Tue nichts Gutes, so widerfährt dir nichts Böses

Itapuá: Ein Deutscher, der vor Jahren eingewandert ist, wie viele andere auch, kämpft um Gerechtigkeit. Das ist schwer, insbesondere in Paraguay. Ein einzigartiger Fall, aber er kann in Paraguay überall so passieren.

Michael Bayer (Name von der Redaktion geändert) wollte nur Gutes. Er verwaltete Ländereien und Kontobewegungen von einem Europäer, Horst Ernst (Name von der Redaktion geändert). Dieser befand sich im Ausland, als das Vorhaben begann. Alles lief wie geplant, jahrelang. Eines Tages kam Ernst wieder zurück nach Paraguay. Im hochbetagten Alter nahm er eine junge Paraguayerin als Ehefrau. Bayer warnte ihn davor. Das war sein Untergang.

Ernst hatte Geld und verklagte den Bevollmächtigten Bayer, der seine Ländereien und Kontobewegungen verwaltete, dass es zu falschen Abrechnungen gekommen wäre. Zum Glück hatte Bayer alle Unterlagen aufgehoben. Aber wie es so in Paraguay ist, der, der anzeigt, ist zuerst im Recht, der Gegner muss das Gegenteil beweisen. Alle Konten von Bayer wurden gesperrt, er lebt von der deutschen Kreditkarte, zum Glück.

Wie geht es weiter?

Der Prozess steht bevor. Bayer muss für die Anwälte fast 100 Millionen Guaranies ausgeben um zu seinem Recht bekommen. „Ich werde den Prozess gewinnen, aber die Kosten sind immens. Diese Woche werden die Anwälte versuchen meine Konten freizuschalten“, sagte er im Telefongespräch gegenüber der Redaktion. Er fügte an, wenn der Prozess gewonnen sei, müsse er Ernst zivilrechtlich verklagen, bezüglich der Anwaltskosten.

Ob dies gelingt wird man sehen. Der Gerichtstermin soll noch vor Weihnachten stattfinden, dann erfolgen weitere Schritte.

„Ich werde nie etwas mehr für andere Leute tun. Letztes Mal rief mich ein Bekannter an und wollte, dass ich ihm bei einer Rechnung der ANDE helfe und übersetzend eingreife. Ich habe keine Zeit und will das nie mehr machen“, sagte Bayer. Er fügte an mit allen Leuten gut auszukommen aber in Zukunft hätte er zwei Mottos parat: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott und tue nichts Gutes, so widerfährt dir nichts Böses“.

Über den weiteren Ausgang werden wir berichten.

Wochenblatt

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

19 Kommentare zu “Tue nichts Gutes, so widerfährt dir nichts Böses

    1. Ich weis nicht wie Alt du bist!
      Sag mir einen Grund warum eine junge Frau einen alten Mann heiratet. Alles seinen Preis!
      Hier geht um Geld in einigen Ländern heiratet man um die Aufenhatsgenehmigung zu bekommen.
      Da zahlen die Herren oden Damen sogar dafür!
      Junge Frauen haben junge Wünsche die Geld kosten können. Ist das Geld nicht mehr so da wird es,in der einen oder anderen Form versucht zu Generierten. Wer nicht aufpasst bei der Damenwahl ist Jagdwild als Mann!
      Ehefrauen kosten Geld wenn sie Kommen und wieder Gehen. Das sollte man nicht so verbissen sehen.

      1. Das ist richtig Wolfgang, aber hier in PY, könnte es nicht nur Geld kosten, sondern wie in vielen Fällen bewiesen, das Leben und alles aufgebaute. Wer hier so naiv, im fortgeschrittenen Alters ist, das eine 18- 30 jährige einen Mann liebt, der 60 oder darüber liegt, ( diese auch noch heiratet ) ist ein kompletter Narr, aber es gibt viele auf der Welt. Ich habe Deutsche hohen Alters in Thailand erlebt, konnten in DE nur mit dem Rolllator sich bewegen, aber dort, viagra in der Tasche und 2 Mädels von 14 Jahren an der Hand. Aber der Herr Ernst, wird sehr unsanft oder überhaupt nicht mehr aufwachen.

