Teure Kreditkarten bei Genossenschaften

Asunción: Der Sektor von den Kreditkarten weist gravierende Unterschiede bei den Zinsen im Vergleich zwischen Banken und Genossenschaften auf. Vor allem die Kooperativen sind doppelt so teuer wie andere Instituten aus dem Darlehenssektor.

Die Obergrenze für Kreditkartenzinsen bei Genossenschaften liegt bei etwa 26%, fast doppelt so hoch wie bei Banken und Finanzunternehmen (14%). Dies zeigt einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Sektoren.

Dieser Unterschied ergibt sich, weil die Berechnungsgrundlage bei Kooperativen anders liegt. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Genossenschaften (Incoop) betragen die Zinsen, die durchschnittlich für Ersparnisse bezahlt werden, 8,7%, während sie bei Banken und Finanzunternehmen bei etwa 4,6% liegt.

Diese Obergrenzen gelten ab 2015 und können gemäß Gesetz 5476/15 bis zum Dreifachen des Anteils bei den Zinsen für Spareinlagen betragen. In den vier Jahren, in denen die fragliche Gesetzgebung in Kraft ist, ist ein Verlust von fast 433 Milliarden Guaranies an potentiellen Finanzierungen entstanden, die nicht mehr getätigt werden und in unregulierte Sektoren mit hohen Zinssätzen abgewandert sind.

Der Saldo des Portfolios bei Kreditkarten im Bankensystem beträgt rund 2,84 Billionen Guaranies, etwa 451 Millionen US-Dollar zu aktuellen Wechselkursen und stellt etwa 3% des gesamten Bereichs von Darlehen des Bankensystems dar, das sich Ende 2019 auf 14,662 Milliarden US-Dollar beläuft, so die Daten vom letzten Jahr.

Die Neuanpassung der Zinsobergrenze für Kreditkarten ist in verschiedenen Kreisen diskutiert worden und es wurde sogar vorgeschlagen, die Berechnungsgrundlage für die Obergrenze zu einem vernünftigeren Satz zu überdenken. Die vorgenommene Einschränkung führte dazu, dass 300.000 Kunden von Kreditkarten in 4 Jahren diese Möglichkeit nicht mehr in Anspruch nahmen.

Unterdessen wird die Wuchergrenze für andere Finanzprodukte im kommenden März bei 37% liegen und damit unter den für diesen Monat geltenden 37,40%.

Die Grenzwerte für als wucherisch geltende Zinsen liegen derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau.

Wochenblatt / ABC Color / Foto Archiv

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5 Kommentare zu “Teure Kreditkarten bei Genossenschaften

  1. Wuchergrenze neu bei 37%! Phänomenal. Das wird manchen in den Abgrund treiben. Und weitere Ausfälle generieren. Am besten dann wieder auf 37,4% erhöhen, wegen dem Risiko. Oder ganz einfach auf 15% festlegen, was für alle eine Win-Win-Situation wäre.

  2. Zuerst arbeiten und Geld verdienen… das Geld auf die Seite legen (in Paraguay sind Banken und Cooperativen nicht zu empfehlen) Anschliessend wenn du einen Wunsch hast, kannst du dir das kaufen und BAR bezahlen oder du sparst noch einige Jahre mehr, dann kannst du dir wie Friedmann eine Ehrliche junge Paraguaya leisten im hohen Alter!
    So wurde uns das in der Schule 7 bis 11 und 13 bis 17 Uhr bei 10 Wochen Ferien beigebracht! Zur Kenntnissnahme diese Schule gibt es nicht in Paraguay

