Reichlich Diskussionsstoff

Buenos Aires: Der argentinische Buchautor Federico Jeanmaire erklärte bei einem Interview mit Clarin nach einer Buchpräsentation, dass man den Argentiniern beibrachte die Falkland Inseln zu beanspruchen, jedoch nicht Formosa an Paraguay zurückzugeben.

Der argentinische Autor sprach mit Clarín über die Patriotismus, natürlich aus argentinischer Sichtweise und kommt dabei auf eine Ungleichheit bei Forderung und Weigerung bei einem eigentlich gleichen Sachverhalt.

Jeanmaire erklärt, dass die Falkland Inseln, die vor und nach dem Falkland Krieg 1982 in britischen Händen waren, als argentinisch gelten, ganz egal ob sie es sind oder nicht. Man fordert Großbritannien auf diese zurückzugeben, weil diese sie besetzt haben. Im gleichen Atemzug bringt man den argentinischen Schülern jedoch nicht bei die Provinz Formosa an Paraguay zurückzugeben, die 1870 im Rahmen des Tripel Allianz Krieges von Argentinien besetzt und später niemals zurückgegeben wurde.

In seinem Buch “Wërra“, welches von einem Suizid-Kommando im zweiten Weltkrieg und den Patriotismus handelt, nutzt er den Fall Formosa, um den Argentinien die Augen zu öffnen, wie falsch ihr Patriotismus ist bzw. wie wenig einsichtig man mit anderen umgeht.

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3 Kommentare zu “Reichlich Diskussionsstoff

  1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    1853 noch reklamierte Paraguay einen Landstreifen von nur maximal 100 Km des westlichen Ufers des Paraguayflusses wie Karten der US Navy unter Thomas Page zeigen.
    Nichts mehr. Als Paraguay war nur das heutige Ostparaguay bekannt und international anerkannt. Den Chaco wie Formosa und die Provinzen Missiones und Corrientes besass Paraguay niemals. Weder vor dem Krieg noch nachher. Nur die Nordostecke Ostparaguays besass es was dann nach dem Krieg an Brasilien verlorenging.
    Nichts vom Chaco besass Paraguay sondern reklamierte nur das westliche Ufer das Paraguayflusses. Formosa, Corrientes und Missiones wurden schon 1853 als argentinisch Kartographiert. Paraguay war nur das heutige Ostparaguay (etwas groesser naemlich um die nordost Ecke).
    Paraguay ist heute groesser als es je zuvor war.
    Map of the basin of La Plata : based upon the results of the expedition under the command of Thos. J. Page, U.S. Navy, in the years 1853,-’54,-’55, & 56 and of the adjacent countries – https://www.loc.gov/resource/g5202r.fi000158/?r=-0.095,-0.01,1.169,1.363,0
    Paraguay besass niemals die gigantischen Dimensionen die in den Schulen als “verlorene Gebiete” beweint werden dieweil man die Schueler aufhetzt.
    Man sollte blos nicht auf einmal noch an Krieg denken. Ich fuerchte nach nochmaligem Kriege beschraenkte sich der paraguayische Schrumpfkaese auf die Zonen um Asuncion. Damir waere dann Paraguay ein Stadtstaat wie der Vatikan. Nur eben ohne Papst.
    1600 zaehlte man allerdings die Provinz Buenos Aires zur Capitania del Paraguay weil Buenos Aires verlassen werden musste wegen Indianerangriffen so dass dieses Vizekoenigreich dann von Asuncion beherrscht wurde. Diese Allüren schwirren wahrscheinlich noch immer in Wirrkoepfen herum und man traeumt davon wieder so gross zu sein.
    Man trete blos nicht noch einen Krieg los wegen Gebiete die man groesstenteils niemals besass ausser in Tagtraeumen.

  2. Ich keme die Landkarten, in denen fast ganz Suedamerika Paraguay ist. Zumindest muss Paraguay Zugang zu einem oder auch beiden Ozeanen gehabt haben, denn um diese Seezugaenge soll es im triple Allianz Krieg gegangen sein?

    1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

      Auch das wird staendig in allen Schulen gelehrt. Aber ich bezweifle das mittlerweile. Denn Paraguay hat immer einen Zugang zum Meer gehabt durch den Paraguayfluss der in den Rio de la Plata muendet und da koennen sie ans Meer. Klar, die Argentinier versperrten den Paraguayern immer den Fluss aber sie sind weit besser dran als Bolivien, oder Alberta wenn es sich von Kanada abspalten wollte oder bei einer Sezession von Bayern. Bolivien gierte ja gerade nach dem Paraguayfluss um da einen Zugang zum Meer zu erhalten. Ist man auf gutem Fuss mit den Argentiniern so hat man immer einen Zugang zum Meer auch wenn durch andere Laender.
      Paraguay haette das Stueck von Brasilien bis Floarianapolis einnehmen muessen um ans Meer zu kommen (rechts an Uruguay vorbei). Ansonsten haetten sie wieder entweder mit Uruguay oder Argentinien sich rumschlagen muessen denn sie haetten immer noch durch ein fremdes Land muessen.
      Ich glaub das Ziel vom Mariscalito war der Uruguayfluss da die weisse Regierung von Artigas den Lopez freundlich gesinnt war. Das bedeutet gigantischen Zoff denn man legte sich mit dem Brasilianischen Imperium an wolle man direktem Zugang zum Meer haben.
      Paraguay wurde jahrhundertelang drangsaliert da die von Buenos Aires ihnen den Fluss verwehrten oder bis zu 40% Zoelle auferlegten wenn sie ihre Haefen benutzen wollten (und eigene hatten sie ja nicht).
      Der Rio de la Plata Fluss war damals noch nicht als freier Fluss erklaert fuer die Anrainer Staaten sondern jeder versuchte Flusszoll vom anderen zu erheben.
      Zum Ozean hat Paraguay niemals einen direkten Zugang gehabt. Es gibt allerdings Karten wo man den Atlantischen Ozean als “Maris paraguayensis” bezeichnete, also das Meer von Paraguay. Das war aber zur Zeil als das spanische Vizekoenigreich Rio de la Plata von Asuncion aus regiert wurde weil Buenos Aires von Indianern zerstoert worden war (rum 1600 etwa).
      Da fing der Zoff wieder an denn schnell wurden die Buenoairenser undankbar und vergassen die Aufnahme der Asuncioner. Dann richtete die spansiche Krone Zoll ein entlang dem Rio de la Plata und ab dann wurden die Paraguayer hart besteuert. Die Steuerpraktik wurde dann weiter beibehalten so dass die Produkte Paraguays immer schwer besteuert wurden wollten sie durch argentinisches Gebiet, d.i. der Rio de la Plata Fluss.
      Der Unmut war gross und man wollte endlich was eigenes am Meer haben.
      Bis heute hat Argentinien den Paraguayern nur einen ihrer Haefen geliehen, welcher aber glaube ich als paraguayisch angesehen wird.

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