  1. In Paraguay zu leben ist, wie auf einem Pulverfass zu leben! Jederzeit ist es möglich, daß ein “lieber Zeitgenosse” sei es Paraguayer oder Deutscher, eine falsche Beschuldigung erhebt. Aufgrund eines absolut konfusen Rechtsverständnis obliegt es daraufhin dem Beschuldigten, seine Unschuld nachzuweisen. Bis das gelingt, wenn überhaupt, drohen finanzieller Untergang durch Vorleistungen an Rechtsanwälte und Gericht, u.U. sogar Haft. Ich kenne zahlreiche solcher trauriger Fälle. Oftmals fängt alles mit banalen Streitigkeiten zwischen den Nachbarn an, mit Mitarbeitern oder Geschäftspartnern (rate ich dringend davon ab!!) oder mit einem Verkehrsunfall, oftmals auch noch konstruiert. Selbst geschäftliche Konkurrenten konstruieren Beschuldigungen um so die Konkurrenz auszuschalten. Sollte der Kläger Mitglied einer politischen Partei sein, hat der Beschuldigte kaum Chancen, weil hier die Amigowirtschaft einsetzt. Daher rate ich jedem Zugewanderten, sich in Paraguay mehr als zurück zu halten, defensiv zu leben und höchste Vorsicht gegenüber den Mitmenschen walten zu lassen. Niemals Geschäftspartnerschaften einzugehen. Die eigenen Landsleute sind davon nach meiner Erfahrung nicht ausgenommen! Größte Vorsicht sollte bei allen Grundstücks-und Immobiliengeschäften gelten. Notare sind in PY nicht wie in Deutschland vertrauenswürdige, amtlich vereidigte öffentliche Personen, sondern in erster Linie Geschäftsleute die oftmals die Interessen des Verkäufers vertreten. Darüber könnte ich schon ganze Romane schreiben. Vorauszahlungen/Reservierungsleistungen sind unbedingt zu unterlassen. Entweder der gesamte Kaufpreis liegt bar auf dem Tisch oder mit bankbestätigtem Scheck, gegen Vorlage des gründlich geprüften Titels durch einen seriösen und bekannten Notar – oder vom Kauf ist Abstand zu nehmen. Aber was schreibe ich hier. Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, daß Gier und Ungeduld die Menschen um den Verstand bringt. Ratschläge kommen meist nicht gut an, oder werden einfach ignoriert. So ist das Unheil vorprogrammiert. Und damit sind die Träume von einem “besseren Leben in Paraguay” wie eine Seifenblase geplatzt. So mancher Einwanderer ging als armer, gebeugter Mensch wieder zurück in seine alte Heimat – dafür reich an Erfahrungen.

    1. Sehr guter Kommentar Manni. Dem gibts fast nichts hinzuzufügen. Es ist allerdings nicht immer nur eine Sache der finanziellen Absicherung, wenn Deutsche in Paraguay scheitern. Häufig fehlt es einfach an Erfahrung oder aber an der notwendigen Intelligenz. Höchst selten suchen die ” Gescheiterten ” die Schuld bei sich selbst. Nein, ALLE anderen sind Schuld. Der Verkäufer, der Nachbar, die Deutschen, die Paraguayer………..nur sich selbst findet man nicht in dieser Aufzählung. Ich sehe mittlerweile die Dummheit als Hauptgrund wenns wieder zurückgeht ins urspüngliche.

    2. schenkt man all dem was Manni hier geschrieben/aufgeführt hat, Beachtung, dann kann eigentlich nichts schieflaufen. Naivität und Dummheit wird bestraft. Hier in Paraguay wie auch sonst wo in der Welt. Es ist halt mal so.

  2. ja, so sehe ich das auch, man möchte helfen, Ratschläge geben ,meinst es gut mit den Warnungen, aber letztendlich glauben die Einwanderer immer den falschen Leuten. Dies ist um so trauriger, da dieser Fehler nur einmal gemacht werden kann, danach mit hängenden Ohren zurück nach Täuschland 🙁

    1. …. mit hängenden Ohren zurück nach Täuschland .. was wohl in solch einer Situation am vernünftigsten ist. Sonst gehen sie nämlich komplett unter. Das “auf sich alleine gestellt sein” ist eben nicht jedermanns Sache.

