Tausende Lehrer von gerichtlichen Pfändungen betroffen

Asunción: Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft (MEC) verzeichnet 20.524 Fälle von Gehaltspfändungen für seine Mitarbeiter auf gerichtliche Anordnung, wobei die Lehrer am stärksten betroffen sind.

Derzeit werden nach offiziellen Angaben der Zeitung La Nación mehr als 9,5 Milliarden Guaranies den gesamten Angestellten im MEC gepfändet.

Diese Zeitung hat auch auf eine umfangreiche Liste natürlicher und juristischer Personen zugegriffen, die von Pfändungen durch Geschäfte, Banken und Genossenschaften betroffen sind.

Der Anwalt Edward Arca López, Generaldirektor des Debitor Assistenz Centers (Cenade), (eine Art Schuldnerberatungsstelle), erklärte, dass es zusätzlich zu diesen 20.524 Fällen der Lohnpfändung durch Gerichtsbeschluss eine beträchtliche Anzahl von Lehrern gebe, die außergerichtlich fast ihr gesamtes Einkommen für Schuldentilgungen aufwenden müssen.

„Ich habe Leute aus dem Bildungssektor, die kommen und mir ihrem Gerichtsbeschluss ist ersichtlich, dass sie nur noch eine Million Guaranies an Gehalt übrighaben. Es scheint ein Witz zu sein, aber es ist so”, sagte López. Er fügte an, dass Beamte und noch mehr Lehrer “leichte Beute” für Menschen sind, die Geld verleihen, da sie in den meisten Fällen Beamte auf Lebenszeit sind. „Der Gläubiger berechnet in einem Jahr keine Gebühren, in zwei Jahren keine Gebühren, aber in drei, vier Jahren wird er kassieren und das produziert weiterhin Zinsen. Das heißt, es ist ein einträgliches Geschäft“, sagte López.

„Ein Teil des Bildungssektors innerhalb des gesamten öffentlichen Dienstes ist am stärksten von der Verschuldung betroffen und viele der überschuldeten Personen, die nicht verklagt wurden und nicht nachfragen wollen, erhalten einen neuen Kredit, um den vorheriger Kredit zu bezahlen. So wird die Schuldenfalle immer größer“, erklärte López.

Es sei daran erinnert, dass die Nationale Entwicklungsbank (BNF) seit 2017 eine Vereinbarung mit der MEC über den Kauf von Schulden von Lehrern und Beamten des Bildungsportfolios geschlossen hat.

Im August letzten Jahres haben beide Institute eine neue Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen für den Schuldenkauf unterzeichnet. Zum Beispiel wurde der jährliche Zinssatz von 14% auf 13% gesenkt, wobei die Höhe der Forderungen, die in diese Regelung fallen, derzeit bei 20 Mio. Guaranies liegt, davor waren es 10 Millionen Gs.

Wochenblatt / La Nación

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3 Kommentare zu “Tausende Lehrer von gerichtlichen Pfändungen betroffen

    1. Ich habe keine Ahnung wieviel Lehrer hier verdienen und ob ihre Gehölter normalerweise pünktlich ausgezahlt werden. Es gab da ja schon Geschichten, dass Lehrer monatelang auf ihr Gehalt warten mussten, weil das Ministerium das eingeplante Geld vor Ablauf des Jahres schon komplett verschleudert hatte, um seine vielen Amigos zu bezahlen.
      Ich kann es schlecht beurteilen, weil mein Kind auf eine Privatschule ging. Aus Deutschland weiß ich, dass viele Lehrer z.B. kopien für die Schüler aus eigener Tasche bezahlt haben. Wenn paraguaische Lehrer ebenso engagiert sind und aus Liebe zu den Kindern privates Geld in die Lehre investieren, dann kann das schon zu Problemen führen, in Anbetracht des geringen Budgets, das den Schulen zur Verfügung gestellt wird. Ich kann mir vorstellen, dass z.B. viele Reparaturen, wie undichte Dächer z.B. aus privaten Taschen bezahlt werden.
      Geld versickert in Paraguay in den Taschen der Mächtigen und ihrer Amigos und landet nicht an den kleinen Dorfschulen und deren Lehrer.
      Es kann sich also glücklich schätzen, wer es sich leisten kann seine Kinder auf private Schulen zu schicken. Besonders schwierig für Landbevölkerung wie mich. Da geht leider nur ein Internat.

  1. Es hat sie ja Niemand gezwungen Schulden ,Kredite,Ratenzahlungen zu machen und Natürlich auch auf Kredit karte einkaufen. Lohnpfändung in diesen Fall dient zur Volks Aufklärung. Wollen alle auf großen Fuß leben aber streiken bei jeder Gelegenheit das geht nicht gut und darf es auch nicht .

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