Urgroßvater gründete deutsche Kolonie: Urenkelin ohne Rast und Ruh

Encarnación: Helli Maria Fischer ist eine Frau mit einer tadellosen Karriere im Dienst ihrer Gemeinschaft. Mit einem großen Zugehörigkeitsgefühl zu Bella Vista – einer Stadt, die von ihrem Urgroßvater als Kolonie gegründet wurde – zeichnete sich die studierte Lehrerin seit ihrer Jugend durch ihren Sinn für Solidarität und den Wunsch aus, sich für ihre Region einzusetzen.

Obwohl sie zum Studium und zur Erlangung seines Lehrdiploms in den Chaco gehen musste, kehrte sie sofort in ihre geliebte Heimatstadt zurück, wo sie bald in vielerlei Hinsicht zu einer wichtigen Referenz im täglichen Leben der Stadt wurde.

Fischer (li. im Beitragsbild), mittlerweile 67 Jahre alt, jedoch ohne Rast und Ruh, war 41 Jahre lang als Lehrerin in verschiedenen Bildungseinrichtungen in Bella Vista und den Vereinigten Kolonien tätig. Gleichzeitig entwickelte sie ihren Dienst für die Gemeinschaft als Mitglied verschiedener Schul-, Feuerwehr-, Pflegeheim-, Sport- und Gemeindekommissionen. Fischer war die erste Frau, die in ihrer Kommune zur Stadträtin gewählt wurde. Sie bekleidete das Amt abwechselnd zwei Mal.

„Ich habe den Beruf des Lehrers 41 Jahre lang ausgeübt und geliebt. Ich bin Mutter eines Sohnes und Großmutter von zwei Enkelkindern. Und alles, was ich für die Gemeinschaft getan habe oder weiterhin tun werde, ist aus Liebe zu dieser wunderschönen und geliebten Stadt Bella Vista entstanden, dessen Gründer mein Urgroßvater Erdmann Fischer war“, berichtete die 67-Jährige.

Ihr Talent ist noch vielseitiger. Fischer ist Gründerin der Freiwilligen Feuerwehr in Bella Vista, baute mit einer Kommission eine Aussegnungshalle für Verstorbene und moderierte jeden Sonntag die Radiosendung Ecos alemanes.

Bella Vista ist ein Distrikt im Departement Itapúa von Paraguay, benannt nach der gleichnamigen Stadt. Die Kolonie wurde am 12. Oktober 1918 von den deutschen Einwanderern Erdmann Fischer und Josef Bohn als Kolonie am Ufer des Río Paraná gegründet. Im Zuge dessen fand am vergangenen Mittwoch auch ein großer Festakt statt, bei dem alle Geschäfte in Bella Vista geschlossen waren, nachdem dieser Tag von der Stadtverwaltung zum Feiertag erklärt worden war. Der Urgroßvater von Max Fischer (re. im Beitragsbild) soll einer der ersten Administratoren, in etwa so etwas wie ein heutiger Bürgermeister, der neu gegründeten Kolonie gewesen sein.

Seit dem 4. September 1959 hat Bella Vista den Status eines Distrikts im Departement Itapúa von Paraguay.

Bella Vista erstreckt sich über eine Fläche von 285 km² und hat etwa 8.000 Einwohner. Der Distrikt ist umgeben von den Nachbardistrikten Pirapó und Obligado, im Süden grenzt er an den Fluss Paraná und damit an Argentinien.
Bekannt ist der Distrikt vor allem für den Anbau von Yerba. Vor dem Rathaus hat man ein Denkmal gesetzt, das den Strauch und die Pflanze symbolisiert.

Wochenblatt

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