  3. Ich mag ja in meinem Leben immer gerne ein hilfsbereitr Mensch gewesen sein……aber hier in Paraguay, insbesondere gegenueber meinen eigenen Landsleuten, musste ich es mir aufgrund mehr als schlechter Erfahrungen abgewoehnen um meine Ruhe zu haben. Es laeuft hier neuerdings Volk rum in Paraguay um die man besser einen grossen Bogen machen sollte weil sie, wenn sie ueberhaupt mal den Mund aufmachen nur….sorry fuer den Ausdruck…..nur Scheisse labern. Irgendwo muessen die Irrenanstalten geoeffnet worden sein…. Wuensche allen eine schoene Woche

  4. Kann mal jemand hier sagen, wie ihr Naivitaet und Dummheit definiert?

    Wenn z.b. ein deutscher Rentner nach PY kommt, und sich hier ueber den Tisch ziehen laesst, weil sowas in Deutschland normalerweise nicht passiert, dann ist er naiv, aber dumm?

    Dummheit bedeutet fuer mich, wenn jemand den gleichen Fehler wiederholt.

    Ich denke, jeder hier wurde schon in irgendeiner Weise beschissen. Passiert halt! Man muss halt aufpassen danach und ueberlegen. Spontanentscheidungen sind manchmal nicht die richtigen.

    Dem “Herrn Bayer” wuensche ich viel Kraft und Erfolg beim Gerichtsprozess, und dem Herrn Ernst und seiner Frau soll der Teufel in den Abgrund fuehren.

    1. Du hast Recht Philipp, jeder der in den zumindest letzten 20 Jahren hier eingewandert ist, wurde mindestens einmal beschissen, oder wird es immer noch, weil Gringo, will es aber nicht zugeben. Man macht sich nur lustig, wenn es anderen genauso oder schlimmer ergeht, als einem selber. Beschissen werden, ist die eine Seite. Die andere Seite ist, wenn man weiss, wann die Notbremse zu ziehen ist um nicht komplett unter zu gehen.

    2. Hallo Philip. dieser Bericht sieht die Sachlage ausschliesslich aus der Sicht von ” Herrn Bayer “. Die Andere kennen wir überhaupt nicht. Und glaube bloss nicht, das hier grossartig recherchiert wurde. Eine Meinung sollte man doch erst dann bilden, wenn man beide Sichtweisen kennt. Leider spreche ich aus Erfahrung und bitte auch alle anderen Leser gerade bei solchen Berichten bei denen es um Streitigkeiten zwischen Deutschen geht, nicht auf subjektive Berichterstattung zu urteilen.

  5. Manni hat völlig recht. Alle die hier eine Immobilie kaufen möchten ist anzuraten zuerst das Haus zu mieten, sämtliche Abklärungen tätigen zu lassen und dann den ganzen Betrag auf ein Mal zu zahlen. Der Käufer hat das Recht den Notar auszuwählen. Doch wer neu in Paraguei ist, wer kennt schon einen Notar?
    Die Masche ist folgende: Beide Parteien gehen zum Notar des Verkäufers. Dort unterschreibt der Käufer einen Vorvertrag und muss bis zu einem bestimmten Datum einen Anzahlung leisten, sagen wir die Hälfte. Der Notar ist verpflichtet zu recherchieren, ob mit der Immobilien alles i.o. ist, zB. ob alle Rechnungen bezahlt sind und kein Embargo auf dem Titel liegt.
    1. Wer tritt nach der Zahlung einer Anzahlung vom Kauf zurück. Man wird größte Mühe haben seine Anzahlung zurück zu bekommen.
    2. Hat man dann alles bezahlt bekommt man irgendwann dann den Titulo. Ob dann ein Embargo, das auf den neuen Käufer übertritt, darin aufgeführt ist, sieht man erst dann. Und dieses Embargo kriegt man nicht mehr raus, außer der neue Käufer bezahlt zusätzliche Schulden seiner Vorgänger. Der Notar ist dafür nicht mehr zu belangen.

Kommentar hinzufügen