Unregelmäßigkeiten bei Landenteignung eines Deutschen

Yrybucuá: Die Bewohner der Kolonie Alemán Cue berichten über mafiaartige Methoden durch Richter und Politiker. Sie wollen ihnen ihre Grundstücke wegnehmen und wehren sich nun dagegen. Der Vorfall nimmt an Schärfe zu.

Vorgestern kam es zu massiven Protesten vor dem Regionalbüro des Instituts für ländliche Entwicklung und Land (Indert) in San Estanislao. Die Kolonie hat einen Umfang in der Größenordnung von 570 Hektar.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass das Land von einem Deutschen enteignet wurde. Sein Name lautete Hans Adolf Rhode Ulrich. Er besaß die Fincas 3.828 und 6.188, die in drei Linien aufgeteilt waren. Das Land wurde dem Indert 1997 zugesprochen, aber schon seit 1991 leben Familien in der Kolonie Alemán Cue, teilweise auch noch deutsche Nachfahren. Ulrich war verstorben und hatte keine Erbberechtigten, deshalb wurde drei Jahre nach seinem Tod das Enteignungsverfahren eingeleitet.

2012 nun erschien Antonio Frutos Florentin als Eigentümer einer der drei Linien des damals enteigneten Land von Ulrich. Es präsentierte einen Grundstückstitel von dem Indert, der 257 Hektar umfasst. Vor kurzem erschien Benjamin Adaro Monzón. Er behauptete, die zwei weiteren Linien zu besitzen, die 313 Hektar groß sind. Monzón ist Richter aus Yuty und Colorado Politiker in der Zone.

Die Bewohner beschweren sich, dass sie angeblich vom Monzón eingeschüchtert worden wären. Sie sollen die Kolonie verlassen oder für die Grundstücke bezahlen.

Felipe Duarte, Leiter der Kolonie, erklärte, es sei bemerkenswert, dass die beiden Personen genau die 570 Hektar besitzen würden, auf denen die Kolonisten leben würden.

Der Anwalt der Bewohner, Mario Duré, betonte, es seien wahrscheinlich Unterlagen durch unehrliche Beamte vom Indert und anderen staatlichen Institutionen manipuliert worden.

Quelle: ABC Color

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6 Kommentare zu “Unregelmäßigkeiten bei Landenteignung eines Deutschen

  1. Deutsches Kapital ist in Paraguay erwünscht – aber ansonsten möchte man sie gerne los werden. Oder wie anders kann man die verbrecherischen Versuche sonst deuten, mittels Manipulationen den deutsch stämmigen Siedlern ihr Landeigentum weg zu nehmen? Gerade lese ich, daß Deutschland eine geplante Eisenbahnverbindung zwischen Bolivien und Paraguay finanziell unterstützen wolle. Wenn die deutsche Regierung, vertreten durch die Botschaft in Paraguay, ihre Landsleute halbwegs vor Unrechtsgeschehen im Ausland schützen will, dann wäre hier ein Hebel in die Hand gegeben. Allerdings kann ich mir vorstellen, daß die Botschaft bzw. deutsche Regierung dazu kein großes Interesse hat, wenn sie von Deutschen in Paraguay immer wieder in übler Art und Weise beleidigt und diffamiert wird, wie z.B. hier in Kommentaren. So mancher Heißsporn sollte sich daher immer vorher überlegen was er mit seinen “mutigen Sprüchen” für sich selbst und die Gemeinschaft der Auslandsdeutschen anrichtet.

  2. Hallo Manni, wenn du den Artikel tatsächlich gelesen hättest wäre dir aufgefallen, dass die Überschrift mal wieder Clickbait war, denn im Artikel wird nix erwähnt von finanzieller Beteiligung der Deutschen. Dies zum Thema Heissporn!

    1. Christian, in dem genannten Artikel findet man folgenden Satz:
      Beide Staatsoberhäupter erklärten, es bestünde ein Angebot der deutschen Regierung das Mega Projekt zu finanzieren.

  3. Wenn Adolf Rhode Ulrich verstorben ist und keine Erbberechtigten hatte, dann geht das Land in Staatsbesitz über. So weit so gut.
    Nun wäre es gut zu prüfen ob und wie Frutos und Monzón – die beiden neuen Eigentümer aus dem Colorado-Filz – zu diesen Ländereien gekommen sind. Sie werden wohl rechtsgültige Grundbucheinträge haben, die sie mit einem Einkommen von 300 Euro monatlich finanziert haben wollen. Fragt sich wie das gehen soll, aber kontrollieren wird das wohl niemand.

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