  3. Das Problem ist, “der Paragauyer” (sry für die Verallgemeinerung, dies betrifft natürlich nicht alle) kann nicht rechnen (nicht einmal Grundrechenarten 1 bis 3). Schon mal einem Einheimischen vorgerechnet, wie viel er auf Quota (Abzahlung) mehr bezahlt? Ich schon. Es wurde versucht meine Rechenkünste mittels Finger nachzuvollziehen.
    Zweitens: Der Pargauyo (s. Veralgemeinerungshinweis oben) will das Ding JETZT! Sei es weil es ihm schon dreimal ins Klo gefallen ist und nun nicht mehr funktioniert, oder weil es jetzt bei Facebock Version 999 viele bunte Bildchen von dem gibt, was man sich eh nie leisten kann. Muss ich haben. Halt auf Quota. NOW!
    Drittens: Sparen. Fragt man einen Einheimischen: «Warum sparst du nicht zuerst, du bezahlst ja das Doppelte so» wird klar: Man kann bei diesen Löhnen von 300 Euro monatlich oder weniger nichts sparen. Sehr viele Paraguayer bräuchten dies und das. Haben se ned. Können es sich nicht leisten (defektes Türschlos/Klinke, Waschmaschine, Klo-Abfluss, Elektroinstallationen und vieles mehr). Man behilft sich selbst. Muss man selbst reparieren. Oder warten bis wieder zwei drei Euro übrig.
    Viertens: Viele Einheimische wissen gar nicht dass sie beim Sparen/Anlegen Zinsen erhalten, noch was sparen überhaupt ist. Essen (selbst) kann man nicht essen. Viele Mütter haben zwei-drei Kinder deren Alimentation Vorrang hat.
    Fünftens: Ja, wir Europäer wissen alles besser. Wir wissen, dass wenn wir ein 18 jähriges Auto auf Abzahlung auf drei Jahre “kaufen”, dieses wahrscheinlich die letzte Rate nicht mehr fahrend erleben wird. Theoretisch. In Deutschland längst vom TÜV aus dem Verkehr gezogen wir es hierzulande aufgrund fehlendem TÜV auch stinkend, ohne Stossfänger mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit weiterwackeln. Drei Jahre lang für dieses Auto monatlich eine Million Guaranies bezahlen zu müssen ergibt halt 36 Millionen. Ja, billig sind die deutschen oder japanischen Exportautos nicht hierzulande. Selbst wenn sie erst 18 Jahre auf dem Buckel haben. Dafür haben sie erst 60.000 km auf dem Tacho. Mit Garantia. Aber auf die Kilometer schaut niemand hierzulande. Schauen Sie sich die Inserate auf clasipar.paraguay.com an. In keinem wir der Kilometerstand angegeben.
    Nun gut, wir Europäer wissen alles besser. Aber der Paragauyer weiß es besser hier, wie man überlebt.

  4. Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz

    Das ist alles Humbug mit dem “armen paraguayer”. Ein geweohnlicher Arbeiter im Zentralen Chaco auf Mindestlohnbasis (2.2 Mille) kaufte noch fuer diesen Monat sein ganzen Lebensmittel ein fuer 480.000 Guaranies. Wohl gemerkt, fuer 2 Personen: er und seine Konkubine. Darauf etwa 200.000 Fleisch das er beim Arbeitgeber bezieht fuer weniger Geld als beim ueberteuerten Mennoniten. Auf die Frage ob es ihm denn reiche fuer den ganzen Monat war die Antwort “Ja, sehr gut, – wenn meine Verwandten nicht fuer mehrere Tage mitfressen kommen”. Mit 500.000 Gs deckt der paraguayer seine monatlichen Lebensmittelkosten fuer 2 Personen. Klar, Wasser, Strom und Wohnung freigestellt vom Arbeitgeber. Dazu erlaubt er sich noch ein Luxusleben mit Claro Fernsehschuessel fuer 100 mil und dann noch Claro/Tigo/Personal/Vox Telefonplan fuer 120 mil glaube ich (eine der Telefongesellschaften). Eisschrank, Moto, Klimaanlage alles schon abbezahlt.
    Die Gesamtausgaben eines Paraguayers liegen in etwa bei 500 Tausend pro Monat fuer Lebensmittel (inklusive Fleisch wenn er konservativ lebt) + 200 Tausend Ausgaben fuer Entertainment, also Luxusartikel wie Smartphone und Fernsehschuessel. Zusammen stellen die Ausgaben rund 700 Tausend Gs dar also rund 32% seines Einkommens. Trotzdem sind sie immer knapp an Geld. Einmal erwischte ich ihn dabei als er zu seiner Heimatstadt in Ostparaguay fuhr dass er 9 Millionen Guaranies mitnahm. Woher er die hatte, fragte ich. Nun das sind meine Ersparnisse die ich auf die Bank trage wo seine Verwandtschaft am Schalter sass (soviel zum Vertrauen zur Bank) – auf Gemeinschaftskonto der Sippe, in etwa so in der Art.
    Bleiben dem DACh’ler 67% seines Einkommens netto uebrig? Nein. Hat der DACh’ler Ausgaben in nur 33% seines Einkommens pro Monat? Nein.
    Der Paraguayer ist weit besser dran, zumal steuerfrei, als der loco europeo.
    Allerdings wenn der paraguayer in einer protestantischen (wie mennonitischen) Kirche ist, so zwingen sie ihm da 10% vom Bruttoeinkommen an den Pfaffen abzugeben – der famose “Zehnte”. Zumeist sticht des Pfaffen Haus dann palastartig aus der aermlichen Umgebung heraus. Nach dem Zehnten, haben sie dann meist nie Geld fuer nicht mal Medikamente – auch das sind Realitaeten.

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