Regulierung der Abfallwirtschaft

Das Müllproblem in Paraguay gibt weiterhin Anlass zur Sorge in verschiedenen Teilen des Landes. Ein Fachausschuss der Abgeordnetenkammer traf sich am vergangenen Freitag mit Experten, die beratend für die Regierung von Spanien im Bereich der Abfallwirtschaft zuständig sind. Sie wollen das Problem analysieren und Lösungen für Asunción und andere Städte suchen.

Gustavo Spiegel und Callao Francisco Vincente sind Manager der Meden Gruppe, einer Consulting Firma aus Spanien, die notwendige Rahmenbedingungen für ein Abfallgesetz festlegen wollen, Paraguay ist das einzige Land in der Region, das über keine einschlägige Regelung in diesem Bereich verfügt.

Dabei analysieren die Unternehmensvertreter bestehende Vorgaben und Anlagen sowie deren Sanierungsmöglichkeiten. Der Vorsitzende des Fachausschusses in der Abgeordnetenkammer, Dany Durand (ANR) und der technische Berater, Ingenieur Gerado Causarano erklärten den spanischen Experten die derzeitige Lage im Bereich der Müllentsorgung.

„Wir müssen erst einmal die Abfallmenge feststellen und parallel dazu umfassende, allgemeine Rahmenbedingungen festlegen. Danach erfolgt eine Strukturanalyse, das heißt, eine Entsorgungskette vom Verbraucher bis zur Deponie wird erstellt sowie technologische Modelle, die möglich sind, zur Diskussion gebracht“, sagte Vicente Callao.

Durand sagte, das Projekt wird mit vielen Behörden und Institutionen besprochen, wie zum Beispiel dem Ministerium für Umwelt (SEAM), der Kammer für Gewerbetreibende, auch mit Industriebetrieben und weiteren Verbänden.

Die spanischen Experten wurden von der Abgeordneten Cinthya Tarragó (ANR) eingeladen, Paraguay in diesem Bereich zu unterstützen. Die Meden Gruppe berät schon die Städte Rio de Janeiro (Brasilien), Montevideo (Uruguay) sowie weitere in der Dominikanischen Republik und natürlich verschiedene Projekte in Spanien.

Quelle: ABC Color

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11 Kommentare zu “Regulierung der Abfallwirtschaft

  1. @Hans Iseli

    schrieb
    “tom_fish: probieren Sie es mal und holen sie sich einen blutigen Kopf bzw. ein leeres Portemonnaie.”

    Sie sollten mal nicht so pessimistisch sein.
    Wie sie dem Bericht entnehmen können geschieht etwas und ich hole mir ganz sicher keinen blutigen Kopf!

    Grüße

  2. Kennt ihr das auch:
    im Mercado bitte ich darum, eben nicht NOCH eine Plastiktüte zu erhalten, da ich ja schon unzählige bekommen hab, aber vergeblich, man packt das eingeschweisste Produkt lieber doch nochmals in eine Plastiktüte, auch erneutes Bitten hilft da nichts. Auf meinen Standartspruch, “debido a la contaminación” ernte ich nur unverständliche Blicke, klar, Umweltschutz, was ist das denn? Der Bevölkerung fehlt da leider die Nähe zur Natur, welche deren Vorfahren noch hatten 🙁

    1. Richtig, jede Veränderung fängt durch Information und Gewissensensibilisierung bzw. Motivation an. Solange Umweltschutz kein ernstzunehmender Bildungsbestandteil wird, ist Veränderung schwer möglich. Jedes Projekt ist langfristig unwirtschaftlich, wenn Menschen darin keine Eigendynamik entwickeln. Und mich stört das Wort Abfallwirtschaft. Wirtschaft bedeutet Wertschaffung und es ist keine Wertschaffung erkennbar. Wertschaffung wäre es, wenn mit Kunststoffgranulat aus Abfall massive Klodeckel gegossen werden oder Syropar Boote daraus machen würde. Wenn in Municipalidades Batterien eingeworfen werden dürfen und Glas, dass dann an Cervepar oder Munich, bzw Glasfabriken geliefert wird.

      1. Das ist nun eben nicht so leicht mit den Klodeckeln wie man sich das vielleicht vorstellt.
        Zuerst einmal:
        Kunststoffrecycling ist weniger einfach zu definieren, da es viele verschiedenen Kunststoffe gibt (PVC, PP, PET, …) und diese manchmal auch noch als Materialverbund eingesetzt werden. Sortenreine Kunststoffe können mittlerweile gut recycelt werden, auch wenn meistens ein Downcycling (das Recyclingprodukt ist gegenüber der ursprünglich Ausgangsprodukt minderwertig) damit verbunden ist. Beispiele: aus PET-Flaschen werden Fleecepullis und andere Textilien, aus anderen Kunststoffabfällen werden Parkbänke. Problematisch ist häufig jedoch die Akzeptanz der Recyclingprodukte –sie werden nicht gekauft.

