Verurteilte Straftäter sollen sich im Chaco selbst versorgen

Filadelfia: Kaum kam es zu einer blutigen Gefängnismeuterei kommen Abgeordnete aus allen Löchern mit Vorschlägen. Einer der am polemischsten Ideen kommt von Edgar Ortíz, der schon in der Vergangenheit von einer Gefängnisinsel sprach.

Abgeordneter Ortíz, der zwar zur PLRA gehört, aber nur dem ANR Flügel von Cartes dient, erklärte einem Cartes-Medium, dass er morgen ein Gesetzesvorschlag diesbezüglich einreichen wird.

Der Parlamentarier will verurteilte Straftäter in den Chaco schicken, “wo sie sich mit etwas Landwirtschaft selbst versorgen sollen. Sie sollen weit weg von der städtischen Bevölkerung ihre Strafe verbüßen. Der Staat soll nur Fleisch kaufen, den Rest müssen sie selbst anbauen. Paraguay ist kein Hotel, es gibt keinen Grund sie durchzufüttern”.

Diese reißerischen Phrasen mögen sich zwar schön anhören sind aber nicht weiter als billiger Populismus, da man international viel zu viele Übereinkünfte unterzeichnet hat um nun gegen sie zu verstoßen, Menschenrechte inklusive. Sicherlich haben schon viele darüber nachgedacht, aber umsetzbar ist es nicht wirklich. Selbstversorgung klappt in Ostparaguay mit erfahrenen Bauern nur selten. Wie soll dass im Chaco klappen, wenn es ein paar Monate nicht regnet?

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Wochenblatt / Hoy

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9 Kommentare zu “Verurteilte Straftäter sollen sich im Chaco selbst versorgen

  1. Nun, natürlich würden diese Leute sicher extrem hungern, das würde zur Vermehrung von Geiern führen, während die Überlebenden sich in der Gegend mit Raubzügen versuchen durchzuschlagen. Wie einsam sollen sie denn leben und hätten sie denn wenigstens Unterkünfte? Auf der anderen Seite haben viele Siedler früher mal so angefangen, bei nahezu null. Ob das aber unter Zwang funktioniert, wage ich zu bezweifeln, ich glaube eher, dass sie eine Gefahr darstellen, da sie evtl. ein Auto erbeuten könnten und in die Stadt fliehen, wo sie ihren alten Tätigkeiten wieder nachgehen…
    Ich bezweifle, dass der Abgeordnete das richtig durchdacht hat, es würde mich wundern.

  2. Na, ja. Wenn man die ganzen internationalen Abkommen und Übereinkommen unterzeichnet, dann hätte man sich ja vorher überlegen müssen wie man also Probleme nach deren Vorgaben löst. Wurde nicht gemacht? Gratulation!
    Dann fragen wir die internationalen Hüter der internationalen Abkommen und Übereinkommen sowie deren Schöpfer. Denn wenn man so etwas ausverhandelt, hätte man ja schon während dessen daran denken müssen, dass das Vertragswerk auch durchführbar ist? Das Schweigen der (Be)Lämmer(ten)?
    Ja, genau das ist heutige internationale moderne Politik. Es wird etwas ausverhandelt was nicht durchführbar ist, es wird fleißigst unterzeichnet und am Ende kommt noch ein Militärschlag bei Verstößen. Ich frage mich persönlich ob einzelne Staaten doch noch das Hirn eischalten und tun was notwendig ist und hoffentlich der Rest nachzieht. Auch wenn dies nicht schön wird, ist es allemal besser als stur weiter auf etwas zu beharren was nicht funktionieren kann und weil es außer Kontrolle gerät, die komplette Apokalypse auslöst.

  3. Warum sollte der PY-Staat mit Billionen US$ Staatseinnahmen Gefängnisse bauen und die Kriminellen druchfüttern, das ist doch eine gute Idee. Schick die Verbrecher in den Chaco in die Selbstversorgung, das kostet nix und für den Herrn Orzit, Familie, Clan und sonstige Amigos gibt es für seinen Vorschlag auf Kindergartenniveau ein paar Millionen US$ Prämie, mit denen man sonst nicht weiß wohin damit. Mit wenigen Ausnahmen wird ein Paragauy immer zuerst an sich, Familie, Clan und sonstige Amigos denken, den Mülleimer zu sanieren wäre demasiado caro.

  4. Für verurteilte Strafgefangene: Lage 50km+ bis zur nächsten Routa, nur 1 Wasserloch/Tacamares am Zentralgebäude, Zufahrt ab der Routa per Militärposten kontrolliert, Wachpersonal und Krankenversorgung in festen Häusern mit Klimaanlage… Elektronische Fussfessel. Kein Internet und Handy für Gefangene. Fleisch und Brot gestellt, ansonsten Ackerbau und Viehzucht in Eigenregie.
    Zelte für die Gefangenen, Hubschrauber/Drone mit IR Kameras, alles was mehr als 1 km von der Zentrale aufgefunden wird kommt (zeitweise) in ein Aussenzeltlager mit Stacheldraht Zaun. Ordentlicher Drill wie in US Boot Camps. Nach 2/3 Strafe Rest auf Bewährung. Wer mehr Luxus will, kann ja tagsüber zum Strassenbau gebracht werden.
    Wer Familiennachzug haben will, soll selber eine Hütte bauen…

    Ansonsten: die Mennos habens ja auch meist geschafft.
    Schwupps schon dürfte Platz werden in Tacumbu.

  5. Das ist doch eine gute Idee, die sollen Arbeiten, und ihr Essen verdienen.
    Ich denke nicht, dass jeder einzeln da im Chaco leben soll, sondern in einem geschlossenen und überwachten Bauernhof. So lernen die Sträflinge wieder arbeiten.

  6. Also sorry, ich finde auch das wäre eine gute und auch sinnvolle Idee? Wie genau das ausgeführt wird wäre noch zu überlegen, aber dass gefangene sich selbst versorgen, also etwas sinnvolles tun, wäre doch hilfreich? um mal die Kirchlichen zu zitieren: ora et labora….
    So wären die regionalen Gefängnisse entlastet, und in diese Straflager kämen dann echt nur die Unbelerbaren, welche einer Läuterung bedürfen?

  7. Wie in vielen anderen südamerikanischen Ländern so geht es auch in paraguayischen Knästen zu. Bei der viehischen Unterbringung, die den Menschenrechten kaum entspricht, neben hierarchisch geprägten Strukturen wird es immer wieder zu Ausschreitungen kommen. Dem Vorschlag von “xyz” stimme ich zu. Bei der Lottereinstellung der hiesigen Gesellschaft wird sich eine solche Massnahme jedoch nicht durchführen lassen. Auch bezweifle ich die realistische Umsetzung anderer sinnvoller Vorschläge. Dazu mangelt es an sozialer, fortschrittlicher, vernünftig-menschlich orientierter politischer Denkweise und Initiative.

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