Asunción: Betrachtet man die Daten nach Kontinenten, so wird deutlich, dass die Kluft zwischen den ärmsten 10 % und den reichsten 10 % je nach Region dramatisch variiert.
Eine kürzlich vom Portal “Our World in Data” der Universität Oxford veröffentlichte Studie, die auf Daten der Luxembourg Income Study (LIS) beruht, zeigt die täglichen persönlichen Einkommen der ärmsten und reichsten Bürger in verschiedenen Ländern im Jahr 2024 und verdeutlicht die tiefgreifende wirtschaftliche Ungleichheit auf globaler Ebene, insbesondere in Lateinamerika. Betrachtet man die Daten nach Kontinenten, so wird deutlich, dass die Kluft zwischen den ärmsten 10 % und den reichsten 10 % (Dezile) je nach Region dramatisch variiert.
Lateinamerika
In Lateinamerika hat Mexiko in seinem ärmsten Dezil ein durchschnittliches Tageseinkommen von 5 US-Dollar gegenüber 31 US-Dollar pro Tag im privilegiertesten Dezil. In Kolumbien wiederum hat ein armes Dezil ein Einkommen von nur 3 US-Dollar pro Tag, während das reichste Dezil 36 US-Dollar pro Tag verdient.
Auch im mächtigen Brasilien klafft die Einkommensschere zwischen den einzelnen Dezilen weit auseinander: Das unterste Einkommensdezil hat gerade einmal 4 US-Dollar pro Tag, während das reichste Dezil 43 US-Dollar erhält. Chile, das mit 9 US-Dollar pro Tag für das extremste Dezil und 55 US-Dollar pro Tag für das wohlhabendste Dezil der Region das größte Einkommenssegment darstellt, weist eine ausgeprägte interne Ungleichheit auf, obwohl das Einkommensniveau der Ärmsten im Allgemeinen höher ist als in Afrika oder Asien.
Die Vereinigten Staaten stehen an der Spitze der kontinentalen Liste mit einem Mindesteinkommen von 23 US-Dollar pro Tag und einem Höchsteinkommen von 156 US-Dollar pro Tag, was auf eine robuste, aber sehr ungleiche Wirtschaft hinweist.
Paraguay
Die Grafik zeigt die ausgeprägte Ungleichheit in Paraguay: Der reichste Sektor verdient 56,84 USD pro Tag, während die Ärmsten nur 6,93 USD verdienen. Die Kluft zwischen den Extremen spiegelt ein zutiefst ungleiches Wirtschaftssystem wider: Die oberen 10 % verdienen mehr als achtmal so viel wie die unteren 10 %.
Trotz der Jahre seit 1997 sind die Fortschritte in Bezug auf die Gerechtigkeit begrenzt. Diese Informationen machen deutlich, dass eine Umverteilungspolitik dringend erforderlich ist. Nach Angaben der Weltbank liegt die tägliche Einkommensgrenze für die Definition von Armut in Paraguay bei 6,85 US-Dollar pro Person, angepasst an die Kaufkraftparität (KKP).
Der afrikanische und europäische Fall
Beginnen wir mit dem ärmsten Kontinent: Das niedrigste Einkommensniveau findet sich in Nigeria, Kenia und Ägypten. In Nigeria müssen die ärmsten 10 % mit nur 1 $ pro Tag auskommen, während die reichsten 10 % mit 5 $ pro Tag auskommen müssen. In Kenia sind es 6 US-Dollar für die Reichsten und in Ägypten sogar 11 US-Dollar. Diese geringe Kluft im Vergleich zu anderen Kontinenten offenbart nicht nur Ungleichheit, sondern auch weit verbreitete Armut.
In Europa haben selbst die Ärmsten ein relativ hohes Einkommen: Spanien (17 vs. 87), Italien (18 vs. 90), Frankreich (23 vs. 94), das Vereinigte Königreich (22 vs. 94), die Niederlande (32 vs. 101), Deutschland (28 vs. 118) und die Schweiz (32 vs. 138) weisen Zahlen auf, die ein höheres wirtschaftliches Wohlergehen widerspiegeln, wenn auch mit beträchtlichen Unterschieden.
Die asiatischen Tiger
In Asien gibt es eine große Bandbreite an Einkommensverhältnissen. In Indien liegt das Mindesteinkommen des ärmsten Dezils bei 2 US-Dollar pro Tag, während es im reichsten Dezil 9 US-Dollar pro Tag beträgt. Für das mächtige Indonesien ergibt sich ein anderes Bild: Das ärmste Dezil seiner riesigen Bevölkerung hat im Durchschnitt 3 US-Dollar pro Tag, während das reichste Dezil 14 US-Dollar pro Tag verdient.
Vietnam hingegen weist in den Daten sein ärmstes Dezil mit 5 US-Dollar pro Tag aus, im Gegensatz zum reichsten Dezil mit 25 US-Dollar pro Tag. Das riesige China weist ebenfalls eine enorme Kluft zwischen dem arbeitenden Dezil mit nur 6 US-Dollar pro Tag und seinem reichsten Dezil mit 28 US-Dollar pro Tag auf. Im boomenden Thailand beträgt das Verhältnis zwischen den antagonistischen Dezilen 6 zu 30, und obwohl in den reichsten Segmenten Verbesserungen zu verzeichnen sind, besteht weiterhin eine starke Ungleichheit.
Südkorea hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass die reichsten 10 % ein Tageseinkommen von 103 US-Dollar pro Tag haben, während die ärmsten 10 % kaum 23 US-Dollar pro Tag erreichen, und das alles bei sehr hohen Lebenshaltungskosten. Auch in der Türkei und in Russland sind die Unterschiede beträchtlich (8 vs. 51 bzw. 9 vs. 40).
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Wochenblatt / ABC Color
Albert Rotzbremsn
Im Jahr 2023 wurde weltweit $123.000.000.000 für Rüstungsgüter verlocht (bald schrottiger Altmetall, aber egal, ist bezahlt). So hat jedes Individuum aus der obigen News den Bettelbetrag der Regierungen zusteuern dürfen. Besser: müssen. Führt man den Gedanken weiter, so hätten – mit etwas mehr Fingerspitzengefühl der Regierungsjefes – selbst die unteren Einkommen ein paar Tage Badestrand in Israel hinlegen können.