Rätselraten um Fußgängerbrücke

Asunción: Da es ja bei der Fußgängerbrücke weder um eine Erleichterung für die 16 Einwohner des Stadtteils ging, noch Geld zu sparen, muss man hier in die eigenen Tasche gewirtschaftet haben. Die Brücke ist drei Mal teurer als im echten Leben.

Dazu wird noch erwartet, dass der Minister für öffentliche Bauten, der davon direkt betroffen ist, zurücktritt, da er eigentlich als Präsidentschaftskandidat aus dem Abdo Lager auserkoren wurde. Diese schlechte Publicity kommt ihm gar nicht zu gute und schafft nur Platz für Kritik in der Wahlkampagne. Ob es jedoch soweit kommt bleibt abzuwarten.

Die Fußgängerbrücke kostet laut Unternehmern, die bei der Ausschreibung nicht berücksichtigt wurden, da man sie nicht teilnehmen ließ, maximal 500.000 US-Dollar. Dass man jedoch 14 Milliarden Guaranies, also 2 Millionen US-Dollar, dafür locker machte, als wäre Geld das geringste Problem in dem Land ist verwunderlich. Wenn man jedoch bedenkt, dass der Bruder der First Lady bei den Treffen mit dem Unternehmen immer zugegen war, könnte sich eine Logik ergeben, was mit den zu viel gezahlten 1,5 Millionen US-Dollar passiert ist.

Natürlich soll hier keiner beschuldigt werden in den Topf gegriffen zu haben, da es außer den Zahlen, eh keine Beweise gefunden werden. Abgesehen von dem Verlust des Geldes aus der Staatskasse ist das eigentlich Traurige an dem Fall, dass sich im Vergleich zu anderen Regierungen nichts geändert hat.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Rätselraten um Fußgängerbrücke

  1. Auch unglaublich clever so ein Ding zu bauen, in einer Zeit wo zig Paraguayer keine Einkommen momentan haben, nur damit sich schon reiche Leute noch mehr bereichern können.
    Wann ist denn die Einweihnung für dieses Ding, was mit diesem eigenartigen Muster vollkommen fehl am Platze wirkt?

  2. DerEulenspiegel

    Und da kommt KEIN STAATSANWALT auf die Idee von sich aus Ermittlungen wegen Korruption, Betrug und Diebstahl von Volksvermögen anzustrengen? Ein Rechtsstaat ist das vielleicht hier! Der Vorzeige-Mennonit hat natürlich von all dem nichts gewußt, ist völlig ahnungslos und naiv – oder doch nicht?

  3. d'Schmierlappe

    Ist doch kein Problem, das Metall ist schnell wieder weg und keiner von den Keinen wird mehr über die Brücke wackeln wollen ohne Geländer: Na, von hiesig Alleskönnern mit falschem Rohrprofil gemacht und weil gerade keine hundert 10mm Schrauben vorhanden waren hat Alleskönner halt 3 mm Schrauben verwendet, dafür zehn Stück. Beim nächsten Windhöschen bis 3 km/h – was hierzulande ja schon zu tagelangen Stromausällen und abgedeckten, fachmännisch konturierten Dächern führen kann, ist das nur noch eine Brücke, auf der keiner der Keinen mehr wackeln will, das ist aber auch Nebensache im Paragauy, wichtig ist eher, dass alle auf dem Diente de Palu bis hinter die Ohren gscheit grinsenden Amigos ihre Plata erhalten haben.