Unsicherheit und ohne Geld

Asunción: Ein Vertreter der Händler vom Mercado 4, César Cáceres, gab bekannt, dass in den letzten Monaten zwischen 700 und 1.000 Geschäfte wegen mangelnder Verkäufe geschlossen worden seien.

Er arbeitet seit 18 Jahren auf diesem Markt und hat noch nie ein solches Phänomen erlebt. Obwohl alle Händler von der Pandemie betroffen waren, hofften sie auf Kreditlinien, um die Krise zu bewältigen, aber es war ihnen unmöglich, die Anforderungen zu erfüllen und es gab keine Unterstützung von der Regierung.

Angesichts dieser Situation mussten viele drastische Maßnahmen ergreifen, die Räumlichkeiten endgültig schließen und nach anderen Arbeitsmöglichkeiten suchen. Einer der Hauptgründe für das Fehlen von Käufern ist laut Cáceres aber neben dem Geldmangel die Unsicherheit. Die Menschen fühlen sich auf dem Markt nicht sicher.

Ruth Mendelson von der Kaufmannsvereinigung des historischen Zentrums von Asunción gestand ein, dass die wirtschaftliche Reaktivierung nach der Pandemie nur langsam vorankomme. Die Unternehmen hoffen, dass sie mit der Rückkehr zum Unterricht und den für den Beginn des Schuljahres typischen Einkäufen Sauerstoff tanken können. Einkaufszentren, Bars und Restaurants überleben kaum, weil sie vom Staat in Steuerangelegenheiten nicht mit einigen Ermäßigungen bevorzugt wurden, um der Pandemie zu begegnen und hinzu kommt das ernste Problem der Unsicherheit in der Region.

Der Ingenieur Enrique Duarte von der paraguayischen Industriegewerkschaft (UIP) räumt ein, dass ein unsicheres Land Investitionen abschreckt und dies die Schaffung neuer Arbeitsplätze verhindert. Die berüchtigten Straftaten wie Raubüberfälle, Entführungen und Morde durch Auftragskiller zerstören das Image des Landes und treffen die Wirtschaft schwer.

Auf der Straße bitten die Menschen um Sicherheit. Unterdessen ignorieren die politische Klasse der Colorados und der Opposition, die in ihre internen Parteikämpfe verwickelt sind, die Menschen mit der zugrunde liegenden Frage: Was machen wir mit der Unsicherheit?

Die Politiker verachten Bürgerprobleme und priorisieren ihre Interessen und konjunkturellen Launen. Niemand kümmert sich um die politischen Streitereien und Gesetzesvorlagen, die oft hin und her gereicht werden. Auf der Straße herrscht Unsicherheit, es gibt kein Geld und die Bürger sind müde. Sie haben keine Zeit zu demonstrieren und mit einem massiven Aufgebot Veränderungen zu fordern, die Menschen versuchen jeden Tag zu überleben, um das Essen auf den Tisch zu bringen. Die Regierung muss auf die Probleme der Menschen im politischen Wahlkampf reagieren. Warum wollen sie an der Macht bleiben, wenn sie jetzt, wo sie sie das Zepter in der Hand haben, nicht in der Lage sind, auf die Forderungen der Bürger zu reagieren?

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