Unschlüssige Verteidigung

Asunción: Die drei Angestellten des Abgeordnetenhauses die im Wochenendgrundstück von José María Ibáñez ihren Dienst versahen anstatt in der Hauptstadt in einem Büro wurden deswegen angeklagt. Zur Verteidigung der Version, dass sie wirklich in Asunción arbeiten, traten Nachbarn auf die die drei Angestellten angeblich tagtäglich zum Bus gehen sahen. Während der Präsident des Abgeordnetenhauses trotz Anklage die Neuverpflichtung der drei Beschuldigten ankündigt zeigt einfache Mathematik auf, in welcher brenzlichen Lage sich die Verteidigung befindet.

Éver Isaac Falcón, Fabio Hernán Gómez und Viviana Falcón erhielten laut Aufzeichnungen des Abgeordnetenhauses jeder einen Lohn von 2.500.000 Guaranies, von denen der Gesetzgeber laut ihrer Aussage seinen Anteil einbehielt. Von dem Rest, 2.500.000 Guaranies für alle drei Angestellten, kann man pro Monat gerade einmal tagtäglich den Bus von Areguá nach Asunción und zurück bezahlen.

Ebenso verhält es sich mit dem Sekretär von Ibáñez, Marcial Speranza Jara, der anscheinend als Namensgeber eine 3.999 Hektar große Parzelle im Chaco kaufte, die den Namen der Tochter des Abgeordneten trägt. Auch sein Lohn würde nach Abzug der Busfahrt nach Hause nicht reichen eine so große Parzelle zu kaufen, geschweige denn ohne Auto dahin zu kommen. Die öffentliche Ankündigung der Vermessung die ein Teil des Kaufprozesses ist und 500.000 Guaranies kostet, wurde von der Ehefrau des Abgeordneten, Lorena Plabst, beglichen, was weitere Zweifel daran aufkommen lässt das Speranza der Eigentümer ist. Die ersten Tage im März werden zeigen, ob Ibáñez Unterstützung oder Ablehnung erfährt wenn über seinen Entzug der Immunität abgestimmt wird.

(Wochenblatt / Última Hora)

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2 Kommentare zu “Unschlüssige Verteidigung

  1. Es geht eben nichts über einen gut funktionierenden Rechtsstaat. Obwohl Beweise zu Dutzenden vorliegender versucht man alles um die gelogene Version des Herrn Parlamentariers zu unterstützen. Es wird Zeit geschunden, Zeugen gesucht die das Gegenteil behaupten und überhaupt alles getan um ihn vor den Krallen der Justiz zu retten. Wäre der Parlamentarier so unschuldig wie er es immer vorgibt, dann hätte er schon lange um die Aufhebung seiner Immunität gebeten.

    Man stelle sich vor, einer der Beteiligten hat bereits gestanden (Interview mit ABC), ruft dann aber alles wieder auf Anraten der Rechtsanwältin zurück und die Justiz wie immer blind und taub.

    Jeder Normalsterbliche wäre aufgrund dieser Beweislast schon längst in Tacumbu.

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