Schlechter Geruch kehrt nach Areguá zurück

Areguá: Für die wenigen Touristen die der Stadt noch bleiben sind Mundmasken und der süßlich beißende Geruch in Seenähe leider permanent. Die Wasserstoffperoxid Kur, die vor eine Woche ausprobiert wurde eben um den Geruch zu senken, verlor erneut seine Wirkung.

Damit zusammenhängend wurden in der Stadt, wo Keramik seit eh und je zum Straßenbild gehört, Umsatzrückgänge von bis zu 50% registriert, was die Kunsthandwerker darüber nachdenken lässt, den Staat um eine Unterstützung zu bitten. Diese Einbußen halten schon seit rund 15 Tagen an.

„Früher verkauften wir Keramikwaren von Freitag bis Sonntag in einem Wert von 6 Millionen Guaranies, heute sind wir froh wenn wir die Hälfte erreichen“, sagte Gustavo Agüero, einer der Verkäufer im Stadtzentrum.

„Jetzt ist die Zeit in der wir Schulutensilien, Kleidung und so weiter einkaufen, was mit dem Umsatz schwierig wird. Wir haben den See doch nicht kontaminiert“, sagte er weiter.

Auch Bürgermeister Osvaldo Leiva (ANR) ist sich dem Ernst der Lage bewusst und bestätigte, dass einige sogar ihre Geschäfte schon schließen mussten, darunter auch Restaurants, Bars, kleine Esslokale in Strandnähe.

„Die Verschmutzung des Sees benachteiligt eine Reihe von Geschäftsleuten und jetzt auch die Kunsthandwerker. Jetzt sitzen wir wahrlich in der Klemme und entsenden ein SOS. Die Stadt reinigt auf Hochtouren alles rund um den See, um weitere Kontamination zu vermeiden“, sagte Leiva.

Wegen dem beißenden Geruch werden Anwohner in den Stadtteilen San Miguel, Santo Domingo, Santa Librada sowie dem Zentrum dazu angehalten Mundabdeckungen zu tragen.

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7 Kommentare zu “Schlechter Geruch kehrt nach Areguá zurück

  1. Und die Verursacher dieser Schweinereien machen einfach weiter wie bis anhin. Da sieht man, dass der Staat einfach nicht gewillt ist hart durchzugreifen. Sehr traurig die ganze Sache. Da sieht man mal wieder, wo kein Geld fliesst geht einfach nichts. Aber eines dürfte auch klar sein, dass eines Tages die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

  2. das tut mir für die Bewohner von Areguà sehr leid……

    in Sanber habe ich noch nichts gerochen, o.k ich wohne nicht direkt am See…..

    tja, nun sind die Herren der Regierung mal gefordert, die kleinen Gemeinden können mit diesem Problem nicht fertig werden 🙁

  3. Ist doch interessant, dass der Intendente zugibt, dass er den verursachenden Betrieben keine Auflagen machen will.

    Zitat:
    “Jetzt sitzen wir wahrlich in der Klemme und entsenden ein SOS”

    Und das, obwohl er rechtlich der einzige ist, der den Betrieben Auflagen machen darf. Warum sitzt er denn da in der Klemme?

  4. Jetzt fangen alle gross an zu jammern und wollen Geld als Schadenersatz, weil ja alle unschuldig sind und nichts dafür können. So ist es aber nicht, seit vielen Jahren sind die Probleme bekannt, nie hat jemand was getan, da sind ALLE Anwohner in der Pflicht, und jetzt müssen es auch ALLE ausbaden. Wenn mein Nachbar ununterbrochen Gift und Chemieabfälle wegkippt, weiss jeder logisch denkende Mensch, dass auch mein Grundwasser bald nicht mehr besonders sauber sein wird. Da muss man halt mal aktiv werden und nicht nur zuschauen, wie es jahrelang praktiziert wurde.
    Diese Jammerei und “wir können doch nichts dafür, wir haben doch nichts verschmutzt” kann ich nicht hören, es hat nicht einmalig jemand Gift in den See gekippt, das wurde jahrelang oder sogar Jahrzehnte systematisch von hunderten Anrainern gemacht, und nie regte sich grosser Widerstand. Vielleicht wird der See ja mal ein mahnendes Beispiel für die Zukunft…

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