen von der Sachlage!
      Statt diese neuen, nicht billigen elektronischen Stromzähler ein zu bauen, sollte lieber die Ande jeden einen normalen Stromzahler einbauen.Die Schwarzanschlüsse abklemmen oder mit Zähler versehen,wirklich bei allen die Rechnungen abkassieren.Dann ist wirklich Geld für alles Da!

      1. Genau. Kurz und auf den Punkt gebracht. Ich sehe das Problem der ANDE auch nicht. Die hätten das Recht, jedem der Strom haben möchte einen Zähler einzubauen und das Recht Geld für die Dienstleistung der Stromlieferung zu bekommen. Warum die Jefes der ANDE das nicht hin bekommen ist mir jedoch kein Rätsel.
        Anstatt mal die bestehende Infastruktur aufrecht zu halten, zu kontrollieren ob auch jedermann der Strom bezieht auch bezahlt und in Neuerungen zu investieren, investiert die ANDE in das nicht dringliche Auswechseln von Stromzähler.

  2. Sag ich ja immer Ande sind bandieten und dann kommt noch dazu es gibt noch viele die haben seit jahren keinen zahler und die brauchen nichts zahlen und die anderen zahlen das 3 bis 4 fache wass vorher hatten und du kannst nichts machen

  3. In Brasilien und Argentinien haben sie die Zähler wieder entfernt. Paraguay also moderner oder nur wieder hinten nach? Eigentlich egal, weil es vorhersehbar war, Hauptsache man kaufte die Zähler! Die Alternative ist eine Revolution des Volkes.
    Privatisierung wäre das selbe. Die Amigowirtschaft und die sonstigen Mängel bleiben ja trotzdem und die Preise würden in etwa sofort so steigen wie im Artikel genannt und dies natürlich permanent. Binnen kürzester Zeit könnten (in dem Fall dann wirklich und nicht nur wie jetzt so dann und wann nur vorgegeben) sehr viele ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen. Chaos im ganze Land, das wäre dann das privatisierte Venezuela. Viel Spaß.
    Für diese Fälle (und deren gibt es viele) gibt es keine Lösung, denn wenn es eine gäbe, hätte man sie schon gefunden. Sinnvoller also ist es so zu belassen wie es jetzt ist, bis der endgültige Knall wieder alles neu macht. Es ist immer noch die in jeder Hinsicht billigste Variante.

    1. Eigentlich erstaunlich, dass bei einer Privatisierung der Strom teurer würde. Bei der heutigen Misswirtschaft des staatlichen Monopolisten ANDE mit viel zu vielen Angestellten und 14 Millionen USD Verlust pro Jahr nur Aufgrund von Schwarzanschlüssen müsste in einem privatisierten Betrieb mit qualifiziertem Management, effizienter Human Ressources und effizientem und kostendeckendem operativen Betrieb der Strompreis eigentlich fallen in einem Land wo der Mindestlohn bei 350 USD liegt.
      Doch obwohl ich den heutigen Strompreis für die Qualität des Services zu hoch finde, können wir alle froh darum sein, dass es ein monopolistischer Staatsbetrieb ist, denn die Strompreise würden garantiert steigen, den Steak-Halter zum Grilliren sind teuer.

      1. Es ist zugegeben eine Vermutung meinerseits, dass der Strompreis rasant steigen würde. Qualifiziertes Management würden wir in Paraguay finden? Es wäre trotzdem ein Amigo Betrieb mit Vergünstigungen für andere Amigos, vor allem Firmen, vermutlich dann mit Aktionären und Vorstand, die genau so viel Geld verschlingen, wenn nicht mehr.
        Effizienter Betrieb würde heißen, dass nicht nur die Schwarzanschlüsse gefunden werden sondern auch des öfteren der Strom einfach abgestellt wird. Wüßte nicht wo das Personal herkommen sollte. Wirkliche Arbeitsplätze sind in Paraguay Mangelware, es würde recht bald zu Problemen kommen und in relativ kurzer Zeit müsste der Staat wieder subventionieren. Ich glaube es geht nicht.

        1. Ja, ne, ich bin ja vollkommen Ihrer Meinung: Der Strompreis würde 100% steigen bei einer Privatisierung. Dennoch erstaunlich: 14 Millionen USD Verlust macht diese ANDE allein durch Schwarzanschlüsse und hat erst kürzlich 164 neue Amigos eingestellt: 160 Verwaltungsangestellte und 4 Elektriker.
          Sie haben vollkommen recht. Qualifiziertes Personal gibt es hier nicht.
          Ich musste schon mehrmals einen Elektriker kommen lassen. Einige davon haben mir so einen Ausweis gezeigt, von der ANDE. Die hatten also so ein Kürschen von der ANDE mit Diplomausweis in der Hosentaschen. Naja, eines muss man lassen: Musste zuerst nur die hinterlassene Schweinerei am Boden aufnehmen und erst vierzehn Tage später nochmals selbst Hand anlegen. Aber zwei Drähte mit Isolierband zusammen zu fügen konnten sie tatsächlich gut.

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