Sind uns die Frauenmorde egal?

Asunción: Jeden Monat werden im Durchschnitt drei Frauen im Land ermordet. Paraguay liegt an der Spitze der Frauenmorde in Südamerika, nach Bolivien.

Paraguay ist das zweite Land in der Region, in dem mehr Femizide mit einer Rate von 1,6 von 100.000 auftreten. An der Spitze der Liste steht Bolivien, wo zwei von 100.000 Frauen getötet werden.

In Bolivien wurden dieses Jahr 70 Femizide registriert, wobei einer dieser Vorfälle alle zwei oder drei Tage registriert wird.

In Paraguay entspricht der letzte Bericht dem Juli. Bis zu diesem Monat gab es 19 Fälle, in denen 43 Kinder verwaist waren.

Das Messer steht als Waffe an erster Stelle, mit dem die Angreifer das Verbrechen am häufigsten begehen. Es macht 47,3% aller Fälle aus.

In Bolivien wurde das letzte Verbrechen mit Adelaida Cossío aufgezeichnet, die am vorletzten Wochenende starb, nachdem sie mit einer Axt zwei Schläge auf den Kopf erhalten hatte und mit einem Seil erwürgt wurde.

Der Vorfall ereignete sich in Cochabamba, Zentralbolivien. Der Angeklagte des Feminizids ist der Ehemann der Frau. Er hatte bereits mehrere Vorstrafen wegen Körperverletzung und ist jetzt auf der Flucht.

„Nachdem seine Frau ihn bei der Polizei anzeigte, hat er beschlossen, sie zu töten. Sie haben ihn trotz Morddrohungen nicht festgenommen“, beklagte eine Nichte des Opfers.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika (ECLAC) zeigt, dass Bolivien die Nation ist, in der in Südamerika mehr Frauen getötet werden.

Auf lateinamerikanischer Ebene liegt die höchste Spanne in El Salvador, wo auf 100.000 Frauen 10,2 Morde kommen.

Cepal-Expertin Alejandra Valdés erklärte, dass diese Zahlen als jüngste Sichtbarkeit eines langjährigen Phänomens zu verstehen seien. Darüber hinaus zeigt es, dass die Lücke zwischen bekannten und quantifizierten Fällen und den tatsächlichen Zahlen immer noch sehr schwer zu messen ist.

„Dies ist kein neues Phänomen, das aufgetreten ist. Es ist etwas Historisches“, sagt die Expertin, die Teil der Beobachtungsstelle für die Gleichstellung der Geschlechter bei der Kommission ECLAC ist.

Valdés fügt hinzu, dass die Realität so stark sei, dass von den Vereinten Nationen vorgeschlagen werde, alle Akteure des Justizsystems einzubeziehen, um Gewalt gegen Frauen und grundsätzlich Frauenmord zu bekämpfen.

Wochenblatt / ADN Paraguayo

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4 Kommentare zu “Sind uns die Frauenmorde egal?

  1. Man könnte ja hierzulande erfinden alle Akteure des Justizsystems einzubeziehen, um Gewalt gegen JEDERMANN und -FRAU und grundsätzlich Mord an jedermann und jederfrau zu bekämpfen. Aber ich sag ja immer: zu blöd, zu faul, oder beides. Und zwar genau in den Belangen A bis Z.
    Mit 10x mehr Beatmeten im Beatmetenhäuschen (ca. 300.000) als die Schweiz (ca. 28.000) ist das Unterfangen auch etwas schwer. Das hat man hierzulande aber geschickt gelöst, indem man im Vergleich zur Schweiz schlicht und einfach geschätzt 10.000x weniger leistet. Also mit einer Erhöhung der Beatmeten im Beatmetenhäuschen – auch als Amigos bekannt – um Faktor “1.000 x mehr Einwohner als das Land zählt” könnten die dann einbezogenen Amigos, pardon, Aktöre schon etwas bewirken. Ja, könnte.

  2. Bei dem angeblichen Femizid in Bolivien handelt es sich um Mord aus Rache (Anzeige bei der Polizei).
    Ein tatsächlicher Femizid, eine Frau zu töten oder zu misshandeln nur weil sie Frau ist und jedes weitere Motiv fehlt, ist die absolute Ausnahme.
    Ich wage es zu bezweifeln, dass auch nur ein einziger der angeblichen Femizide (70 in Bolivien und 19 in Paraguay) echt ist und es sich nicht um motivierte Morde handelt.
    Die Frage im Titel: “Sind uns Frauenmorde egal” ist völlig abwegig solange nicht dargelegt und bewiesen wird, dass deren Mörder nicht der Strafverfolgung unterliegen und somit reine Polemik im Interesse gewisser Frauenbewegungen.

  3. Was ich immer sage. Sie hat angezeigt, er beschloss sie eben umzubringen. Je mehr Rechte und Möglichkeiten für die Frau anzuzeigen, um so eher wird also zurückgeschlagen, ganz alleine schon, weil die Anzeigen dann immer absurder werden.
    Das aber würde eine Verringerung oder sogar das Ende der Karrieremöglichkeiten von Expertinnen bedeuten. Daher muss die Wissenschaft natürlich uminterpretiert werden und daher ALLE müssen jetzt wegen Frauen laufen. Daher braucht es jetzt sicher mehr Expertinnen.
    Ein souveräner, ernstzunehmender Staat akzeptiert so eine Politik sicher nicht und greift hier auch entsprechend durch. Hoffentlich macht England wirklich den Anfang mit dem Brexit und gespannt bin ich ob wir auch noch UNO Austritte sehen werden. EIne kleine Hoffnung habe ich ja, dass es wieder normal wird.

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