Unfall mit diplomatischer Immunität

Asunción: Ein Angehöriger der amerikanischen Botschaft verursachte einen schweren Verkehrsunfall mit einem Motorradfahrer. Er liegt auf der Intensivstation. Jedoch weigerte sich der Verursacher seine Daten sowie einen Alkoholtest abzugeben.

Der Unfall ereignete sich in der Nacht auf Dienstag im Stadtteil Sajonia. Der 27-jährige Diplomat, in einem GMC unterwegs, stieß mit einem Motorradfahrer zusammen, der als Lieferbote unterwegs war. Dieser wurde schwer verletzt in das Notfallkrankenhaus eingeliefert. Der Unfallverursacher blieb unverletzt.

Beamte von der Nationalpolizei aus dem 1. Kommissariat nahmen den Unfall auf. Jedoch wollte der Autofahrer keine Angaben zum Geschehen sowie seine persönlichen Daten abgeben. Zudem verweigerte er einen Alkoholtest, mit der Begründung er sei Diplomat im Dienst der US-Botschaft.

Auf dem Kommissariat wurde der Ausländer als Cristopher David Johnson identifiziert. Die Staatsanwaltschaft ordnete kurz darauf seine Freilassung an. Der angefahrene Motorradfahrer erlitt mehrere Knochenbrüche und eine Verletzung der Lunge. Er liegt auf der Intensivstation.

Diplomaten sind „in Ausübung der dienstlichen Tätigkeit als Mitglied der Mission vorgenommenen Handlungen“ dank des Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen geschützt, sie genießen also Immunität. In der Regel wirkt sich dies auch auf die strafrechtliche Verfolgung aus. Diplomaten dürfen also nicht festgenommen oder angeklagt werden. Auch für das Fahren unter Alkohol oder Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken oder Geschwindigkeitsüberschreitungen können sie nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “Unfall mit diplomatischer Immunität

  1. Hab es heute morgen in den Morgennachrichten gesehen und da waren sie alle empoert deswegen. Aber warum? Die hiesigen Politiker, einflussreiche Leute sowie Freunde und Familie von Richtern oder Staatsanwaelte werden doch auch nicht bestraft, wenn sie jemanden über den Haufen fahren. Und das geschieht wesentlich haeufiger, als wenn ein Diplomat einen Unfall baut. Naja, vielleicht auch ein bisschen Zaehneknirscherei, dass man einen “Yanqui” (=viele Dollars) nicht belangen konnte.

    Dieser “Diplomat” ist laut Nachrichten übrigens erst 27 Jahre alt.

    1. Wer sagt Diplomat schuld ist,die Motorradfahrer sind keine Heiligen!!!!!
      Philipp Diplomaten haben überall in der Welt Narrenfreiheit!
      Machen sie große Scheiße , werden sie Ausgewiesen!
      Hier braucht niemand ein Geschrei zu machen. Das Auto ist versichert.Der Mann ist mit Sicherheit auch Privat- Haftpflichtversichert. Hier zahlt kein Steuerzahler hier zahlt die Versicherung.
      Über die des Unfallverursachers oder die der Botschaft/Staat.Normal wird das diskret Geregelt!
      Merke:
      Das ist ein US-Bürger, der ist auch in den USA zu verklagen wenn es sein muss. So ab 10000$ Schaden geht es los
      auf Erfolgsbasis/Pro Bono, die Anwälte werden dann für viel Bewegung sorgen. 10000$ ist hier viel zu wenig Schmerzensgeld nach US-Recht!

  2. Phillip
    wenn hier ein Unfall geschieht, ist grundsätzlich der Autofahrer schuld ( ist ja klar, wer sich ein Auto leisten kann, muß ja viel Knete haben…. )
    Selbst wenn ein total besoffener Motociclista in ein korrekt geparktes Auto knall und dabei ums Leben kommt, “darf” der Autofahrer für alle Kosten aufkommen. Was parkt er denn auch seine Karre genau da, wo der Besoffene von der Straße abkommt!

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