Asunción: Die Wetterlage in der Chaco-Region versetzt den paraguayischen Viehsektor in Alarmbereitschaft. Die Folgen spiegeln sich bereits in den lokalen Fleischmarktpreisen wider.
Die schweren Regenfälle im paraguayischen Chaco verursachen laut Miguel Reinau, Präsident der Brangus-Assoziation von Paraguay (ACBP), ernsthafte Probleme für die Straßeninfrastruktur und die Viehproduktionskette.
Zu den am stärksten betroffenen Gebieten zählen General Díaz, Margarita und die Grenze zu Argentinien, wo die Überschwemmungen des Flusses Pilcomayo und starke Regenfälle die Straßen völlig unpassierbar gemacht haben. „Die Situation beeinträchtigt sowohl den Lebensmittel- als auch den Gesundheitssektor der Region. Mancherorts kommen nicht einmal Allradfahrzeuge oder Traktoren durch“, warnte Reinau.
Die besorgniserregende Situation, die durch die anhaltenden und intensiven Regenfälle im paraguayischen Chaco verursacht wird, wirkt sich direkt auf den Zustrom von Mastrindern zu den nationalen Fleischverarbeitungsbetrieben aus, die sowohl den Inlandsmarkt als auch den Exportmarkt beliefern.
Infolgedessen kam es zu einem leichten Anstieg der Fleischpreise, der nicht nur auf die Witterungsbedingungen, sondern auch auf die wachsende internationale Nachfrage zurückzuführen war. Paraguay gewinnt an Präsenz auf Märkten wie den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko und Israel, Ländern, die in den letzten Monaten ihre Importe von paraguayischem Rindfleisch erhöht haben.
Wenig Schlachtungen
„Die Schlachtungen in den Schlachthöfen sind aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Tieren um 50 Prozent zurückgegangen. Zwar herrscht kein Mangel, aber das Angebot sinkt, was die Preise in die Höhe treibt“, erklärte Reinau.
Was Supermärkte und Fleischereien angeht, versicherte Reinau, dass es an Rinderrippen – einem der beliebtesten Fleischstücke während des bevorstehenden Maifeiertags – nicht mangeln werde. Andere Teilstücke, etwa Vakuum-Schnitte, könnten jedoch teurer werden, sagte er, weil mehr Fleisch exportiert werde als Fleisch mit Knochen, das im Ausland praktisch nicht verkauft werde.
Er wies außerdem darauf hin, dass die Fleischpreise bei anhaltend schlechten Wetterbedingungen wahrscheinlich das ganze Jahr über hoch bleiben würden.
Dies ist sowohl auf interne als auch auf externe Faktoren zurückzuführen. „In diesem Jahr werden die Preise aufgrund mehrerer Umstände mehr oder weniger stabil bleiben: Überschwemmungen, fehlende Straßen und hohe Nachfrage aus den USA zum Beispiel“, sagte er.
Abschließend wies Reinau darauf hin, dass die Viehzüchter seit fünf Jahren unter Dürre leiden und hohe Kosten für Treibstoff, Futter und Logistik verursachen. „Jetzt besteht das Ziel darin, einen Teil der Verluste wiederzuerlangen, aber leider werden all diese Kosten letztlich an den Verbraucher weitergegeben“, so Reinau abschließend.
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