SOAT befreit den Staat von hohen Kosten

Asunción: Für Deborah Senn, Rechtsanwältin und Spezialistin aus dem Versicherungsbereich, ist die obligatorische Versicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT) notwendig, um den Staat ein Gewicht von den Schultern zu nehmen welches die Kasse bisher unnötig belastete.

Proportional zum Anstieg der Verkehrsunfälle musste auch Jahr für Jahr der Haushaltsplan für medizinische Versorgung ausgeweitet werden um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Durch die 2008 eingeführten freien Heilfürsorge mussten alle nötigen Behandlungen übernommen werden, die oftmals 40 Millionen Guaranies pro Patient (bei Unfallopfern) erreichten.

Laut ihrer Einschätzung sei es gerecht, dass nur die Fahrer von versicherungspflichtigen Fahrzeugen zur Kasse gebeten werden, da sie in der Mehrzahl Schuld an den Unfällen tragen und nicht die Regierung.

In den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres wurden 72 Millionen US-Dollar in die Behandlung von Verkehrsunfallopfern bezahlt. Der Tod bei einem Verkehrsunfall ist die dritthäufigste Todesursache in Paraguay. Wahrend in 2012 rund 1,83 Personen pro Tag auf motorisierten Zweirädern tödlich verunglückten waren es in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres schon 2,21.

Die SOAT tritt ab kommenden Jahr in Paraguay in Kraft und deckt Motorradunfälle ab Oktober des kommenden Jahres und Autounfälle ab Januar 2015. Die Kosten belaufen sich bei Motorradfahrern auf 180.000 Guaranies pro Jahr und bei Autobesitzern auf 365.000 Guaranies. Lastkraftwagen müssen 565.000 Guaranies berappen und Busse 765.000 Guaranies. Mit der Versicherung werden lediglich medizinische Behandlungen beglichen jedoch keine materiellen Schäden.

(Wochenblatt / Abc)

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4 Kommentare zu “SOAT befreit den Staat von hohen Kosten

  1. Dann sollen sie aber auch alle versicherungspflichtigen Fahrer dazu verpflichten.
    Das wird ein Chaos geben, wenn ein verunfallter Motofahrer ohne Versicherung erst einmal jemanden sucht, der ein versichertes Fahrzeug hat, mit er gefahren sein könnte. Dann muss noch der liebe Polizist geschmiert werden, damit er bestätigt, dass es auch wirklich das Fahrzeug war. Das wirklich beschädigt muss dann noch schnell weggebracht werden….
    Da wäre es doch eine gute Geschäftsidee für Paraguayer einen PickUp-Moto-Abfahrdienst anzubieten…

  2. Und wie viele Guaranies werden nach einem Jahr “obligatorische Einzahlungen für nichts” noch auffindbar sein?
    Und wie viele werden, obwolh sie sich diese Kosten nicht leisen können, trotzdem auf den nebenstrassen herumfahren?
    Es geht ja noch lange bis 2014… (ITV-Lachnummer lässt grüssen).

  3. Und mit den 72 Mio. US$ Überschuss, die dann in der Staatskasse sind, werden wieder noch mehr Menschen beim Staat angestellt, die keine Aufgabe haben. Das Geld wird auf jeden Fall nicht in soziale Projekte fliessen, die dringend notwendig wären.

  4. es bestätigt sich, was im Rahmen eines anderen Artikels hier bereits diskutiert wurde. Die von Lugo eingeführte kostenlosen Krankenhausbehandlung wird durch die Pflichtversicherung rückgängig gemacht. Sehr geschickt gemacht! Der Abbau sozialer Leistungen durch eine Pflichtversicherung (die ja jeder vernünftige Mensch einsieht!) kaschiert. Da die Kosten für die Behandlungen sehr schnell weiter steigen, wird die Versicherung ebenfalls Jahr für Jahr teurer werden. Mal sehen, für welche sozialen Errungenschaften demnächst kein Geld da sein darf. So wird der soziale Friede in diesem Lande auf jeden Fall dauerhaft sichergestellt.

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