US-Viehzüchter wehren sich gegen Rindfleischimporte aus Paraguay

Washington: Die Einfuhr von paraguayischem Rindfleisch in die Vereinigten Staaten hat zu Kontroversen und Widerstand seitens der U.S. Cattlemen’s Association geführt. Der Verband äußerte sich besorgt über die niedrigen Produktionsstandards in Paraguay und das mögliche Risiko der Einschleppung der Maul- und Klauenseuche, obwohl in den letzten zehn Jahren in dem südamerikanischen Land keine Fälle aufgetreten sind.

Die Opposition der US Cattlemen’s Association wurde durch eine deutliche Erklärung bekannt gemacht, in der sie ihre Ablehnung der vom Animal and Plant Health Inspection Service des US-Landwirtschaftsministeriums vorgeschlagenen Änderungen zum Ausdruck brachte. Als Gründe wurden u.a. der Schutz der Gesundheit der einheimischen Viehbestände, Verluste auf dem Bauernmarkt und die niedrigen Produktionsstandards in Paraguay genannt.

Nach einer von den Rinderzüchtern durchgeführten Analyse wird geschätzt, dass die Einfuhr von paraguayischem Rindfleisch Verluste zwischen 12 und 23 Millionen US-Dollar pro Jahr verursachen könnte. Außerdem warnte der Verband, dass die Tatsache, dass eine Herde geimpft ist, keine Garantie dafür ist, dass alle Tiere frei von Maul- und Klauenseuche sind, was dazu führen könnte, dass Rindfleisch von einem infizierten Tier eingeführt wird.

Der Präsident der U.S. Cattlemen’s Beef Association, Justin Tupper, betonte, dass das Land seit 1929 frei von MKS sei und dass ein Ausbruch der Seuche verheerende Folgen hätte, da die Rinderindustrie eine entscheidende Rolle für die Lebensmittelversorgung des Landes spiele.

Tupper erklärte unverblümt: “Die Öffnung unserer Grenzen für riskanten Handel ist ein Risiko, das ich nicht einzugehen bereit bin”, und forderte die sofortige Rücknahme des Vorschlags.

Es ist erwähnenswert, dass die Vereinigten Staaten ein Gesetz haben, das die Einfuhr von Rindfleisch aus Ländern verbietet, in denen die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist; daher wurde eine Änderung der Verordnung vorgeschlagen, um die Einfuhr von paraguayischem Rindfleisch zu ermöglichen. Die Stellungnahme gegen die U.S. Cattlemen’s Association erfolgte im Rahmen der Stellungnahmephase, die am 26. Mai endete und in der insgesamt 73 Kommentare für und gegen die Zulassung von paraguayischem Rindfleisch eingingen.

Justin Tupper äußerte sich auch besorgt darüber, wer hinter der Entscheidung steht, die Einfuhr von Frischfleisch aus Paraguay zuzulassen, da dies seiner Meinung nach Risiken für die Gesundheit von Haustieren in den Vereinigten Staaten, den Lebensunterhalt der Erzeuger und die weltweite Artenvielfalt mit sich bringt.

Der Präsident der U.S. Cattlemen’s Beef Association betonte, dass das Land mit durchschnittlich 12 Millionen Tonnen pro Jahr der größte Rindfleischproduzent der Welt sei. Er wies darauf hin, dass Rindfleisch unter hohen Qualitäts- und Produktionsstandards produziert wird und dass die Rinderproduzenten strenge Tierschutz-, Umwelt- und Arbeitsstandards einhalten.

Andererseits wurden die unterschiedlichen Standards zwischen den Vereinigten Staaten und südamerikanischen Ländern wie Paraguay und Brasilien hervorgehoben. Tupper wies darauf hin, dass die Viehwirtschaft in Paraguay von 1987 bis 2012 zur Zerstörung von fast 4,4 Millionen Hektar Land und Wäldern geführt hat, die reich an biologischer Vielfalt sind, um die Viehzucht in der Region Gran Chaco auszuweiten.

Abschließend erklärte Tupper, dass Paraguay zwar einige Fortschritte bei der Eindämmung der Entwaldung gemacht hat, das Risiko der Entwaldung pro Tonne Rindfleisch jedoch mehr als zehnmal so hoch ist wie bei brasilianischen Rindfleischexporten.

Wochenblatt / El Nacional

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2 Kommentare zu “US-Viehzüchter wehren sich gegen Rindfleischimporte aus Paraguay

  1. Irgendwie auch ein wenig doof und nicht sonderlich ökologisch, totes Fleisch vom Paragauy aus nach USA zu karren. Die haben doch selbst genug Rindviecher in den USA. USA exportiert ihr totes Fleisch auch. Könntens dat ja einfach selbst behalten und artig aufessen. So müsste der abgemagerte Yankee keinen Hunger leiden und Rindviecher aus Paragauy importieren. Naja, mir soll es recht sein, wenn die von hiesigen Autobahnen nach USA verfrachtet werden. Erhöht die hiesig Sicherheit im Straßenverkehr doch wenigstens ein wenig.

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  2. Lukas 24,34 Der HERR ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!

    Ab dem 16. Jahrhundert haben die Engländer die ganzen Hochwälder Nordamerikas an der Ostküste, also Neuenglands, abgeholzt. Diese Wälder reichten bis in den halben Kontinent. Die waren so um die Zeit Napoleons dann 1800 bis 1850 allmählich ganz abgeholzt und man machte weiter an der Westküste. Heute kommt all das Holz Nordamerikas fast ausschließlich von der Westküste da die Ostküste bis 1850 vollständig abgeholzt wurde. Das waren majestätische Hochwälder die allesamt abgeholzt wurden.
    America’s Forests: A History Of Resiliency And Recovery – https://www.youtube.com/watch?v=EWMejNKeqs0
    Jetzt kommen sie hierhin und bejammern diesen miserablen Strauchbusch im Chaco der nur niedriges Strauchholz ist im vergleich zu den majestätischen Hochwäldern Neuenglands um 1600.
    Exzellentes Video der Abholzung der amerikanischen Urwälder. Solch majestätische Wälder sah Europa nur noch zur Zeit des Varus im Teutoburger Wald. Ab 1100 A.D. wurden auch in Europa schon weite Teile der Urwälder gefällt.

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