Um keine Ausrede verlegen

Asunción: Wenn Pedro Alliana Mario Abdo in Schutz nimmt bezüglich der Kontrolle der Fonds von Itaipú und Yacyretá ist etwas oberfaul. Alliana behauptet, dass man auch die aktuelle Arbeit kaum Zeit hätte dies auch noch zu überprüfen.

Die Bürgermeisterwahlen stehen an und die Präsidentschaftswahlen brauchen auch Finanzierungen aus Quellen, die besser keiner kennen sollte und für die keiner Rechenschaft schuldig sein sollte. Dies dürfte der wahre Grund für das Veto Abdo’s sein, da man da ohne Rot zu werden aus dem vollen Töpfen (mehr als 100 Millionen US-Dollar jährlich) der Sozialausgaben von Itaipú und Yacyretá schöpfen kann. Doch die sekundäre Frage wäre welche Arbeit die Abgeordneten noch so haben, wenn es gerade einmal pro Woche schaffen im Abgeordnetenhaus oder nur virtuell an einer Sitzung teilzunehmen.

Alliana sagte bei einem Radiointerview, dass er für Kontrollen bei den Geldern für soziale Aufwendungen sei. „Wir wollen, dass man sie notwendigen Kontrollen macht, um mehr Transparenz zu haben. Doch der Fall der binationalen Körperschaften ist kompliziert. Wir sind eigentlich dagegen, denn durch die aktuelle Arbeitslast hätten wir erhebliche Probleme dies auch noch zu durchleuchten.“

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Um keine Ausrede verlegen

  1. Das erste was mir extrem auffiel, nachdem ich vor 17 Jahren nach PY auswanderte war, daß in dieser ansonsten freundlichen Kultur, gelogen wird, daß sich die Balken biegen. Das geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Die Ausreden kommen meist blitzschnell, ohne groß zu überlegen und ohne äußerliche Regung. Dafür sind die Ausreden meist mehr als saudumm, so daß man sich schon fragen muß, ob man es mit Idioten zu tun hat, die glauben, ihresgleichen vor sich zu haben. Wer lange genug hier lebt dürfte sich angewöhnt haben grundsätzlich jeder Aussage und Zusage ein Mindestmaß von Mißtrauen entgegen zu bringen und besser alles gründlich zu überprüfen was einem verbal angeboten wird. Besonders sollte man Politikern mißtrauen, denn gerade diese Spezies ist Meister darin viel zu reden ohne konkreten Inhalt, Lügen ohne Skrupel dabei zu empfinden, sowie Fakten total auf den Kopf zu stellen, gepaart mit einer perfekten Fertigkeit den berechtigten Kläger am Ende als den Beklagten und Verleumder darzustellen – und wenn es ganz dumm kommt, noch vor Gericht zu zerren um ihn wegen Verleumdung fertig zu machen. Dagegen sind wir Europäer wirklich naive Einfaltspinsel die meist immer noch (wenigstens ein bißchen) an das Gute und Aufrechte im Menschen glauben wollen.

  2. Genau, die haben viel zu viel zu tun, die armen Abgeordneten. Und bei Itaipu arbeiten nur ehrenwerte Damen und Herren, die niemals das Geld veruntreuen würden. So, erledigt, nächste Frage.

  3. Moyses Comte de Saint-Gilles sur Ludersac

    Sagen sie mir mal wann zum letzten mal in irgendwelcher Kooperative jemals die Buecher und Geldquellen oeffentlich zugaenglich gemacht wurden. Bei den Mennoniten wohl zuletzt als es die Ohm’s noch gab in den 60gern und 70gern wo noch mit Vales und Anschreiben eingekauft wurde. Damals wurde noch jedes Jahr neu gewaehlt ob der Oberschulze ein Gehalt bekaeme, ob es den Oberschulzenposten ueberhaupt noch geben solle und so weiter in etwa wie wenn in Paraguay oder Deutschland jedes Jahr das Volk waehlt ob es den Posten des Praesidenten/Bundeskanzler ueberhaupt geben wird und ob man sich es leisten kann dem ein Gehalt zu geben.
    Auch bei den Mennoniten haben promovierte Uniabsolventen nur eines zum Ziel und zwar sich irgendwo in der Verwaltung unterzubringen und sozusagen zu verbeamten. Es gibt genug promovierte Chemiker in den Mennonitenkolonien die durchaus ein zweites BioNtech, Bayer oder Pfizer aufstellen koennten und Medikamente und Viehmedizin herstellen aber entweder das ganze wird systematisch a la UdSSR von den 3 Chacokolonien abgewuergt oder man zahlt den Sitzmeistern in Verwaltungspositionen ein viel zu hohes Gehalt – wohl eine Kombination von beidem. In fast 100 Jahren gibt es nur ein Dutzend Molkereien und Schlachthoefe in ganz Paraguay die fast allesamt Kooperativen gehoeren. Das bedeutet die Produzenten wird zu wenig Preis bezahlt. In Indien hat jedes Dorf seine eigene Fabrik was dann ein multiples an Arbeitsstellen bedeutet. Ansonsten kommen ja die eigenen Leute gar nicht mal an Posten in den Kooperativsbetrieben sondern man bevoelkert alles nur mit Paraguayern.
    Das Resultat ist eine zunehmend sinkende Geburtenrate da niemand mehr wirtschaftlich durchblickt und wenig Zukunft sieht.
    Da muss unbedingt eine liberale Regierung her die den Sauhaufen mal aufmischt und dem Treiben ein Ende bereitet.
    https://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=pa&v=25&l=es
    Die Natalitaetsrate ist in Paraguay vom Jahr 2000 von 31/1000 Einwohner auf 16/1000 Einwohner im Jahr 2018 gesunken. Das sind in 18 Jahren rund 50% (exakt 47% gesunken) was diese gesunken ist, oder die Leute bekommen halb so viele Kinder. Das hat wohl mit einem wachsenden Verantwortungsbewusstsein zu tun wo man die oekonomischen Verhaeltnisse und Erwartungen in betracht zieht.
    Auch auf Paraguay kommt rasch das Gespenst der Ueberalterung zu.
    Hier sehen sie dass immer mehr Leute in Paraguay an AIDS angesteckt werden. Das wird bald exponentiell hochgehen.
    https://www.indexmundi.com/g/g.aspx?v=35&c=pa&l=es
    Bei der Polyamorie der Paraguayer zeigt diese Graphik deutlich dass doch recht viele Paraguayer Kondome benutzen duerften – sonst saehe man eine exponentiell ansteigende Kurve.

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