        1. Wenn der normale Konsument das nicht kaufen will, habe ich gesehen, dass auch Produkte für Industrie und Staat aus Hdpe hergestellt werden kann. www.innovationseeds.eu/Virtual_Library/Results/A-Wood-Plastic-Composite-With-Up-To-95-Recycled-Materials.kl Unlösbar ist das keinesfalls, aber es liegt wie immer an Kompetenz, Wollen und natürlich Macht und Geld um Gutes zu bewirken.

          1. Das Geld dabei immer eine Rolle spielt ist umumstritten.
            So hat man das Pfandsystem entdeckt.
            Oder für die Rückgabe gibt es Ermäßigungen.
            In einem haben sie Recht, es geht eben nur wenn alle an einem Strang ziehen oder das Gesetz greifen würde!
            Aber zurück zum Thema…

            Kunststoffabfälle werden aber nicht nur stofflich recycelt sondern können auch thermisch verwertet werden. Dabei wird der Energieinhalt in den Abfällen genutzt, um elektrischen Strom, Fernwärme oder Wasserdampf, der dann in anderen angeschlossenen Produktionsstätten (z.B. Chemie-/Petrochemieindustrie) verwendet werden kann, zu erzeugen. Daneben werden die schädlichen Stoffe bei einer fachgerechten Verbrennung zerstört und ausgefiltert.

            Dies gilt im Prinzip auch für die Hausmüllverbrennung. Hier steht auch die Entsorgung von giftigen und bakteriell belastet Stoffen (was sich halt so alles in der Mülltonne befindet) im Fokus.

            Ein Vorteil der thermischen Entsorgung/Verwertung ist, dass der Prozess geregelt abläuft und gegenüber der Deponierung wesentlich geringere belastende Emissionen in die Luft oder/und in das Grund- oder Oberflächenwasser abgibt.

            Zur Einschätzung der Größe einer Anlage, wäre es erforderlich zu wissen, wieviel Abfälle anfallen (z.B. in Tonnen pro Jahr) und in welcher Art diese zusammengesetzt (Papier, Glas, Metall, Bio-Abfälle, …) sind. Von der Größe der Anlage ist auch der Personalbedarf abhängig. Für den Bau einer solchen Anlage sind in Europa mindestens 2 Jahre anzusetzen. Je nach Schwierigkeit z.B. bei der Genehmigung (Behörden, Bevölkerung) kann es auch deutlich länger (mehr als 10 Jahre) dauern.

            Natürlich haben die klimatischen Bedingungen auch einen Einfluss auf die Auslegung und ggf. auch auf den energetischen Wirkungsgrad einer Anlage. Der energetische Wirkungsgrad verschlechtert sich bei höheren Umgebungstemperaturen.

            Bei jedem Recycling- und bei jedem Verbrennungsprozess bleiben Stoffe in fester, flüssiger und gasförmigen Zustand „übrig“

            Je nach getriebenem Aufwand und Standort einer Anlage kann der Schadstoffanteil (z.B. Staub, Schwermetalle,) in den Abgasen soweit herausgefiltert werden, dass die Konzentration unter der der vorhandenen Umgebungsluft liegt. Die festen Überbleibsel (Verbrennungsaschen und Filterstäube) müssen jedoch entsorgt werden, da sie zum Teil erhebliche Belastungen an giftigen Schwermetallen haben. Diese Stoffe sind in den Abfällen vorhanden und entstehen nicht erst bei der Verbrennung! Durch den Verbrennungsprozess werden sie in den Rückständen lediglich aufkonzentriert, was eine Verringerung des Deponieraumes bedeutet.

            Auch wenn der Müll im Garten verbrannt wird (wie bislang) bleiben die Stoffe übrig. Sie verbleiben zum Teil im Garten und werden dort in die Erde eingearbeitet (kein sehr angenehmer Gedanke, dort Giftdeponien anzulegen) oder verteilen sich mit dem Rauch in der Umgebung (auch nicht besser).

            Die eingesetzten Technologien zur fachgerechten Verbrennung und zur Filterung der Abgase erfordern jedoch einiges an Investitionen (mehrere Millionen Euro). Auch der Betrieb der Anlage kostet Geld (Personal, Verschleiß, …). Umweltschutz ist wichtig. Eine kleine Anlage (für 30.000 Einwohner) wird sich wahrscheinlich nicht rechnen. Bei 300.000 Einwohner und je nachdem wieviel Abfall diese produzieren könnte eine unterste Wirtschaftlichkeitsgrenze vielleicht erreicht werden.

            Grüße

  3. Da sitzen sich also 2 Expertengruppen gegenüber. Die Eine Seite weiss allerdings gar nicht so wirklich worums geht. Wertstoffe, Wertstofftrennung, Recycling, Müllverbrennungsanlagen, etc, …….alles böhmische Dörfer für die Paraguayos. Was wurden in diesem Land schon Treffen abgehalten, was wurde hier schon debattiert, und was passierte all die Jahre ? Ich würde ja auch gern positiv denken. Wenn denn mal nur der erste Schritt gelingen täte.

  4. Es ist so wie auf vielen anderen Gebieten auch. Sie haben Null Ahnung von etwas, wollen aber alles besser wissen und verstehen. Dazu kommt noch ein hoher Grad an Lernresistenz.

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