Trauben in Hülle und Fülle

La Colmena: Trauben gibt es dieses Jahr anscheinend in Hülle und Fülle. Jedoch sind die Bauern aus dem Sektor besorgt über den niedrigen Verkaufspreis.

Der Produzent von roten und weißen Trauben, Alejandro Pereira, aus der Gegend von Barrero Azul bei La Colmena, erklärt, dass der niedrige Preis und das Fehlen eines Marktes für die Vermarktung der Trauben in der Gegend die Produzenten beunruhigen, da sie bis Ende des Monats Zeit haben, um zu ernten.

Er erklärte, dass sich der Preis von 50.000 Guaranies oder 60.000 Gs. pro Kiste, den die Kunden vom Hof ab oder am Marktstand bezahlen wollen, nicht mehr lohne, denn man müsse für die Ernte von 100 bis 150 Kisten zu je 10 Kilogramm an Trauben alleine für die Arbeitskraft eine Million Guaranies bezahlen.

Pereira betonte, dass die Traubenproduktion für die Verbraucher zwischen 15.000 Guaranies und 20.000 Gs. pro Kilo sehr teuer sei. Auf dem Bauernhof wollen die Käufer jedoch nicht mehr als 4.500 Gs. bis 5.000 Gs. pro Kilo bezahlen. Dies entmutigt den Verkauf von Trauben, die in dieser Saison in Paraguay weit verbreitet sind. In seinem speziellen Fall hat er zusammen mit seinen anderen drei Kindern etwa 8 Hektar Trauben zu ernten.

Pereira wies darauf hin, dass zusätzlich zu dieser Situation nationale Erzeuger, die Qualität produzieren und die besten vollständig biologischen sowie klassifizierten Trauben zum Verkauf anbieten, nicht geschätzt werden, sondern dem Eintritt ausländischer Produkte, die den Markt sättigen, Vorrang eingeräumt wird.

In der Gegend von Barrero Azul werden rote und weiße Trauben angebaut. Sie stehen zum Verkauf und helfen denjenigen, die auf den Obstanbau setzen, der eine Arbeitsquelle in der Region darstellt.

Pereira gab an, dass er in keiner Genossenschaft organisiert sei und sich mehrere Traubenproduzenten in dieser Situation befinden, die es jedes Jahr geschafft hätten, ihre Produkte zu vermarkten. In seinem konkreten Fall sagte er, dass er Lieferant der Kooperative Agroindustrial Colmena Asunción Limitada (CAICA) ist, aber sie nehme nur Trauben ab, wenn es einen Markt gebe, jetzt ginge gar nichts.

Er sagte weiter, dass er nie darum gebeten habe, mit der Marketingdirektion des Landwirtschaftsministeriums zusammenzuarbeiten, weil alles verhandelt werde und sich niemand um den hart arbeitenden Produzenten kümmert, der investieren müsse, um ein Einkommen für seine Familien zu erzielen.

Pereira bietet die Produktion von Trauben auf seinem Hof an und hofft, dass Supermärkte, Einkaufszentren und Bürger seine Ernte abnehmen. Man kann unter der Handynummer (0982) 459640 Bestellungen aufgeben oder weitere Informationen direkt von dem Erzeuger erhalten. Mittlerweile hat der Traubenlandwirt aufgrund dieses Aufrufs schon 500 Kisten an Supermärkte in Asunción verkauft und hofft natürlich, dass die Nachfrage weiter anhält.

Wochenblatt / ABC Color

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4 Kommentare zu “Trauben in Hülle und Fülle

  1. Wo bekommt man hier im Super-Tschopping eines 9.-Weltlandes Trauben zu drei Euro das Kilo. Der Mann träumt wohl. Zu den Preisen, die die hier haben – außer Bananas und Mandiok natürlich – für die Plata bekommst dat in der 1. Welt auch. Und da verdient eine Verkäuferin einiges mehr als 350€ monatlich und der Rohbau inkl. Bewilligungen von hier hat einige Millionen €nen mehr gekostet. Wer noch glaubt, der Paragauy sei billig, ja, in fast jeder Hinsicht. Nur aber nicht in Sache Früchte wie Aprikosen, Trauben, Pfirsiche uva.

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  2. Auch das ist wieder eine Sache, die der hiesige Erzeuger nie verstehen wird.
    Wenn es von einer Sache ( zu ) viel gibt, sinkt der Preis.
    Wenn es ( zu ) wenig gibt, steigt der Preis.
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    @Willy
    Die Preise für Trauben sind nur für den Kunden im Super teuer. Der Erzeuger bekommt – wie überall auf der Welt – nur ein Nasenwasser für seine viele Arbeit.
    Der Produzent bekommt vom Jefe des Super 4 500.- bis 5 000.-/kg.
    Der Kunde darf dafür ab 15 000.-/kg bezahlen. Und das ist noch günstig.
    Viele verlangen bis 25 000.-/kg. Und das für halbvergammelte Trauben, die schon tagelang im Laden liegen, weil sie keiner kauft zu diesem Preis.
    Der Jefe des Super kann aber nicht weniger verlangen, weil die Gewinnspanne von 10 000.- bis 20 000.-/kg so knapp auf Kante genäht ist, daß er kaum was daran verdient.
    *Ironie aus*

    1. Paraguayer haben einen sehr merkwürdigen Sinn von Angebot und Nachfrage. Wenn ich sehe, zu was für einen Preis manche große Supermärkte ihre Waren verkaufen – das ist etwa die Strategie von Luxusgutherstellern, also wenig verkaufen, aber viel verdienen. Ich will gar nicht wissen, wieviel TONNEN von Lebensmittel in diesem Land pro Tag vernichtet werden. Ich hoffe nur, dass verfaulte Früchte wenigstens an Schweine ( essen die sowas?) verfüttert werden. Mein Vater ist ein Kriegskind und hatte wenig zu essen in der Nachkriegszeit. Für ihn (und auch für mich) ist es eine schwere Sünde Lebensmittel wegzuwerfen. Eigentlich müsste es ein Gesetz geben, dass ein Maximalgewicht von Lebensmittel pro Markt entsorgt werden dürfen oder vor dem Ablaufdatum zumindest an Tafeln u.ä. weitergegeben werden. Es gibt eindeutig eine Überproduktion von Lebensmitteln. Aber den wenigen, schwerreichen Marktbesitzern kann man das natürlich nicht zumuten, der kleine, unbedeutende Bürger hat gefälligst zu leiden.

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