Radwege: Für viele Bürger anscheinend noch ein Fremdwort

Asunción: Mit Radwegen mussten sich viele Bürger und vor allem Verkehrsteilnehmer selten oder kaum befassen. Es gab keine, wenn dann nur wenige im Land. In Asunción wird jetzt in so einem Fall härter durchgegriffen.

Der Radweg auf der Straße Iturbe wurde vorgestern größtenteils geräumt. Am ersten Tag kam es zu Bußgeldern für Falschparker. Einige Autofahrer und Motorradfahrer wollten wieder auf dem Streifen parken, fuhren aber sofort weg, als sie die PMT sahen.

Die Stadtverwaltung von Asuncion hat vorgestern mit dem Bußgeldverfahren begonnen, um den kürzlich eröffneten Radweg befahrbar zu halten. Die Nutzung zum Parken wurde so verhindert, jedoch bis zum Eintreffen der städtischen Verkehrspolizisten (PMT) herrschte noch ein Chaos vor.

Zugleich nutzten einige Motorradfahrer den Radweg illegal. Um zu versuchen, diese Situationen zu vermeiden, “patrouillierten” Beamte der PMT ebenfalls auf motorisierten Zweiräder, konnten jedoch die Situation nicht verhindern.

Fahrzeuge, die montags bis sonntags zwischen 07:00 Uhr und 20:00 Uhr auf dem Radweg parken, werden wie von der städtischen Verkehrspolizei (PMT) angekündigt, entfernt. Von 20:00 bis 7:00 Uhr wird der Platz dann zum Parken freigegeben.

Die Höhe der Bußgelder für das falsche Parken beträgt 325.008 Guaranies und falsch abgeschleppt werden muss kommen 243.756 Gs hinzu.

Der Radweg verläuft über 22 Blöcke und kostete die Steuerzahler mehr als 1 Milliarde Guaranies. Es gab anfangs viele Baumängel zu beklagen.

Sowohl Anwohner als auch Autofahrer beklagten sich darüber, dass sie nicht einmal Fahrradfahrer gesehen hätten, was darauf hindeute, dass die Anlegung des Weges überflüssig gewesen sei.

Der Bürgermeister von Asunción, Mario Ferreiro, sagte, dass die Arbeit das Bewusstsein aller Kraftfahrer auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer schärfen solle. „Wir beten, dass die Staatsbürgerschaft uns helfen wird, weil dies eine kulturelle Veränderung ist, aber wir sahen leider einen großen Widerstand seitens vieler Menschen gegenüber dem neuen Weg”, erklärte er.

Wochenblatt / ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

3 Kommentare zu “Radwege: Für viele Bürger anscheinend noch ein Fremdwort

  1. Der Autofahrer ist aber auch selber schuld, wenn er nicht den Warnblinker stellt, wenn er seinen Wagen auf dem Radweg parkt und seine Anhängerkupplung nicht über das Nummernschild angebracht hat. Da muss man sich nicht wundern, dass man eine Buße bekommt.

  2. Man sollte nicht den dritten Schritt vor dem Ersten tun! Bevor man kaum frequentierte Radwege in ASU ausweist, sollte man doch besser zuvor die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen schaffen. Der logischen Reihenfolge nach wären das: 1.) Öffentliche Parkhäuser in ausreichender Anzahl erstellen. Durch die Parkgebühren würden diese Investitionen nach spätestens 8-10 Jahren amortisiert sein. Öffentliche Bedienstete sollten ihre Fahrzeuge auf gut bewachten Parkplätzen am Rande von ASU parken müssen, denn deren Fahrzeuge “beschlagnahmen” sicherlich eine sehr großen Teil der innerstädtigschen Parkflächen. 2.) Erst danach Parksünder hart bestrafen. Dazu gehören aber auch die vielen unverschämten Grundstückseigentümer, die ihre Autos einfach quer zum Bürgersteig vor ihre Einfahrt stellen! 3.) Nun erst wäre es an der Zeit Radwege auszuweisen, denn das erscheint mir doch im Moment eine Art “Luxus” für Wenige. Ich weiß wohl, daß solche Ideen NIEMALS angepackt werden, so lange sie von Gringos vorgetragen und damit als ehrverletzende Einmischung angesehen werden. Siehe Kommentare unserer bekannten Paraguayversteher, die besser alles so belassen wollen wie es nicht funktioniert, bevor sie Ratschläge von Nicht-Paraguayern annehmen oder gar deren Kritik anhören würden. Eine solche destruktive und stupide Einstellung habe ich woanders in meinem Leben noch nicht erlebt.

  3. Gutmenschentum, auch auf den Strassen Paraguays?……hier hält sich NIEMAND an Verkehrsregeln, ganz besonders die Dicken Karren der Bonzen nicht, Radfahrer sind hier Freiwild!

Kommentar hinzufügen